Der Regenschirm, wie wir ihn kennen, wurde in China gegen Ende des vierten Jahrhunderts nach Christus erfunden. Ein früherer Typ aus Seide war schon viele Jahrhunderte zuvor als Wagenabdeckung bei Regen verwendet worden; der eigentliche Regenschirm kam jedoch erst in der Wei-Dynastie (386-532 n.Chr.) auf. 

Anstelle von Seide wurde eine besondere Art von geöltem, schwerem Papier aus der Rinde des Maulbeerbaums verwendet, das als Schutz vor Regen und Sonne diente. 

Der Wei-Kaiser benutzte einen Schirm in den Farben Rot und Gelb, während die einfachen Leute blaue Schirme benutzten.

Regenschirme wurden alltäglich, und 1086 verwendet der Autor Shen Kua den Regenschirm als beschreibende Analogie und spricht von den astronomischen „Mondvillen“ am Himmel, die vom Himmelspol „wie die Strecker eines Regenschirms“ ausstrahlen. 

Bereits im 14. Jahrhundert muss es neben den Schirmen aus Ölpapier auch Seidenschirme gegeben haben, denn 1368 verkündete ein kaiserlicher Erlass, dass Schirme aus Seide ausschließlich der königlichen Familie zur Verfügung stehen sollten. 

Dieses Gesetz sagt nicht viel über die Ming-Dynastie aus, die es erlassen hat, aber vielleicht waren die herrschenden Cliquen der Meinung, dass Menschen mit Seidenschirmen „sich deswegen etwas einbildeten“. 

Der Regenschirm scheint damals eine gewisse symbolische Bedeutung erlangt zu haben. Er wurde bei Zeremonien verwendet, und der Kaiser schenkte seinen vertrauenswürdigsten Beamten einen speziell signierten Regenschirm.

Wie und wann der Regenschirm nach Europa kam, ist offenbar nicht bekannt. Vielleicht gelangten in China verkaufte Papierschirme nach Europa, wo das Design kopiert wurde und sein Ursprung bald in Vergessenheit geriet.