Ein Valentinstag zwischen Belgien und China

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Angela Wang und Kurt Decoene haben vor fast 11 Jahren geheiratet. Angela kommt aus der Provinz Hunan und Kurt, aus Moorsele, in Ostflandern. Angela ist eine sehr dynamische Geschäftsfrau und Kurt im Grunde ein IT-Spezialist, aber ihre wahre Liebe ist ihre traditionelle Bierbrauerei de Feniks, der sie ihre ganze Zeit gemeinsam und leidenschaftlich widmen. Wie läuft da der Valentinstag ab? Ein Interview per Zoom, voller Liebe, Spaß und interkulturellem Austausch.

LHCH: Geht es am Valentinstag eher um Geschenke oder um das Dinner? 

Kurt Decoene: Ich bekomme nie etwas und obendrein muss ich noch kochen! (lacht)

Angela Wang: Und dann versucht er auch noch, chinesisch zu kochen! Sogar Rindfleisch oder Nudeln nach Hunan-Art!  Aber die Präsentation auf dem Teller entspricht mehr dem westlichen Stil und wir benutzen oft Gabeln und Messer.Sogar Rindfleisch oder Nudeln nach Hunan-Art. Wir mischen aber auch gerne beide Stilrichtungen.

LHCH: Wissen Sie schon, was es am Valentinstag zu essen gibt? 

Kurt Decoene: Noch nicht!  Wir werden improvisieren, da wir dieses Jahr nicht nach Roubaix in Frankreich fahren dürfen, wo es einen sehr guten chinesischen Laden gibt. 

LHCH: Wow, also kocht bei Ihnen der Mann?

Angela Wang: Eigentlich hält sich Kurt gerne in der Küche auf und kocht. So ist es bequemer. Aber wenn wir keine Zeit haben, kann ich schnell kochen, dann schmeckt es aber nicht ganz so gut (lacht).

LHCH: Angela ist also eher eine Frau mit Führungsqualitäten.

Kurt Decoene: Ja, und die technische Leitung! (lacht)

LHCH: Die Paardynamik stimmt bei Ihnen also. An diesem besonderen Tag geht es eher darum, die langjährige gegenseitige Treue zu feiern oder die Gelegenheit zu nutzen, die Liebe fernab von Routinen wieder aufzufrischen. 

Kurt Decoene: Vielleicht auch beides. Aber es geht mehr darum, dass wir zu zweit, ohne die Kinder, etwas Schönes zusammen machen.

Angela Wang:  Außer bei manchen Geschäftsreisen arbeiten wir den ganzen Tag über in der Brauerei und im Büro zusammen. Am Valentinstag geht es also um das Zusammensein, aber nicht auf dieselbe Art und Weise. Es ist also reine Liebe.

LHCH: Dann gehen Sie am Valentinstag nie essen?

Kurt Decoene: In China ja. Hier nur ein einziges Mal.

Angela Wang: Ja, in China ist es einfacher, ins Restaurant zu gehen. Der Service ist schneller und effizienter. Aber in China gehen wir zum Valentinstag in ein Restaurant im westlichen Stil. Die italienischen Restaurants sind romantischer. 

LHCH: In China feiert man am 7. Tag des 7. Monats des chinesischen Kalenders Qixi. Was ist der Unterschied? 

Angela Wang: Es geht mehr um den Austausch von Geschenken, weniger darum, essen zu gehen. Wie es jetzt bei den jungen Leuten ist, weiß ich nicht. Aber für meine Generation ist es immer noch eher „materiell“, ein bisschen weniger romantisch. Aber egal, es ist meine Sicht der Dinge, ich habe einen romantischen Belgier geheiratet! Und ich komme nicht immer in Kontakt mit der belgischen chinesischen Community, da wir nicht in Lüttich, Brüssel oder Antwerpen leben.

LHCH: Also haben Sie nie ein Qixi-Geschenk erhalten, liebe Angela?

Angela Wang (lacht): Ich vergesse immer, das genaue Datum auszurechnen! In Zukunft mache ich das aber, haha. Aber eigentlich ist Kurt ein sehr romantischer Ehemann, ein echter Gentleman, unter allen belgischen Männern, würde ich sagen.

LHCH: Kurt braucht also keinen bestimmten Tag, um romantisch zu sein.

Angela Wang: Genau. Er ist ein lieber Mensch, sehr warmherzig, sehr fürsorglich mir und der Familie gegenüber. Jeden Tag.

LHCH: Sie arbeiten zusammen in Ihrer eigenen Brauerei namens De Feniks. Werden Sie beim Valentinstagsdinner auch Bier trinken?

Kurt Decoene: Bier und Wein. Aber hier sagen wir auf Niederländisch: „Bier auf Wein, das lass sein“, haha. Wir trinken also den Wein nach dem Bier, nicht umgekehrt! 

LHCH: Vielen Dank für Ihre Zeit und wir wünschen Ihnen auch ein schönes und erfolgreiches chinesisches Neujahr!