Während sich der Frühling allmählich seinem Ende zuneigt, begrüßt die Welt den sechsten Jahresabschnitt nach dem chinesischen Mondkalender: Guyu, der Getreideregen. In diesem Jahr fällt Guyu auf den 19. April und danach wird es keine abrupten Temperaturstürze mehr geben. Stattdessen wird der Sommer mit einer warmen Brise und steigenden Temperaturen eingeläutet.
Der Getreideregen ist der letzte Jahresabschnitt im Frühjahr, bei dem es den Keimlingen auf den Feldern noch an Regen mangelt. Daher gibt es ein Sprichwort, das besagt: „Regen im Frühjahr ist so kostbar wie Öl.“ In den meisten Teilen Südchinas gibt es reichlich Niederschlag. Ende April liegen die Niederschlagsmengen bei 30 bis 50 Millimetern. In dieser Zeit fällt der erste starke Regen des Jahres, was dem Wachstum von Reis, Mais und Baumwolle zugutekommt.
Der Name „Getreideregen“ mag die Menschen auf den ersten Blick verwirren. Er spiegelt jedoch die Weisheit der alten Chinesen wider, die die Natur beobachteten und zu dem Schluss kamen, dass warmes Wetter und häufiger Regen die besten Bedingungen für den Anbau von Nutzpflanzen sind, also genau zu der Zeit von Guyu. Die Landwirte nutzen die Gelegenheit, um ihre Felder zu bestellen, da sie durch das Regenwasser reichlich bewässert werden. Daher auch der Name dieses Jahresabschnitts.
Außerdem steigt die Temperatur während des Getreideregens mit den häufigen Regenfällen immer weiter an, was viele Schäden durch Krankheiten und Insekten verursacht. Auf dem Land stehen die Vorbeugung und Behandlung all dieser Krankheiten je nach Wetterlage im Vordergrund.
Neben dem Nutzen für die Landwirtschaft ist Guyu auch für die Pfingstrose wichtig, die in China als „König der Blumen“ bekannt ist. Die Pfingstrose ist eine der beliebtesten Blumen der Chinesen und wird in China seit Jahrhunderten geschätzt. Da die Pfingstrose während Guyu ihre Hauptblütezeit hat, trägt sie den Spitznamen „Blume von Guyu“.
Im alten China gab es während des Guyu-Festes eine Reihe von Aktivitäten, um die Pfingstrose zu würdigen. Städte wie Luoyang in der zentralchinesischen Provinz Henan und Heze in der ostchinesischen Provinz Shandong veranstalten noch immer jährliche Pfingstrosenmärkte, die zahlreiche Besucher anziehen.
(Quelle: CRI Deutsch, VCG)