Als die letzte Charge der Kuscheltiere des Maskottchens der Fußball-Weltmeisterschaft, La’eeb, nach Katar geschickt wurde, fühlte sich Chen Leigang sehr erleichtert. Dem siebenjährigen „Marathon“, der 2015 begann, als er zum ersten Mal mit dem Organisationskomitee der WM in Katar in Kontakt kam, wurde endlich ein Ende gesetzt.
Chen ist Gründer und CEO der Cheche Culture Development Company in Dongguan in der südchinesischen Provinz Guangdong. Er erinnert sich an den Entwicklungsprozess des La’eeb-Kuscheltiers, das ihm zufolge „sehr schwierig und technisch anspruchsvoll“ ist. Dank enger Zusammenarbeit der lokalen Industriekette – vom Design über 3D-Modellierung und Proofing bis zur Produktion – konnten die in Dongguan entworfenen und hergestellten La‘eeb-Kuscheltiere aus den weltweit über 30 mitbewerbenden Unternehmen herausstechen.
Das Maskottchen der Fußball-WM in Katar ist der traditionellen katarischen Tracht nachempfunden. Das Grafikdesign mit einem schneeweißen Körper, einem wallenden traditionellen Kopfschmuck und rot aufgedruckten Ornamenten scheint ganz einfach zu sein. Es hat jedoch keine Arme oder Beine, soll trotzdem einen dynamischen Eindruck machen und ist reich an Falten, was große Herausforderungen für den Entwurf und die Produktion darstellten. Unter den chinesischen Fans hat La‘eeb den niedlichen Spitznamen „Jiaozi Pi“ erhalten, was so viel bedeutet wie „Teigtaschenblatt“. Aber wie kann man das einfache Grafikdesign in ein dreidimensionales Kuscheltier verwandeln, das bei den weltweiten Fans gut ankommt?
Chen Leigang zufolge mussten zwei Kernfragen gelöst werden: Erstens musste man das arm- und beinlose La‘eeb „stehen“ lassen und zweitens seine Flugdynamik zum Ausdruck bringen. Durch wiederholte Verbesserungen konnten diese beiden Probleme gelöst werden, aber was das La‘eeb „made in Dongguan“ wirklich auszeichnete, war seine „Nase“. Die Dreidimensionalität seines Gesichts war Chen zufolge die größte Designschwierigkeit, die viele Hersteller dazu veranlasste, sich aus dem Wettbewerb zurückzuziehen.
Nach eingehender Studie hat das Designteam in Dongguan La‘eeb eine Nase verpasst, indem es ein kleines Stoffsäckchen ins Innere des Spielzeugs legte, es mit Baumwolle füllte und festzog. Seit der ersten Version des Musters im Jahr 2020 wurde der Entwurf kontinuierlich verbessert und nach acht Änderungsversionen wurde das fertige Kuscheltier schließlich vom Organisationskomitee der Fußball-WM in Katar und von der FIFA genehmigt.
Medienberichten zufolge wurde das Design des Kuscheltiers auch von dem katarischen Emir, dem Staatsoberhaupt des Landes, persönlich akzeptiert und genehmigt. „In dem Moment, als wir die Genehmigung des Emirs erhielten, waren wir so glücklich, als hätten wir das Austragungsrecht der Fußball-WM erhalten“, sagt Chen.
(Quelle: CRI Deutsch)