Thomas Rabe, Professor für Geburtshilfe und Gynäkologie an der Universität Heidelberg, Vizepräsident der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie, Gewinner des Freundschaftspreises der chinesischen Regierung und Enkel von John Rabe, ging am Montag gemeinsam mit seiner Frau Elisabeta Rabe zur Beijing Union University. Er nahm an der Veranstaltung „Gedenken an den 115. Jahrestag der Ankunft von John Rabe in Beijing“ teil und hielt eine Rede mit dem Titel „Freundschaft zwischen der Familie Rabe und dem chinesischen Volk“.

In seiner Rede ließ Thomas Rabe die 115-jährige Freundschaft zwischen den vier Generationen der Familie Rabe und China Revue passieren, angefangen bei seinem Großvater John Rabe. Er zeigte alte Fotos und Postkarten, die diese Geschichte dokumentierten, wodurch die Bemühungen der Familie Rabe zur Förderung des Friedenskonzepts gezeigt wurden.

Am Tag der Veranstaltung fand außerdem ein akademisches Seminar mit dem Thema „Starting in Beijing – John Rabes Freundschaft mit dem chinesischen Volk“ statt. Experten und Wissenschaftler aus allen Gesellschaftsschichten analysierten die Literatur über John Rabes Arbeit und Leben in Beijing sowie diskutierten den Beitrag der Familie Rabe zum chinesisch-deutschen Kulturaustausch und zur Förderung der Freundschaft zwischen dem chinesischen und dem deutschen Volk.

Am Nachmittag fand die Erlebnisveranstaltung „Durch Beijing gehen und Beijing verstehen“ statt. Die Rabes und die teilnehmenden Experten besuchten dabei Qianmen Dashilan, den ehemaligen Standort von Siemens und andere Orte.

In der Nacht nach der Veranstaltung ging Thomas Rabe zu einer nächtlichen Sprechstunde in das Krankenhaus für Geburtshilfe und Gynäkologie der Capital Medical University. Auch in Zukunft wollen Thomas Rabe und seine Familie sich weiterhin intensiv für den Freundschaftsaustausch zwischen dem chinesischen und dem deutschen Volk, den medizinischen Austausch und die Förderung des Friedensgedankens einsetzen.

Der in Hamburg geborene John Rabe kam 1908 im Alter von 26 Jahren nach China und war bei Siemens beschäftigt. Er lebte in vielen chinesischen Städten wie Beijing, Tianjin und Nanjing.

Am 13. Dezember 1937 eroberten japanische Truppen Nanjing und ermordeten innerhalb weniger Wochen mehr als 300.000 chinesische Zivilisten und unbewaffnete Soldaten. Rabe setzte sein Leben aufs Spiel, um Chinesen zu retten, die nicht fliehen konnten. Er leitete die Sicherheitszone von Nanjing, in der etwa 250.000 chinesische Zivilisten vor Tod und Gewalt gerettet wurden, darunter etwa 600 Flüchtlinge, die in Rabes Garten Zuflucht fanden.

(Quelle: CRI Deutsch)