Liu Zhicheng, ein Wandmaler, der nach 1995 im Dorf Xingyi in der Stadt Lijiang in der südwestchinesischen Provinz Yunnan geboren wurde, hat versucht, mit seinen Pinseln Veränderungen in seiner Heimatstadt zu bewirken.
Vor etwa einem Jahr kehrte Liu in sein Heimatdorf zurück und plante, innerhalb von zwei Jahren 100 Gemälde an den Wänden der Bauernhäuser anzubringen als eine Art von öffentlichem Dienst.
Bisher haben Liu und sein Partner mehr als 30 Wandgemälde mit verschiedenen Motiven geschaffen, wie lebhafte Tiere, niedliche Zeichentrickfiguren, chinesische Legenden und malerische Landschaften. Die kurzen Videos, die ihren Malprozess aufzeichnen, wurden bereits Dutzend Millionen Mal abgespielt.
Liu fing mit dem Haus seiner eigenen Familie an. Die Wand war stark abgeblättert, deswegen schuf er einfach ein Kind, das die Wand bemalte. Anfangs verstanden viele Dorfbewohner diese Kunstform nicht. Liu versuchte zu lernen, wie er mit den älteren Mitbewohnern kommunizieren sollte. Schließlich überredete er einige von ihnen, ihm zu erlauben, Bilder an ihren Wänden zu malen.
Nach und nach akzeptierten die Dorfbewohner die Wandgemälde, vor allem jene mit traditionellen kulturellen Elementen wie Chang’e, der Mondgöttin aus der chinesischen Legende, und dem chinesischen Valentinstag „Qixi-Fest“. Viele Dorfbewohner fragen jetzt Liu Zhicheng, wann er zu ihren Häusern kommen wird, wenn sie den jungen Maler auf der Straße treffen.
„Ich habe versucht, meine Gedanken in meinen Wandgemälden auszudrücken und dafür zu sorgen, dass diese Gemälde bei den meisten Dorfbewohnern gut ankommen“, sagte Liu. Ihm zufolge haben einige ältere Dorfbewohner eine Vorliebe für Große Pandas, so dass er mehrere Wandgemälde mit Großen Pandas schuf.
Liu hat auch dafür gesorgt, dass sich seine Wandmalereien in die Umgebung einfügen. Beispielsweise hat ein Dorfbewohner vorgeschlagen, einen kleinen Baum vor der ausgewählten Wand zu fällen, aber Liu hielt ihn davon ab und malte einen größeren Baum auf die Wand, so dass der kleine Baum und das Wandbild perfekt miteinander verschmolzen.
Am diesjährigen Internationalen Kindertag malte Liu beliebte chinesische Zeichentrickfiguren wie den Affenkönig und die chinesische Mythologiefigur Ne Zha, an die Wände eines Kindergartens im Dorf.
„Einige Kinder wollen malen lernen, nachdem sie meine Wandbilder gesehen haben. Das macht meine Arbeit sinnvoll, wenn ich die Saat der Kunst und der Träume tief in ihren Herzen säen kann“, sagte Liu.
Normalerweise braucht Liu drei bis fünf Tage, um ein einfaches Wandgemälde fertig zu stellen. Ein komplexes Bild kostet ihn und sein Team 7 bis 10 Tage. Lius Kunstwerke haben auch viele Touristen in das kleine Dorf gelockt. „Durch die Kurzvideos, die den Malprozess und reale Szenarien des ländlichen Lebens zeigen, können mehr Menschen erfahren, was hinter unseren Kunstwerken steckt“, so Liu.
Da sich das Internet in China rasant entwickelt und das Land seine Strategie zur Belebung des ländlichen Raums vorantreibt, kehren immer mehr junge Menschen wie Liu in ihre Heimat zurück, um sich mit neuen Technologien wie Kurzvideos und Live-Streaming eine Existenz aufzubauen und zum Wiederaufleben der Heimatregionen beizutragen.
(Quelle: CRI Deutch)