Die Sommersonnenwende „Xiazhi“ ist nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender der zehnte Abschnitt des Jahres. In diesem Jahr fällt „Xiazhi“ auf den 21. Juni. Zu dieser Zeit sind die Tage in weiten Teilen der nördlichen Hemisphäre am längsten, aber es sind nicht die heißesten, diese kommen erst 20 bis 30 Tage später. Im Folgenden finden Sie sechs Dinge, die Sie vielleicht nicht über die Sommersonnenwende wissen:

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Der längste Tag des Jahres

Der Tag der Sommersonnenwende selbst ist der Tag in der nördlichen Hemisphäre mit dem meisten Tageslicht. Anschließend werden die Tage kürzer und die Temperaturen auf der Nordhalbkugel steigen an.

Wie lang ist der längste Tag in China? Dem Experten Yan Jiarong zufolge dauert der gesamte Tag in der Stadt Mohe in der Provinz Heilongjiang am nördlichsten Zipfel Chinas, fast 17 Stunden, wenn man die Morgendämmerung, die Dämmerung und das Nachleuchten mit einbezieht. Die Sommersonnenwende ist die beste Zeit für die Beobachtung des Polarlichts in Mohe, der „schlaflosen Stadt Chinas“.

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Ein Feiertag im Altertum

Die Sommersonnenwende war im alten China ein wichtiges Fest. Bereits in der Han-Dynastie (260 v. Chr. – 220 n. Chr.), als das Mittherbstfest und das Fest der doppelten Neun noch nicht so wichtig waren wie heute, wurde die Sommersonnenwende gefeiert.

Vor der Qing-Dynastie (1644 – 1911) hatten die Menschen zur Sommersonnenwende sogar einen Tag frei. Aufzeichnungen aus der Song-Dynastie (960 – 1279) zufolge konnten Beamte während der Sommersonnenwende drei Feiertage genießen.

Um die Sommersonnenwende zu feiern, schenkten sich Frauen gegenseitig bunte Fächer und Duftsäckchen. Die Fächer sollten für Abkühlung sorgen und die Duftsäckchen sollten Mücken vertreiben und einen angenehmen Geruch verbreiten.

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Es gibt einen Ort ohne Schatten

Der autonome Kreis Hani in Mojiang in der südwestchinesischen Provinz Yunnan liegt auf dem nördlichen Wendekreis. Jedes Jahr zur Sommersonnenwende steht die Sonne direkt über dem Kreis, dreht sich und wandert die Erde von Norden nach Süden zurück. Dann tritt das erstaunliche Phänomen auf, das in China als „aufrechter Pol ohne Schatten“ bekannt ist.

Das Volk der Hani verehrt die Sonne und ist seit jeher eng mit ihr verbunden. Sie begrüßen die Umkehrung der Sonnenbewegung und bringen ihr Opfer dar.

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Nudeln essen

In der ostchinesischen Provinz Shandong gibt es die Redewendung: „Iss Jiaozi zur Wintersonnenwende und Nudeln zur Sommersonnenwende.“ Die Menschen in verschiedenen Gebieten von Shandong essen an diesem Tag kalte Nudeln. Auch in anderen Teilen Chinas, darunter in der chinesischen Hauptstadt Beijing, ist es Tradition, zur Sommersonnenwende Nudeln zu essen.

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Drachenbootrennen in Zhejiang

Aufgrund des lokalen Klimas werden in Shaoxing in der ostchinesischen Provinz Zhejiang seit der Ming- (1368 – 1644) und der Qing-Dynastie (1644 – 1911) nicht am Drachenbootfest, sondern am Tag der Sommersonnenwende Drachenbootrennen veranstaltet. Diese Tradition wird bis heute beibehalten, mit all der damit verbundenen Aufregung.

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Sommersonnenwende idiomatisch

Es gibt die chinesische Redewendung „杯弓蛇影“ (Bei Gong She Ying), die Menschen bezeichnet, die misstrauisch sind und sich selbst erschrecken, die auf eine Geschichte im Zusammenhang mit der Sommersonnenwende zurückgeht.

Nach den Aufzeichnungen des „Fengsutong“, einem Buch über chinesische Bräuche, das von Ying Shao aus der östlichen Han-Dynastie (25 – 220 n. Chr.) verfasst wurde, nahm ein Mann namens Du Xuan an einem Bankett zur Sommersonnenwende teil, bei dem er den Schatten eines Bogens in seinem Becher fälschlicherweise für eine Schlange hielt und ihn trotz Angst trinken musste.

Nach dem Bankett verspürte er Schmerzen in der Brust und im Bauch und konnte sich nicht erholen, obwohl er viele Ärzte aufsuchte. Schließlich stellte er fest, dass er den Schatten einer roten Armbrust an der Wand mit einer Schlange in seiner Tasse verwechselt hatte und erholte sich.

(Quelle: CRI Deutsch, VCG, IC)