Kommentar: US-Beamte können den Versöhnungsprozess im Nahen Osten nicht aufhalten

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Vom 6. bis 8. Juni besucht US-Außenminister Antony Blinken Saudi-Arabien. Dies ist der dritte Besuch eines hochrangigen US-Beamten in Saudi-Arabien in diesem Jahr. Warum denn? Die britische Nachrichtenagentur Reuters ist der Ansicht, dass die USA hoffen, die Beziehungen zu ihrem Verbündeten Saudi-Arabien zu stabilisieren.

Am selben Tag, an dem Blinken Saudi-Arabien besuchte, ereigneten sich im Nahen Osten zwei Ereignisse: zum einen die Wiedereröffnung der iranischen Botschaft in Saudi-Arabien. Zum anderen fand ein Treffen des saudischen Kronprinzen und Premierministers  Mohammed bin Salman mit dem venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro statt.

Immer wieder folgen ehemalige Verbündete nicht dem Drehbuch der USA und zeigen einen ausgeprägteren Trend zum „Verlassen der USA“ im Nahen Osten. Im derzeitigen Nahe Osten haben Saudi-Arabien und der Iran ihre diplomatischen Beziehungen wiederaufgenommen, Ägypten und die Türkei verstärkten ihre diplomatischen Beziehungen, Syrien kehrte in die Umarmung der Arabischen Liga zurück, Iran und Jordanien und andere Länder nahmen ihre Beziehungen wieder auf …… Ein geeinter und autonomer Naher Osten nimmt Gestalt an.

Während die USA immer wieder Beamte in den Nahen Osten schicken, sollten sie mehr nachdenken: Warum hat sich die Situation im Nahen Osten bis zum heutigen Tag entwickelt? Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind die Vereinigten Staaten die größte extraterritoriale Kraft, die die Situation im Nahen Osten beeinflusst. Um ihre Hegemonie aufrechtzuerhalten, haben die Vereinigten Staaten im Nahen Osten lange Zeit Unruhe gestiftet und Konfrontationen provoziert und sich so zum „Zerstörer Nummer eins“ in der Region entwickelt.

Die USA sind nicht glücklich darüber, der unwillkommenste Akteur im Nahen Osten zu sein. Die US-Regierung entsendet häufig hochrangige Beamte nach Saudi-Arabien mit dem vorrangigen Ziel, die geopolitischen Veränderungen im Nahen Osten so schnell wie möglich zu stoppen, und in der Hoffnung, das Bündnissystem im Nahen Osten durch eine Stabilisierung der Beziehungen zu Saudi-Arabien zu retten. Am Tag vor seinem Besuch in Saudi-Arabien kündigte Blinken an, die USA würden einen zusätzlichen hochrangigen diplomatischen Posten schaffen, um die „regionale Integration im Nahen Osten“ zu fördern. Analysten sahen darin eine Möglichkeit, die Präsenz der USA im Nahen Osten zu erhöhen und ihre weitere Einmischung in Angelegenheiten des Nahen Ostens zu erleichtern.

Aber die diplomatischen Aktivitäten der USA können die „Dynamik“ der Aussöhnung im Nahen Osten nicht ändern. Der Hauptgrund dafür ist, dass die US-Politik, im Nahen Osten „eine Fraktion für sich einzunehmen, und eine andere anzugreifen“, in keinem Verhältnis zu den aktuellen Forderungen der Länder des Nahen Ostens nach Einheit und Zusammenarbeit steht. 

Auf der einen Seite steht ein neuer Wandel im Nahen Osten, der in seinem Streben nach einer autonomen Entwicklung geeint ist, und auf der anderen Seite die alte Denkweise der USA, die davon besessen sind, eine Konfrontation zwischen den Lagern zu provozieren. Die Versöhnungswelle im Nahen Osten bestätigt allerdings, dass die Ära des US-Monopols im Nahen Osten vorbei ist.

(Quelle: CRI Deutsch, CCTV)