Nach dem Beben: Hilfsarbeiten in Jishishan laufen auf Hochtouren

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Bauarbeiter in der nordwestchinesischen Provinz Gansu arbeiten mit Hochdruck daran, Fertighäuser für die von dem jüngsten Erdbeben der Stärke 6,2 auf der Richter-Skala betroffenen Bewohner im Kreis Jishishan zu bauen, damit diese vor dem bevorstehenden Neujahrsfest von Zelten in wärmere Unterkünfte umziehen können.

Bis Montagmorgen waren 8.793 Fertighäuser in die autonome Präfektur Linxia der Hui in Gansu transportiert worden, von denen 8.096 bereits errichtet worden waren. Das Beben, das am 18. Dezember gegen Mitternacht vor allem den Kreis Jishishan in Linxia erschüttert hatte, hat mindestens 149 Menschen in Gansu und der benachbarten Provinz Qinghai das Leben gekostet.

(Foto: VCG)

Mao Hongbo, stellvertretender Leiter der Präfekturregierung, erklärt: „Mehr als 3.800 Arbeiter und über 1.000 Maschinen und Geräte sind an den Bauarbeiten beteiligt.“ Die Präfektur plant demnach den Bau von 15.000 Fertighäusern, die mit Betten, Bettzeug, Öfen, Elektroheizungen und Kohlenstoffmonoxid-Messern ausgestattet sind, mit dem Ziel, jeder Familie eine Wohnung zur Verfügung zu stellen. „Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um den Bau rechtzeitig und effizient abzuschließen, damit die betroffenen Menschen das neue Jahr in einer warmen Unterkunft begrüßen können“, so Mao weiter.

Nachdem Ma Zhiying aus dem Dorf Chenjia in Jishishan in sein warmes Zuhause eingezogen war, machte er sich sofort auf den Weg, um seinen Dorfgenossen zu helfen. „Wir benutzen Dreirad-Wagen, um uns gegenseitig beim Transport der täglichen Dinge zwischen den Zelten und den Fertighäusern zu helfen“, sagt Ma.

(Foto: VCG)

Die Schulen im Kreis haben am Montag den Unterricht wieder vollständig aufgenommen und die Produktion und das tägliche Leben kehren allmählich zur Normalität zurück. Han Shujun, ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde der Provinz Gansu, erklärt, die Behörden hätten die Wiederaufnahme des Unterrichts aktiv organisiert und den Online-Unterricht erleichtert. Ma Yinglu, der Direktor der Dahejia-Grundschule, erzählt: „Wir haben eine Zeltschule in der zentralen Umsiedlungsstelle der Stadt Dahejia. Kinder von der ersten bis zur sechsten Klasse lernen in demselben Zelt.“ Insgesamt arbeiten derzeit 1.136 Lehrer in 152 Zeltschulen im gesamten Kreis.

Kommerzielle Einrichtungen, wie Einkaufszentren, Supermärkte, Restaurants und Logistikzentren für den elektronischen Handel, haben ihren Betrieb schnell wieder aufgenommen. Die Versorgung der Märkte ist gewährleistet und die Verkehrswege sind frei, sodass der Konsumbedarf der Bevölkerung gedeckt ist.

Verschiedene Bereiche der Gesellschaft haben Geld- und Sachspenden für die Erdbebenhilfe bereitgestellt. Das Hauptquartier für Erdbebenhilfe hat ein Provinzkonto für Spenden eingerichtet und ein spezielles Team gebildet, das die Gelder und Materialien auf Provinzebene entgegennimmt, verwaltet und verteilt, um reibungslose Spendenkanäle zu schaffen sowie die Verfahren der Katastrophenhilfe zu regeln. Bis Sonntag sind unvollständigen Statistiken zufolge insgesamt über 1,85 Milliarden Yuan RMB als Spenden von verschiedenen Teilen der Gesellschaft eingegangen und von zentralen Abteilungen und Ministerien zugewiesen worden.

Das chinesische Finanzministerium und das Ministerium für Katastrophenschutz stellten am Montag weitere 400 Millionen Yuan RMB für die Katastrophenhilfe in den Provinzen Gansu und Qinghai bereit. Mit der neuen Finanzhilfe erhöht sich die Gesamtsumme der von der Zentralregierung für die Erdbebenhilfe bereitgestellten Mittel auf 1,1 Milliarden Yuan RMB, von denen 845 Millionen Yuan RMB auf Gansu und 255 Millionen Yuan RMB auf Qinghai entfallen.

(Quelle: CRI Deutsch, VCG)