Können die USA ihre Zusagen an Afrika nach acht Jahren erfüllen?

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„Der Kern ist, ob man nach einem Monat oder einem Jahr immer noch beherzigen kann, welche Inhalte es gibt und welche erfüllt worden sind.“ Dies kommentierte ein Experte des Afrika-Zentrums des amerikanischen Atlantischen Rats (Atlantic Council) bezüglich des vor Kurzem von den USA veranstalteten zweiten amerikanisch-afrikanischen Gipfels. 

Nach acht Jahren hat die USA wieder einen derartigen Gipfel abgehalten. Die Biden-Regierung hat vor, in den kommenden drei Jahren mindestens 55 Milliarden US-Dollar in Afrika zu investieren. Internetnutzer haben in den sozialen Medien daraufhin kritisiert, „Investitionen von 55 Milliarden US-Dollar? Haben die USA vergessen, dass ihre Schulden bald die Obergrenze übertreffen werden? Sollten sie nicht zuerst ihre Schulden zurückzahlen?“

Haben die USA außerdem ihre vorherigen Zusagen an Afrika erfüllt? Im Juni 2013 hat der ehemalige US-Präsident Barack Obama während seiner Dienstreise in Südafrika den Plan „Power Africa“ angekündigt. Er behauptete, dass auch die dunkelsten Gebiete in Afrika mit elektrischen Lampen beleuchtet werden sollten. Allerdings machte bis Ende 2020 die Stromerzeugung weniger als ein Viertel des geplanten Volumens aus.

Mit einem rapiden Wachstum der Bevölkerung sowie seinen reichen Naturressourcen ist Afrika ein Kontinent von großer Vitalität. Während der Umwandlung von einer traditionellen Wirtschaft zu einer auf Fachwissen basierenden Wirtschaft braucht Afrika dringend zahlreiche Investitionen zur Entfaltung seines Entwicklungspotenzials. Es ist eine gute Sache, dass die USA als der stärkste Industriestaat weltweit Afrika unterstützen. Allerdings verwiesen mehrere Analytiker darauf, dass der Blick, den die USA auf Afrika geworfen hätte, keineswegs nur auf gutem Gewissen basiere, sondern auch auf geopolitische Kämpfe zurückzuführen sei. 

Am ersten Tag des Gipfels sprach der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin von den „Tag für Tag“ zunehmenden ökonomischen Einflüssen Chinas auf Afrika. Jason Musyoka, CEO der südafrikanischen Denkfabrik „The Frontline Group“ ist der Ansicht, während des russisch-ukrainischen Konflikts hätten die meisten afrikanischen Länder abgelehnt, gemeinsam mit dem Westen Russland zu verurteilen und zu sanktionieren. Dadurch hätten die USA die Stärke von Afrika gesehen. 

Zurzeit braucht Afrika am dringendsten die aufrichtige Hilfe von Großstaaten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg News kommentierte, die USA hätten afrikanische Politiker begrüßt – mit dem Ziel, das Image zu verändern, dass die USA Afrika ignorierten. Wenn den USA wirklich so ist, sollten sie Afrika aufrichtig respektieren und mehr für Afrika tun, damit die Bevölkerungen Afrikas ihre Aufrichtigkeit fühlen könnten. Denn nur durch ihre Taten können die USA das Vertrauen von Afrika erlangen.

(Quelle: CRI Deutsch)