Die Stickerei ist ein traditionelles Handwerk, das in China seit über 9.000 Jahren ausgeübt wird. Wunderschöne Muster werden mit Seiden-, Woll- oder Baumwollgarn auf Sohlen- oder Baumwollstoffe gestickt. Die chinesische Stickerei zeichnet sich durch große Vielfalt aus. Die vier wichtigsten Schulen sind: Jiangsu, Hunan, Guangdong und die Sichuan-Stickerei.

In der Jiangsu-Schule kommen die besten Stickereien aus der Stadt Suzhou, wo dieses Handwerk über 2.000 Jahre alt ist. Die Stickerinnen und Sticker in Suzhou wissen, wie man mit mehr als 1.000 Garnsorten und etwa vierzig Stichen die unterschiedlichsten Motive stickt, die Blumen, Vögel und andere Tiere oder sogar Gärten darstellen.

Die Suzhou-Stickerei ist bekannt für die Feinheit der Stiche und die Schönheit der Muster. Sie sind sehr chinesisch. Ein Sprichwort sagt: „Die Jiangsu-Stickerei ist für ihre Katze und die Hunan-Stickerei für ihren Tiger bekannt“, und tatsächlich sind die Stickerinnen aus Hunan hervorragend darin, Löwen und Tiger voller Leben zu interpretieren. Dies sind zwei große Stärken der Hunan-Stickerei.

Die Guangdong-Stickerei ist über 1.000 Jahre alt. Sie ist farbenfroh und sorgfältig gearbeitet. Die meisten Arbeiten stellen Drachen und Phönixe dar. Zu den repräsentativsten Themen gehören die Hundert Vögel bei der Audienz des Phönix und die Leinwand mit den Neun Drachen.

Die Sichuan-Stickerei war schon vor mehr als 1.000 Jahren weithin bekannt. Es gibt über tausend Stiche und man kann damit Blumen, Vögel, Fische und Insekten, aber auch Landschaften und Menschen perfekt darstellen. Zu den traditionellen Werken gehören u.a. der Lotus und der Karpfen, der Hahn und der Amaranth.

Neben den vier großen Schulen haben die Stickereien von Peking, Wenzhou, Shanghai und der Volksgruppe der Miao alle ihren eigenen Stil.

Stickereien können zur Verzierung von Kleidung, Decken, Kissenbezügen und Laken verwendet oder als wertvolle Kunstwerke ausgestellt werden. Alle werden hoch geschätzt.