Der traditionelle chinesische Mondkalender unterteilt das Jahr in 24 Abschnitte. Am letzten Samstag um 2:19 Uhr (China-Zeit) begann „Li Xia“, der „Sommeranfang“, der siebte Abschnitt des Jahres. An diesem Tag erreichen die Sonnenstrahlen einen Winkel von 45 Grad zur Erde. In den folgenden Tagen steigen die Temperaturen in China schnell an. Eine Zunahme der Niederschläge führt zu einer wichtigen Wachstumsphase der Pflanzen.

Xiao Fang, Professor am Institut für Sozialwissenschaften an der Pädagogischen Universität Peking und Direktor des Forschungszentrums für chinesische Festkultur des Vereins chinesischer Folklore-Künstler, erklärt, obwohl der Sommer im meteorologischen Sinne noch einige Zeit auf sich warten lasse, sei es üblich, den Sommerbeginn als „ersten Tag des Sommers“ zu bezeichnen.

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Der Beginn des Sommers bedeutet das Ende des Frühlings. Zu dieser Zeit organisierten die Chinesen im Altertum oft Bankette, um sich vom Frühling zu verabschieden und ihre Gefühle über das Vorbeigehen des Frühlings auszudrücken.

In der Zeit von „Li Xia“ beginnen die Pflaumen südlich des Jangtse-Flusses zu reifen. Die Äste sind voller runder Pflaumen, die einen köstlichen Anblick bieten. Die Früchte sind duftend, süß und sauer und verkörpern damit den Geschmack des Frühsommers.

In verschiedenen Regionen Chinas wird zum „Li Xia“ frisch gepflücktes Gemüse und Obst gegessen. Xiao Fang sagt, es gebe das Sprichwort: „Man muss drei neue Dinge am Anfang des Sommers kosten.“ Diese „drei neuen Dinge“ könnten frisch aus dem Boden, von den Bäumen oder aus dem Wasser stammen. In Nanjing zum Beispiel seien Schnecken, Flusskrebse und Sardellen die drei frischen Zutaten aus dem Wasser, Amarant, Ackerbohnen und Erbsen die drei frischen Zutaten aus dem Boden und Kirschen, Pflaumen und junge Toona-Blätter des Chinesischen Surenbaums die drei frischen Zutaten von den Bäumen.

Der Nachmittag am Tag des Sommeranfangs sei für ein Picknick im Freien mit Freunden besonders gut geeignet, so Xiao weiter.

(Quelle: CRI Deutsch, VCG)