Heutzutage gibt es in China zahlreiche ältere Menschen, die es gewohnt sind, im Internet zu surfen. Gleichzeitig versuchen immer mehr junge Chinesen, Senioren in ihrer Umgebung dabei zu helfen, sich stärker in das digitale Zeitalter zu integrieren. Fan Jinlin ist ein gutes Beispiel dafür. Er ist ein junger Unternehmer aus der Stadt Xuchang in der zentralchinesischen Provinz Henan, der eine „digitale Umgestaltung“ des Rentnerlebens ermöglichen will. Er erklärt: „Viele Menschen in ihren 70ern und 80ern haben immer noch eine starke Fähigkeit, Neues zu erlernen.“ Im Februar dieses Jahres gründete er in Xuchang ein neues Altenpflegeheim, dessen Besonderheit darin besteht, dass die Einwohner lernen können, wie Kurzvideos gedreht und produziert sowie die fertigen Produkte im Internet freigegeben werden.

„Wenn ältere Menschen wissen, dass ihre Videos im Internet beliebt sind, sind sie äußerst begeistert. Sie hoffen, dass mehr Verwandte und Freunde sie in den Kurzvideos sehen können“, so Fan. Daher nähmen immer mehr Senioren an den täglichen Dreharbeiten teil. Die Inhalte der Videos würden außerdem von ihnen selbst entschieden.

In einem Pflegezentrum in der Stadt Ningbo in der ostchinesischen Provinz Zhejiang lebt ebenfalls eine Gruppe von besonderen Senioren in einem Altersheim. Dieses wurde im Jahr 2017 von der Hochschulabsolventin Li Jinghui gemeinsam mit einigen Kommilitonen gegründet. „Wir wollen etwas für ältere Menschen tun“, bekundete sie damals ihren Willen. Das Pflegezentrum hat eine interne Schule für die Einwohner eingerichtet. Die Lerninhalte umfassen verschiedene Smartphone-Funktionen, die Kurzvideoproduktion und eine Gesangsausbildung. All diese Kurse sind bei den Einwohnern sehr beliebt. Die Rentner haben außerdem alle Accounts bei sozialen Medien und teilen dort ständig Neues aus ihrem Alltag im Altersheim.

Die meisten „Lehrer“ der Senioren sind junge ehrenamtliche Helfer. Li Jinghui bemerkte, dass ein extrem großer Altersunterschied von Vorteil schien. Im Vergleich zu Ehrenamtlichen mittleren Alters schienen die Senioren eher bereit zu sein, junge Menschen anzunehmen. „Die Senioren und jungen Helfer sind viel toleranter zueinander“, sagt Li. Sie sieht, dass die Rentner und die jungen Menschen zusammen glücklicher sind. „Viele Senioren sagen, dass sie sich jünger fühlen, wenn sie mit jungen Menschen zusammen sind.“

„Die Einsamkeit der Rentner ist nicht allzu schlimm, aber es ist schrecklich, dass wir die Augen davor verschließen“, so die Altenheimbetreiberin weiter, die hofft, das Glücksgefühl der Senioren durch das Lernen neuer Dingen zu verbessern.

Medienberichten zufolge wurden in Pflegezentren in Beijing, Shanghai, Guangzhou, Shenzhen und anderen großen Städten in den vergangenen Jahren öffentliche Wohlfahrtsschulen für ältere Menschen, die hauptsächlich die Verwendung von Smartphones unterrichten, flächendeckend gefördert. Dies wurde von der Öffentlichkeit als nachhaltige soziale Hilfe für ältere Menschen bei der Integration in die digitale Gesellschaft gewürdigt.

(Quelle: CRI Deutsch)