Georg Zanger: Österreich soll die Gelegenheit der Seidenstraße-Initiative nicht verpassen

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Vor 2100 Jahren war die Stadt Xi‘an in der heutigen Provinz Shaanxi Ausgangspunkt der alten Seidenstraße.

Die Seidenstraße war ein historischer Handelsweg, der verschiedene Regionen von Ostasien bis nach Europa verband.

Die Neue Seidenstraße, auch als OBOR (One Belt-Road Initiative) bekannt, verbindet die Wirtschaftsräume Asien, Europa und Afrika und fördert den internationalen Transport und Handel und die Versorgung der lokalen Bevölkerung.

Einem Bericht der Weltbank zufolge soll die Initiative bis 2030 dazu beitragen, weltweit 7,6 Millionen Menschen aus der extremen Armut und 32 Millionen aus der mittleren Armut zu befreien.

Die Infrastruktur ist der Eckpfeiler der Konnektivität und ein vorrangiger Bereich für den Bau der Seidenstraße. Zahlreiche Infrastrukturprojekte wie Autobahnen, Eisenbahnen, Häfen, Pipelines und Glasfaserleitungen haben Wurzeln geschlagen. Vor allem wurde auch der kulturelle Austausch gefördert.

Chinas führende Position in den Bereichen Photovoltaik, Windkraft und anderen Neue Energieprojekten ist zu einem Schlüsselbereich für die Förderung einer qualitativ hochwertigen Energieentwicklung in den Ländern entlang der Seidenstraße geworden.

Die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) spielt eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung der Infrastruktur in einer Vielzahl von Entwicklungsländern.

China ist bemüht, die Verwendung des RMB für Transaktionen entlang der Handelsrouten zu erleichtern. Dadurch wird der RMB als internationale Reservewährung etablieren und seine Verwendung im internationalen Handel und Finanzwesen gefördert.

China hat bereits mit 151 Ländern und 32 internationalen Organisationen Kooperationsdokumente zum Aufbau der „Seidenstraße“ unterzeichnet.

Österreich sollte auch ein solches MOU unterzeichnen! Österreich hat eine geografisch günstige Lage in Mitteleuropa und kann die Seidenstraße als Möglichkeit erkennen, seine Rolle als wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Ost und West zu stärken.

Darüber hinaus können österreichische Unternehmen von Aufträgen und Geschäftsmöglichkeiten im Zusammenhang mit dem Ausbau der Infrastruktur entlang der Seidenstraße profitieren. Die Beteiligung an Projekten entlang der Seidenstraße kann auch dazu beitragen, den Technologie- und Wissenstransfer zu fördern und den Zugang zu neuen Märkten zu erleichtern.

Die Verwendung des RMB für Handelsabwicklungen könnte auch für österreichische Unternehmen und Finanzinstitute interessant sein, die in China investieren oder chinesische Investitionen anziehen möchten.

Präsident der Austrian Chinese Business Association

Rechtsanwalt

Prof. Dr. Georg Zanger

(Quelle: CRI Deutsch, VCG)