USA sollten als „Leuchtturm der Menschenrechte“ eigene Probleme der Kinderarbeit lösen

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Kinder sind die Hoffnung und die Zukunft der Welt. Doch zeigt ein gemeinsamer Bericht, den die Internationale Arbeitsorganisation und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) Anfang März veröffentlicht haben, dass Kinderarmut nach wie vor ein großes Problem ist, und fordert die Länder auf, den Kinderschutz zu stärken.

Traditionelle Kinderarbeit in den USA

Daten des US-Arbeitsministeriums zufolge haben 835 Unternehmen in den USA im Jahr 2022 insgesamt mehr als 3.800 Kinder illegal beschäftigt, was einem Anstieg von mehr als 1.000 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Einsatz von Kinderarbeit findet sich in den Lieferketten großer US-Marken und Einzelhändler wie Ford, General Motors und Walmart.

Darüber hinaus sind die Gefahren der Kindern übertragenen Arbeiten in den USA sehr erschreckend. Die New York Times hat aufgedeckt, dass Kinderarbeiter mit Migrationshintergrund in „gefährlichen Industrien in Dutzenden von US-Bundesstaaten“ tätig sind, von Baustellen über Fleischverarbeitungsbetriebe bis hin zu Schlachthöfen.

Das Problem der Kinderarbeit in den USA hat eine lange Geschichte. Vor mehr als 100 Jahren wurden Kinder als Arbeitskräfte in amerikanischen Minen und auf Tabakfarmen eingesetzt. Bis heute ist das Problem ungelöst. Einer der Hauptfaktoren ist die Lücke im amerikanischen Rechtssystem und die mangelnde Durchsetzung. So verbietet das US-Gesetz über faire Arbeitsnormen (Fair Labor Standards Act) die Arbeit von Personen unter 14 Jahren in den meisten Branchen, schließt aber landwirtschaftliche Arbeiten aus. Außerdem beträgt die maximale zivilrechtliche Strafe für Kinderarbeit derzeit nur 15.000 US-Dollar pro beschäftigtes Kind, was nicht gerade abschreckend wirkt.

Wenn man genauer hinsieht, ist das Phänomen der Kinderarbeit in den USA eine Problemkombination aus Armut und Rassendiskriminierung. Einer Studie von „Children International“ zufolge verbringen fast 40 % der amerikanischen Kinder mindestens ein Jahr in Armut, bevor sie 18 Jahre alt werden. Nach Angaben des „Children’s Defense Fund“ sind 71 % der armen Kinder in den USA farbig.

Die Tragödie der Kinderarbeit ist nur die Spitze des Eisbergs der systematischen Verletzung der Menschenrechte von Kindern in den Vereinigten Staaten. Von der Einrichtung von Internaten im 19. Jahrhundert, durch die Hunderttausende indigener Kinder von ihren Eltern und Familien getrennt wurden, bis zur erzwungenen Trennung von Einwandererkindern von ihren Eltern in den letzten Jahren haben die USA immer wieder die Kinderrechte verletzt. Die USA sind derzeit das einzige UN-Mitglied, das die Konvention über die Kinderrechte nicht ratifiziert hat, und wurden von der Internationalen Arbeitsorganisation wiederholt auf ihre gravierenden Probleme mit der Kinderarbeit in ihrem Land hingewiesen.

Wie kann sich die US-Regierung rühmen, ein „Leuchtturm der Menschenrechte“ zu sein, wenn ihre Kinder sich nicht mehr nach dem amerikanischen Traum sehnen?

(Quelle: CRI Deutsch)