„Große Hitze“: Was sagt der Mondkalender zu den steigenden Temperaturen in China?

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„Da Shu“, die „Große Hitze“, der zwölfte der 24 Jahresabschnitte nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender, fällt in diesem Jahr auf den 23. Juli. Wenn die „Große Hitze“ beginnt, ist die Hälfte des Jahres vergangen. Da es sich um den letzten Abschnitt des Sommers handelt, bedeutet dies auch, dass die sengende Hitze ihren Höhepunkt erreicht hat. Die alten Chinesen beschrieben die Welt während dieser Zeit als „dampfend und kochend“.

Lernen Sie die „Große Hitze“ kennen

Die „Große Hitze“ fällt in der Regel mit den „Sanfu“, den „Hundstagen des Sommers“, zusammen, die 40 Tage von Mitte Juli bis Ende August dauern. Trotz des heißen Wetters regnet es in dieser Zeit am häufigsten und die Pflanzen wachsen am schnellsten.

Überschwemmungen und Dürre gehören zu den häufigsten Naturkatastrophen in dieser Zeit. Daher wird den Landwirten empfohlen, den frühen Reis entlang des Jangtse-Flusses zu ernten, um die rechtzeitige Aussaat von spätem Reis zu gewährleisten. Die Bewässerung der Kulturpflanzen zu diesem Zeitpunkt ist auch wichtig, um Dürren entgegenzuwirken und die Ernte im Herbst zu sichern.

Jedoch sind auch die Zeichen des Herbstes mit diesen heißen Tagen verknüpft. Im „Buch der Riten“, einem klassischen Werk des Konfuzianismus, das in der Zhou-Dynastie (1046 v. Chr. – 256 v. Chr.) verfasst wurde, wird die „Große Hitze“ in drei Pentaden unterteilt, wobei die letzte Pentade durch „häufige Regenfälle“ gekennzeichnet ist, die nach Ansicht der alten Chinesen die Hitze wegspülen und die kühle Luft des Herbstes bringen.

Was man während der „Großen Hitze“ essen sollte

Als eine Nation, die für ihre abwechslungsreiche Küche bekannt ist, entwickelten die Vorfahren der heutigen Chinesen Traditionen, was während jedes Jahresabschnitts am besten gegessen wird und wie man seine Gesundheit verbessern kann. Die bevorzugten Gerichte variierten jedoch in den verschiedenen Regionen des Landes.

In der ostchinesischen Provinz Shandong genießen die Bewohner zum Beispiel eine Schüssel Hammelsuppe, die mit Gewürzen, Essig und Knoblauch versetzt ist. Sie glauben, dass der Schweiß, der beim Verzehr des heißen Essens entsteht, die im Körper angesammelten Schadstoffe mit ausstößt.

In der südostchinesischen Provinz Fujian ist die Litschi die Frucht, die während der „Großen Hitze“ von vielen bevorzugt wird. Mit ihrem hohen Gehalt an Glukose und Vitaminen ist die Litschi nicht nur nahrhaft, sondern auch eine gute Wahl, um sich im Sommer zu erfrischen.

Die Menschen in der südchinesischen Provinz Guangdong bevorzugen während der „Großen Hitze“ Grasgelee, eine Art von Dessert, das durch das Kochen der Pflanze Platostoma palustre hergestellt wird. Gekühlt serviert und bitter-süß im Geschmack erfreut sich das Dessert bis heute großer Beliebtheit.

Auch andere Regionen Chinas haben ihre eigenen Lieblingsgerichte. So werden in Ostchina häufig Ingwereier und Hühnerbrei gegessen, von denen die Einwohner glauben, dass sie das Qi, also den Energiefluss im menschlichen Körper, fördern.

Die alten Chinesen feierten die „Große Hitze“ auch mit verschiedenen Aktivitäten, wie Gebeten für Gesundheit und Wohlstand und Kricketspielen. Heute rät man den Menschen, drinnen zu bleiben, anstatt intensiven Outdoor-Sport zu treiben. Lesen und Teetrinken sind ebenfalls empfohlene Aktivitäten für diese Tage.

(Quelle: CRI Deutsch)