Viele Beschäftigte in Deutschland möchten nach Zahlen einer ifo-Institutsstudie der Bertelsmann Stiftung gerne weniger arbeiten. Derzeit arbeiten 50 Prozent der männlichen und 41 Prozent der weiblichen Mitarbeiter mehr, als sie möchten. Männer arbeiten durchschnittlich 41 Stunden pro Woche und wollen 37 Stunden arbeiten. Frauen arbeiten durchschnittlich 32 Stunden pro Woche und würden 30 Stunden bevorzugen. Beide Gruppen würden Lohnkürzungen akzeptieren.

Die Studie zeigt aber auch, dass 17 Prozent der weiblichen und 9 Prozent der männlichen Arbeitnehmer gerne mehr arbeiten würden. „Die Frage, ob Mütter ihre Arbeitszeit lieber erhöhen oder reduzieren wollen, wird stark von Kinderbetreuungsmöglichkeiten beeinflusst“, sagt Andreas Peichl, Direktor des ifo-Zentrums für Makroökonomie und Umfragen und Mitautor der Studie. „Wenn sie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erreichen könnten, würden viele Frauen gerne länger arbeiten. Das wäre angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland sinnvoll“, so Peichl weiter.

Studie

„Zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Unter- und Überbeschäftigung auf dem Deutschen Arbeitsmarkt“, von Maximilian Blömer, Johanna Garnitz, Laura Gärtner, Andreas Peichl und Helene Strandt. Es wurden Erhebungsdaten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) und des Ausschusses für Arbeitsmarkt und soziale Sicherheit (PASS) verwendet.

(Quelle: Many Germans Would Like to Work Less | Press release | ifo Institute)