Brennend heiße Tage sind über China hereingebrochen. Die Durchschnittstemperaturen sind auf 40 Grad Celsius gestiegen und in Dutzenden von Städten wurde eine Hitzewarnung herausgegeben. Es ist jedoch erst der Beginn der Sommerhitze, die sogenannte „Xiao Shu“, die auf Deutsch als „Kleine Hitze“ bezeichnet wird.

Der Freitag markiert den Beginn der „Kleinen Hitze“, den elften der 24 Jahresabschnitte im chinesischen Mondkalender und der fünfte der Sommerzeit. Sie fällt in der Regel um den 7. Juli herum und ist der Auftakt der „Hundstage“ – den heißesten Tagen der Saison.

Angesichts der steigenden Quecksilberwerte verwenden die Chinesen heutzutage Sonnenschirme, Sonnenschutzmittel sowie Sonnenbrillen, wenn sie ins Freie gehen, während sie zu Hause die Klimaanlagen einschalten und erfrischend kalte Getränke aus dem Kühlschrank genießen.

Doch bevor elektrische Geräte alltäglich waren, hatten die alten Chinesen ihre eigenen Methoden, um die Hitze zu bekämpfen. Fächer waren die grundlegenden Hilfsmittel, um es im Sommer kühl zu haben und entwickelten sich mit der Zeit zu einer wahren Kunstform. Auch Brunnen waren ein guter Ersatz für Kühlschränke. Die Menschen legten Früchte für eine Weile in die Brunnen, bevor sie diese verzehrten.

Auch Eis war ein unverzichtbarer Bestandteil im Kampf gegen die Hitze, ebenso wie Bambusmatten und Porzellankissen. Viele der antiken chinesischen Bauwerke trugen auch der Notwendigkeit Rechnung, im Sommer kühl zu bleiben, weshalb die Bauherren zu diesem Zweck spezielle Materialien und Konstruktionen wählten. Der wichtigste Teil der chinesischen Philosophie zur Bekämpfung der Hitze liegt jedoch in der Küche.

Interessanterweise sind die Speisen, die für solch heiße Sommertage als geeignet gelten, weder kalte Gerichte noch Früchte, sondern Klöße, Nudeln und Omeletts. Laut der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hilft das Schwitzen dem Menschen, die schädlichen Stoffe im Körper auszuscheiden und ist daher sehr nützlich. Mancherorts werden Nudeln in kaltem Wasser aufbewahrt, um sie schmackhafter zu machen. Eine andere Art der Abkühlung ist der Verzehr von Reisbrei, der mit verschiedenen Zutaten wie Mungobohnen, Lotusblättern sowie Wurzeln gekocht werden und Entzündungen und „innere Hitze“ lindern kann. Wassermelonen, Orangen, Gurken sowie Bitterkürbisse sind in dieser Zeit des Jahres die bevorzugten Obst- und Gemüsesorten.

Chinesen, die in verschiedenen Regionen leben, haben auch ihre eigenen speziellen Tricks, um die Sommerhitze zu bekämpfen. Im Norden trinkt man beispielsweise Pflaumensirup, während man im Süden eine Tasse Eistee die erfrischende Wahl ist. Zwar kann ein kaltes Bier oder eine Eiswaffel die Hitze für eine Weile lindern, jedoch rät die TCM von kalten Getränken oder Desserts ab, um somit die Gesundheit langfristig zu schützen.

(Quelle: CRI Deutsch)