Mobiler Markt auf langsamen Zügen in Guizhou

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In China haben Züge, die langsamer als Hochgeschwindigkeitszüge fahren, grüne Außenwände und werden mit Strom- oder Dieselmotoren angetrieben. Die grünen Züge galten in den 1950er- bis 1990er-Jahren als ein wichtiges Verkehrsmittel in China.

Die Züge 5633 und 5634 wurden im Jahr 1997 in Betrieb genommen und pendeln seit mehr als zwei Jahrzehnten zwischen Guiyang und Yuping in der bergigen Provinz Guizhou in Südwestchina.

Die Fahrgäste dieser Züge sind häufig ländliche Bewohner, die ihre Agrarprodukte außerhalb des Berges verkaufen, Alltagsgebrauchsartikel einkaufen, Ärzte aufsuchen und Verwandte besuchen wollen. Für sie sind solche langsamen Züge die kostengünstigste und zuverlässigste Art zu reisen.

Da die Bewohner entlang dieser Zug-Linie sehr verstreut leben, steigt an manchen Haltestellen nur ein Fahrgast oder gar kein Passagier ein. Die Züge halten dennoch an jedem Bahnhof und warten ein paar Minuten lang. Der niedrigste Fahrpreis beträgt nur einen Yuan RMB, umgerechnet 15 Cent.

Im Vorfeld des Frühlingsfestes sind die Züge 5633 und 5634 mit Scherenschnitten und Lampions in leuchtendroter Farbe geschmückt. An der Bahnstation „Liu Ge Ji“ stieg der 38-jährige Gemüsehändler Wu Moubiao in den Zug ein und ging in den Wagen Nummer sechs, ein Zugabteil extra für Gemüsebauer. Er hatte 50 Kilogramm Erdbeeren mitgebracht. Das süße Aroma der Erdbeeren zog sofort viele Passagiere an, um sich nach dem Preis zu erkundigen. Bald war ein Großteil der Erdbeeren bereits verkauft.

Wu sagte: „Durch die langsamen Züge konnte ich die Reichweite meiner Erdbeeren erhöhen. Der Jahresumsatz hat 600.000 Yuan RMB überschritten und die Erdbeer-Anbaufläche von heute ist viermal so groß wie im Jahr 2015.“

Die 34-jährige Hühnerzüchterin Pan Xiao aus dem Dorf Ganba stieg mit ein paar Körben mit ökologisch gehaltenen Hühnern und Hühnereiern in einen anderen Wagen ein, die sie auf dem Markt für Agrarprodukte in der Stadt Kaili verkaufen wollte. Pan kehrte 2012 zur Existenzgründung in ihr Heimatdorf Ganba zurück. Dank einer Reihe von Vergünstigungsmaßnahmen der lokalen Verwaltung hat sie sich als Züchterin für ökologisch gehaltene Hühner einen Namen gemacht.

Pan erklärte: „Jeden Tag suchen wir über 100 Hühner aus, um sie auf dem Markt zu verkaufen. Innerhalb von ein paar Stunden können sie dann alle verkauft werden. Es dauert zwar länger, bis die ökologisch gehaltenen Hühner schlachtreif sind, aufgrund der hohen Qualität braucht man sich aber keine Sorge um den Absatz zu machen.“

Hu Guichuan arbeitet seit 28 Jahren als Zugführer der langsamen Züge 5633 und 5634. Er trägt nicht nur die Verantwortung für die Sicherheit der Züge, sondern hilft auch den Bauernhändlern, ihre landwirtschaftlichen Produkte zu verkaufen und den Absatz zu erhöhen.

(Quelle: CRI Deutsch, VCG, Sohu)