Während des diesjährigen Frühjahrsanbaus wurde im westchinesischen Autonomen Gebiet Tibet zum ersten Mal das digitale System für das Management des Ackerlands für Hochlandgerste, die landwirtschaftliche Maschinen-Visualisierung und die Rückverfolgung des gesamten Anbauprozesses eingeführt. Ziel ist es, die Qualität der Gerstenproduktion zu verbessern und die Effizienz der Industrie für Hochlandgerste in der Region zu optimieren.
Mitte März fanden in den landwirtschaftlichen Gebieten in Tibet die alljährlichen Frühlingsanbauzeremonien statt, bei denen sich Tradition und Moderne vermischten. Im Dorf Punsum in der Großgemeinde Qonggyai in der Stadt Shannan wurde die Stille der Hochlandfelder durch das Dröhnen der Traktoren durchbrochen. Fast 30 dieser Fahrzeuge standen in geordneter Formation, während die Dorfbewohner den Fahrern weiße Hadas überreichten, traditionelle tibetische Seidenschals, die Reinheit und Glück symbolisieren.
Unter ihnen war Gyapel Tsering, ein 56-jähriger Traktorfahrer mit einem kegelförmigen gelben Hut und einem schwarzen Wollgewand. Gegen zehn Uhr fuhr er mit seinem Traktor los, der mit einer roten Quaste und einer Glocke geschmückt war. Er kaufte seinen Traktor vor mehr als zehn Jahren und bewirtschaftet damit etwa 0,8 Hektar. Er sagte: „Die landwirtschaftliche Produktion unseres Dorfes wurde vollständig mechanisiert, wodurch sich die Zeit, die für das Pflügen der Felder benötigt wird, von mehr als zehn Tagen auf wenige Tage verkürzt hat.“
Mit der weit verbreiteten Einführung der landwirtschaftlichen Mechanisierung ist die traditionelle Pflugmethode, die als „zwei Yaks heben ein Joch“ bekannt ist, allmählich in Vergessenheit geraten. Im Dorf Gyaimain, das etwa zehn Kilometer von Punsum entfernt liegt, wird dieser alte Brauch während der Frühjahrsanbauzeremonie jedoch noch immer geehrt. Auf einem nahe gelegenen Feld sangen zwölf Männer, umgeben von über 100 Dorfbewohnern, traditionelle Lieder, während sie ihre Yaks zum Pflügen der ersten Furche im Jahr 2024 führten.
Die Großgemeinde Qonggyai will in diesem Jahr 19.900 Hektar Getreide anbauen, wobei der Schwerpunkt auf Hochlandgerste liegt. Seit Frühlingsbeginn haben verschiedene Gemeinden und Dörfer des Kreises technisches Personal organisiert, das die Landmaschinen inspiziert und wartet sowie hochwertiges Saatgut, wie Hochlandgerste und Weizen, transportiert, um eine reibungslose Frühjahrspflanzung zu gewährleisten.
Nach Angaben des regionalen Amtes für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten verfügte Tibet zum 1. Dezember 2023 über 4,3 Millionen Hektar hochwertiges Ackerland und 2024 sollen weitere 320.000 Hektar hinzukommen. Die Getreideproduktion der Region liegt seit neun Jahren stabil bei über einer Million Tonnen.
(Quelle: CRI Deutsch, VCG)