Chinesinnen entdecken Freude am Boxen

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Die kampfsportbegeisterte Li Manqi geht etwa dreimal pro Woche ins Boxstudio. Sie erklärt: „Ich liebe diesen Sport und genieße es, mit meinen Boxfreunden zu trainieren und besser zu werden.“

Der Heiquantou Kampfclub in Yinchuan im nordchinesischen Autonomen Gebiet Ningxia der Hui-Nationalität wurde im Jahr 2011 gegründet. Der Gründerin des Clubs, Meng Wanting, zufolge betrug der Anteil der Schülerinnen bei der Eröffnung nur zehn Prozent, aber heute ist der Anteil der Frauen auf 70 Prozent gestiegen. „Das Wesen des Kampfsports besteht darin, das menschliche Potenzial zu inspirieren, was sich mit dem Lebensstil der modernen Frauen deckt.“ Immer mehr Frauen lösten sich von Klischees  und seien entschlossen, sie selbst zu sein, was sich unter anderem im Kampfsport manifestiere, so Meng.

Geng Shiya, eine Bürgerin aus Yinchuan, betrat das Boxstudio mit dem Gedanken, „ein anderes Ich zu finden“. „Meine Freunde sagen immer, dass ich ein Mensch bin, der langsam redet und alles langsam macht. Ich hoffe, durch den Kampfsport ein anderes Selbst zu sehen.“ Nach zwei Jahren Kampftraining stellte Geng fest, dass sie in dem, was sie sagte und tat, viel entschlossener war als zuvor.

Der Kampfsport kann nicht nur dabei helfen, Fett zu verbrennen, sondern auch Stress abbauen. Wang Jingting aus Yinchuan geht nach der Arbeit oft ins Boxstudio. „Kampftraining ist wirklich eine Art der Befreiung. Es lässt einen den Alltag mit seinem Druck und den Unannehmlichkeiten vorübergehend vergessen.“ Sie erzählt lachend, sie stelle sich die Sandsäcke vor ihr manchmal als die Menschen vor, die sie nicht möge und lasse ihren Emotionen freien Lauf, indem sie auf sie einschlage.

Viele Frauen sagen, der Kampfsport habe einen großen Unterschied in ihrem Leben gemacht. „Nach dem Sport ist man entschlossener“, so Wang Jingting. Ihr Blick sei ganz anders als damals, als sie das erste Mal in das Boxstudio gekommen sei und sie sei entschlossener geworden.

Amaris ist auch ein Fan des Boxens. Sie litt unter gesundheitlichen Problemen, die zu langen Phasen der Depression führten. Ihr Fitnesstrainer riet ihr daraufhin, mit dem Boxen anzufangen. „15 Minuten hoch intensives Training, sodass man todmüde ist, dann ein paar Minuten Pause und dann weiter kämpfen. Das wiederholt sich immer wieder, bis man nicht mehr alleine aufstehen kann.“ Amaris sagt ganz offen, ihre Fortschritte beim Boxen gäben ihr das Gefühl, Kontrolle über ihr Leben zu haben und hätten ihr Selbstvertrauen wieder aufbaut, das durch ihre Krankheit erschüttert worden sei.

Zeng Xiyin, Leiter der Abteilung für Wushu und Sport der Universität Ningxia, erklärt, mit der Entwicklung der Gesellschaft nehme das Bewusstsein der Frauen für Individualität und Unabhängigkeit allmählich zu. „Für Frauen, die besonders unabhängig sind und ihre eigenen Ideen haben, ist der Kampfsport eine Möglichkeit, ihre Einstellung zum Leben auszudrücken.“

(Quelle: CRI Deutsch, VCG)