Die Chui Tang Ren, die im Handumdrehen zu lebensechten Figuren geblasen werden, sind einer der volkstümlichen Schätze des alten Peking. Es ist eine Kunst, die seit über 600 Jahren von Generation zu Generation weitergegeben wird. Zur Freude der Kinder, aber auch der Erwachsenen, auch wenn man heutzutage während des Frühlingsfests auf die Jagd nach Kunsthandwerkern gehen muss, um noch authentische Vertreter zu finden.

Die Pekinger Kunst des „Chui Tang Ren“ ist eine der köstlichsten chinesischen Volkskünste. Früher zogen die Verkäufer mit ihren Werkzeugen durch die Straßen und suchten nach Kunden. Sie konnten die Form ihrer Lieblingssüßigkeit wählen.

Wie war das? Die Handwerker benutzten einen kleinen Holzkohleofen, der mit geschmolzenem Malzzucker gefüllt war. Mit einer kleinen Schaufel nahmen sie eine kleine Kugel aus diesem Malzzucker heraus und bliesen dann mit einem Metallstrohhalm, während sie die Form von Hand formten. Kaninchen, Ratten, Katzen, Schweine? Meistens entsprachen diese Formen den Tieren der chinesischen Astrologie.

Nachdem der Zucker geblasen worden war, steckten sie einen Stock mit geschmolzenem Zucker in den Boden der Figur, damit sie leichter zu halten war.

Seit rund 600 Jahren geben die Kunsthandwerker ihr Wissen weiter, oft vom Vater an den Sohn. In der Vergangenheit waren Chui Tang Ren hauptsächlich zur Unterhaltung von Kindern gedacht. In der Folgezeit erlangten die Zuckerfiguren auch als Volkskunst Aufmerksamkeit.

Und 2022?

In der heutigen Zeit wird es immer schwieriger, diese Kunsthandwerker in Peking zu finden. Am ehesten trifft man sie auf den „Tempelmessen“ während des Frühlingsfests an. Zum Beispiel im Ditan Temple Park.

Der Preis der Figuren ist anders als früher. Zu Beginn der 80er Jahre entsprach der Preis noch dem einer Tube Zahnpasta. Inzwischen kosten die Figuren 2 Euro, aber man kann den Zucker blasen, während der Verkäufer gleicheitig die Figur formt.