Seit dem 13. Juni herrschen in zahlreichen Landesteilen Chinas extrem hohe Temperaturen, die bislang weit verbreitet und lang anhaltend waren. Die Hitze deckt eine Fläche von 5,021 Millionen Quadratkilometern ab und mehr als 900 Millionen Menschen sind betroffen. An 71 nationalen Wetterstationen in den Provinzen Hebei, Henan, Yunnan, Sichuan, Zhejiang und im Autonomen Gebiet Xinjiang haben die täglichen Höchsttemperaturen seit Juni historische Extremwerte überschritten. In einigen Gebieten der Provinzen Hebei und Yunnan lag die Tageshöchsttemperatur bei über 44 °C.
Die Wetterstation in Shanghai meldete am 13. Juli die Tageshöchsttemperatur von 40,9°C und stellte damit den lokalen Rekord für die höchste Temperatur seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen im Jahr 1873 ein.
Vom 12. bis 17. Juli lagen die nächtlichen Tiefstwerte in der südwestchinesischen Metropole Chongqing an sechs aufeinanderfolgenden Tagen über 30 Grad Celsius. Auch in der ostchinesischen Küstenstadt Hangzhou lagen die nächtlichen Temperaturen in fünf aufeinanderfolgenden Nächten über 30 Grad Celsius. Auf der Liste stehen ebenfalls die Städte Shanghai, Wuhan, Nanchang und Nanjing mit nächtlichen Tiefstwerten von über 30 Grad Celsius an mehrere Tagen.
Meteorologen wiesen darauf hin, dass seit Juni auf der nördlichen Hemisphäre vor allem der subtropische Hochdruckgürtel des Westpazifiks, der atlantische Hochdruckgürtel und der iranische Hochdruckgürtel alle eine Verstärkung erfahren und somit einen breiten warmen Hochdruckgürtel bilden. Unter der Kontrolle des warmen Hochdruckgürtels begünstige die vorherrschende absinkende Luftströmung die Erwärmung des Bodens, und in Verbindung mit der Rolle des großräumigen Hochdruckgürtels sei die Luft trockener und bilde nur seltene Wolken, wodurch auch die Sonneneinstrahlung den Boden leichter und stärker erreiche, was zu anhaltend heißem Wetter in vielen Teilen der nördlichen Hemisphäre führe.
Meteorologen meinen, dass im Vergleich zu den Vorjahren der iranische Hochdruck sich in diesem Jahr seit Juli beträchtlich verstärkt und mit dem subtropischen Hochdruck des Westpazifiks und dem kontinentalen Hochdruck der mittleren Breiten nach Osten ausgedehnt habe, so dass ein riesiges Band warmen Hochdruckes entstanden sei, was in der Geschichte relativ selten sei. Historisch gesehen sei die Hitze vor allem auf westliche Ausdehnung des subalpinen Klimas zurückzuführen, was zu hohen Temperaturen südlich des Jangtse-Flusses, in Südchina und in südwestlichen Regionen wie der Provinz Sichuan führe. Oder sie sei auf die stabile Aufrechterhaltung des kontinentalen Hochdruckgebiets zurückzuführen, was zu anhaltend hohen Temperaturen im Nordwesten des Landes führe. Daher seien die hohen Temperaturen in diesem Jahr umfangreicher, länger anhaltend und extremer.
Das Nationale Meteorologische Zentrum rechnet damit, dass vom 27. Juli bis 11. August die Temperaturen in den meisten Teilen Chinas immer noch höher sein werden als im gleichen Zeitraum des Jahres. Im Westen des Autonomen Gebiet Innere Mongolei, in der Stadt Shanghai, sowie in den Provinzen Jiangsu und Zhejiang und anderen Orten würden die Tageshöchsttemperaturen voraussichtlich um 1℃-2℃ höher sein. Die Hitze sollte daher länger als erwartet anhalten, so die Meteorologen.
(Quelle: CRI Deutsch, chinanews)