Mehrere chinesische Universitäten sagen nein zu internationalen Hochschulrankings

376

Die Einstellung von einigen chinesischen Universitäten zu den weltweiten Hochschulrankings hat sich stark verändert. Die Renmin University of China wird sich aus internationalen Hochschulrankings zurückziehen. Darüber hinaus hat die Universität Nanjing deutlich gemacht, dass sie die internationalen Rankings nicht mehr als wichtiges Ziel für ihre Entwicklung betrachten wird. Die Universität Lanzhou hat auch mitgeteilt, dass sie nicht an den World University Rankings von Times Higher Education (THE) teilgenommen hat.

Eine Reihe von chinesischen Universitäten hat sich aus internationalen Hochschulrankings zurückgezogen. Das löste schnell eine heiße Debatte im Internet aus. Einige Internetnutzer meinten, der Rückzug aus solchen kommerziellen Rankings würde ihnen die Möglichkeit geben, sich wieder mehr der akademischen Forschung zu widmen. Andere wiederum sind der Meinung, dass die Universitäten mit Hilfe der Ranglisten ihr eigenes Bewertungssystem optimieren können.

In den vergangenen Jahren haben die weltweit einflussreichen Hochschulrankings immer mehr Aufmerksamkeit in China erregt. Laut Yu Qingzeng, außerordentlicher Professor des Instituts für Pädagogik der Universität Suzhou, demonstrieren die QS World University Rankings die weiche Macht der Universitäten, wobei der akademische Ruf und die Bewertung der Arbeitsgeber für die Absolventen eine wichtige Rolle spielt. In den THE-Rankings werden in erster Linie die Unterrichtstätigkeiten und die wissenschaftliche Forschung der Universitäten bewertet. In den Rankings von US News liegt der Schwerpunkt auf der akademischen Forschung und dem allgemeinen Ruf der Universität. Die Academic Ranking of World Universities (ARWU) betrachtet die Anzahl der Forschungsergebnisse, wie beispielsweise die Anzahl der gewonnenen Nobelpreise und Fields-Medaillen sowie die Anzahl der in führenden akademischen Fachzeitschriften veröffentlichten Artikel. Yu Qingzeng sagte, dass kein Hochschulranking absolut maßgebend sei, und der Grund für die große Diskrepanz zwischen den Rankings in den unterschiedlichen Schwerpunkten liege.

Darüber hinaus analysieren einige Experten, dass die verschiedenen Rankings einst eine gewisse positive Bedeutung für die Entwicklung der Hochschulbildung in China gehabt hätten. Wenn jedoch zu viel Gewicht daraufgelegt wird, insbesondere wenn es mit der Bereitstellung von Finanzmitteln und anderen Ressourcen verknüpft ist, hat dies auch viele Probleme mit sich gebracht. Noch wichtiger ist es, dass solche Rankings zu sehr von kommerzieller Manipulation geprägt sind, was unweigerlich Fragen nach Objektivität und Fairness aufwirft.

Chu Zhaohui, Forscher an der Chinesischen Akademie der Erziehungswissenschaften, ist der Meinung, dass Universitäten in mehreren Dimensionen bewertet werden sollten und die Rankings nur eine Möglichkeit darstellten, diese darzustellen. Seiner Ansicht nach gibt es in den verschiedenen Ländern der Welt keine einheitlichen Kriterien für Bewertung einer wirklich erstklassigen Universität.

(Quelle: CRI Deutsch, VCG, NJU)