Am Mittwoch wurde die neue Halle des Sanxingdui-Museums eröffnet. Mit einer Grundfläche von 54.400 Quadratmetern ist sie das bisher größte einzelne Museumsgebäude in Südwestchina, in dem die Ruinen aus antiker Zeit ausgestellt werden. Dort werden nicht nur die im Jahr 1986 ausgegrabenen wertvollen Relikte wie der Bronze-Götterbaum, sondern auch etwa 600 neue Kulturgüter ausgestellt, die dem Publikum zum ersten Mal präsentiert werden. Davon stammen mehr als 300 Kulturgüter aus den sechs neu entdeckten Opfergruben, während der Rest aus den Opfergruben Nummer 1 und 2 stammen, die im Jahr 1986 ausgegraben wurden.
Die Ausstellungen in der neuen Museumshalle setzen sich aus drei Hauptteilen zusammen, nämlich „Jahrhundertträume“, „Königreich“ sowie „Himmel, Erde, Menschen und Gott“. Durch eine reichhaltige Kombination von Kulturgütern sowie verschiedenen visuellen und auditiven Ausdrucksmethoden werden die Vergangenheit und Gegenwart der Sanxingdui-Ruinen auf eine umfassende Weise dargestellt.
Sanxingdui befindet sich in der Stadt Guanghan und war einst ein Ort mit drei unscheinbaren Hügeln. 1929 grub ein lokaler Bauer in der Nähe des Geländes mehrere Jadeobjekte aus einem Graben aus. Bei weiteren Untersuchungen stellten Archäologen fest, dass die drei Hügel in einer geraden Linie angeordnet waren, die an drei Sterne erinnerte. Dies führte zu dem Namen der Ruinen „Sanxingdui“, was übersetzt „Drei-Sterne-Hügel“ bedeutet.
1986 wurde Sanxingdui durch die Entdeckung von zwei Opfergruben – Grube 1 und 2 – weltweit bekannt. Es wurde eine große Anzahl von Bronzestatuen ausgegraben, bei denen es sich größtenteils um Arten von Artefakten handelte, die nie zuvor in China entdeckt worden waren.
Darunter befanden sich einzigartige sowie riesige Objekte wie eine übertriebene Maske mit vertikalen Augen, eine große stehende Bronzefigur und ein eigentümlicher heiliger Baum aus Bronze, was Sanxingdui zu einem bedeutenden Zeugnis der bronzezeitlichen Zivilisation (circa 4.000 v. Chr. – 1 n. Chr.) macht. Sanxingdui wird seitdem als „eine der größten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet.
Seit 2020 haben Archäologen neben den Gruben 1 und 2 sechs weitere Opfergruben entdeckt. Die unvollständige Goldmaske aus Grube 5 ist etwa 23 Zentimeter breit, 28 Zentimeter hoch und wiegt rund 280 Gramm. Damit ist sie die größte in China entdeckte Goldmaske aus der Shang-Dynastie (1.600 bis 1.046 v. Chr.).
Vom 13. bis 15. Juni 2022 wurde eine dreitägige Liveübertragung von der archäologischen Ausgrabungsstätte Sanxingdui veranstaltet. Mehr als zehn Millionen Zuschauer verfolgten die Ausgrabung einiger schwergewichtiger Kulturgüter aus den Gruben 7 und 8, darunter eine schildkröten-ähnliche und netzartige Bronzeware, ein komplexer Bronzealtar sowie eine Statue mit Menschenkopf, Schlangenkörper und Vogelkralle.
(Quelle: CRI Deutsch, VCG)