Der Kreis Motuo befindet sich im Autonomen Gebiet Tibet und liegt 1.200 Meter über dem Meeresspiegel. Weil die Region am Unterlauf des Yarlung Zangbo-Flusses und im Süden des Himalaya liegt, ist das Klima dort feucht und regnerisch.

Im Dorf Badeng, der zum Kreis Motuo gehört, wird seit 2021 auf den Anbau von Pipa-Früchten umgesattelt, um das Einkommen der Landwirte zu erhöhen. Auf der Pipa-Plantage blühen über 400 Pipa-Bäume in voller Pracht. Ein Teil der Bäume kann schon im nächsten Jahr erste Früchte tragen. Dem Plan des Dorfkomitees zufolge sollen noch weitere 500 Pipa-Bäume angepflanzt werden, von denen 185 Dorfbewohner profitieren werden.  

Die einzigartigen Klimabedingungen im Kreis Motuo sind gut geeignet für den Anbau von tropischen und subtropischen Nutzpflanzen. Der Anbau von Pipa mit weißem Fruchtfleisch hat daher gute Entwicklungsperspektiven. Um die Industrie des Pipa-Anbaus zu fördern, unterzeichnete Motuo im November dieses Jahres ein Kooperationsabkommen mit einem Forschungsteam für intelligente Anbautechnik der Zhejiang-Universität. Zudem werden regelmäßig Agrarwissenschaftler aus anderen Provinzen und Städten eingeladen, um Vorträge und Schulungen in Motuo zu halten.

Liu Zhen, der stellvertretende Direktor des Amts für Forst- und Grünlandverwaltung des Kreises, erklärt, in Motuo würden rund 2.000 Bäume von Pipa mit weißem Fruchtfleisch angepflanzt. Durch die Veredelung der Obstbäume könnten die Pipa-Früchte künftig zu einem höheren Preis verkauft werden, was zur Einkommenssteigerung der Landwirte beitragen werde. 

Neben dem Obstanbau hat sich auch die traditionelle Teeindustrie in Motuo schnell entwickelt. Mittlerweile gibt es in dem Kreis insgesamt 103 Bio-Teeplantagen mit einer Gesamtfläche von 1.280 Hektar. Mehr als 10.000 Menschen aus 39 Dörfern profitieren von dem Teeanbau.

Die Entwicklung der Anbauindustrie ist das Ergebnis des erfolgreichen Umweltschutzes. Über 75 Prozent der Fläche in Motuo sind mit Wald bedeckt. Der große Reichtum an Tier- und Pflanzenressourcen sowie die Aufrechterhaltung einer vollständigen biologischen Kette macht die Region zu einem „natürlichen Museum für Tier und Pflanzen“. Um das nationale Naturschutzgebiet besser zu schützen, werden unter den Einheimischen die Gesetze und Verordnungen zum Schutz der seltenen Wildtiere und -pflanzen bekanntgemacht. So wird das Bewusstsein der Tibeter für den Umweltschutz erhöht.

Qian Jin, ein 50-jähriger Bewohner des Dorfes Gelin, erklärt, die Dorfbewohner hätten früher aufgrund von mangelndem Umweltbewusstsein Bergjagd und Feuerrodung zum landwirtschaftlichen Zweck für normal gehalten. Dank der Aufklärungsarbeit habe sich die Einstellung der Einheimischen heute erheblich geändert. Aus den früheren „Baumfällern“ seien heute „Baumwächter“ geworden.

Viele Menschen in Motuo engagieren sich inzwischen freiwillig als Wildtierschützer, Waldwächter oder Kontrolleure für geologische Katastrophen. Sie tragen damit nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern erhalten jedes Jahr auch noch Regierungszuschüsse in Höhe von mehreren Tausend Yuan RMB.

(Quelle: CRI Deutsch)