Das traditionelle Longtaitou-Fest, also der „Tag, an dem der Drache seinen Kopf hebt“, fällt jedes Jahr auf den zweiten Tag des zweiten Monats nach dem Mondkalender. In diesem Jahr ist dies der 11. März.

Was symbolisiert dieser Tag? Und wie feiern die Chinesen diesen Tag?

(Foto: VCG)

Für eine goldene Ernte beten

In den alten Agrargesellschaften war die Landwirtschaft stark vom Wetter abhängig. Angemessene Niederschläge und viel Sonnenschein waren notwendig, um am Ende des Jahres eine gute Ernte einzufahren.

Der chinesische Drache steht nicht nur für Glück und höchste Macht, sondern ist auch der Gott, der das Wetter und das Wasser lenkt.

Beim „Tag, an dem der Drache seinen Kopf hebt“ geht es also darum, den chinesischen Drachen zu ehren und für gutes Wetter im Frühling zu beten, der wichtigsten Zeit zum Pflügen der Felder.

Es gibt mehrere Erklärungen für den Namen „Tag, an dem der Drache seinen Kopf hebt“. Eine hat mit Astrologie zu tun: Zu Beginn des zweiten Mondmonats erscheint in der Abenddämmerung ein Stern namens „Drachenhorn“ knapp über der Horizontlinie, aber der Rest des „Drachenkörpers“ ist noch nicht zu sehen.

Eine andere – ebenfalls weit verbreitete – Erklärung besagt, dass das Heben des Drachenkopfes das Erwachen des Lebens aus dem Winterschlaf symbolisiert. Von diesem Tag an tauchen Insekten und Tiere häufiger auf, bereit, ihr Leben für ein weiteres Jahr zu beginnen.

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Zeit für einen Haarschnitt

Da es in der traditionellen chinesischen Kultur ein volkstümliches Tabu ist, sich im ersten Monat nach dem Mondkalender die Haare zu schneiden, ist der „Tag, an dem der Drache seinen Kopf hebt“ der erste Zeitpunkt im neuen Jahr, um zum Friseur zu gehen.

Sich im Frühling die Haare schneiden zu lassen, ist eine Möglichkeit, das neue Jahr mit einem neuen Look zu begrüßen. Es wird auch angenommen, dass ein Haarschnitt an diesem Tag Kinder mit guter Gesundheit und Erwachsene mit Wohlstand für das ganze Jahr segnet.

Lebensmittel nach dem Drachen benennen

Speisen, die an diesem Tag gegessen werden, erhalten ebenfalls glücksverheißende Namen. Knödel werden „Drachenohren“ genannt, Reis wird als „Drachenrogen“ bezeichnet, Dumpling-Teigtaschen sind „Drachenaugen“, Pfannkuchen sind „Drachenschuppen“ und wenn man Nudeln isst, sagt man, dass man „die Schnurrhaare des Drachens hält“.

Manche Chinesen essen an diesem Tag auch gebratene Bohnen verschiedener Art, um die Arbeit im neuen Jahr zu beginnen.

(Quelle: CRI Deutsch)