Im April 2022 plätschert der Fluss Yarlung Tsangpo in blauen Wellen, und die warme Sonne strahlt über das neue Dorf am Ufer; es ist das neue Dorf Samburi im Kreis Gongga in dem westchinesischen autonomen Gebiet Tibet. In dieser Zeit der Hoffnung haben die Dorfbewohner einen neuen Zeitplan aufgestellt.

Das Dorf Samburi liegt am Nordufer des Mittellaufs des Yarlung-Tsangpo-Flusses auf einer Höhe von 3.600 Metern über dem Meeresspiegel. Im Rahmen des tibetischen ökologischen Umsiedlungsprojekts in extremer Höhenlage wurden im Jahr 2019 bisher mehr als 4.000 Bauern und Hirten aus insgesamt vier Gemeinden des Kreises Shuanghu und des Kreises Amdo in der Stadt Nagqu aus dem Grasland Nordtibets, das mehr als 4.500 Meter über dem Meeresspiegel liegt, umgesiedelt.

Der 46-jährige Dawa ist aus der Gemeinde Segu im Bezirk Amdo zugezogen. „Hier ist es nicht nur einfach, sich fortzubewegen und sich medizinisch behandeln zu lassen, es ist auch viel bequemer für die Kinder, zur Schule zu gehen.“ Er erzählt, dass er früher mehr als 300 Kilometer vom Bezirk Amdo entfernt wohnte und seine Kinder in ein Internat gehen mussten, weil die Schule zu weit von zu Hause entfernt war. Jedes Mal, wenn die Sommer- und Winterferien vorbei waren, fuhr Dawa mit dem Motorrad, um seine Kinder abzuholen. Er brauchte für die Hin- und Rückfahrt zwei Tage.

Um die Umsiedlung der Menschen zu erleichtern, wurde das Umsiedlungsprojekt in Samburi durch den Bau von Schulen, Gesundheitszentren und anderer Infrastruktur unterstützt. Dawas dritter Sohn, Dorje Rangjie, geht in die neu errichtete Grundschule am Umsiedlungsort. „Am Anfang war es etwas schwierig, mitzuhalten, aber langsam habe ich mich daran gewöhnt. Ich habe bei den Abschlussprüfungen im letzten Schuljahr am besten abgeschnitten“, sagt der lebhafte Junge fröhlich.

Die offensichtlichen Verbesserungen im Bildungswesen und in der medizinischen Versorgung haben die Bauern und Hirten das Glück der neuen Zeit spüren lassen. Die Bewohner des Dorfes Samburi leben heute in geordneten Verhältnissen. Auf beiden Seiten der Hauptstraße des Dorfes sind Billardzimmer, Supermärkte, Restaurants und andere Geschäfte eingerichtet, die eine starke Atmosphäre von Alltagsleben und Vitalität ausstrahlen. Mit der Verbesserung der Infrastruktur und der unterstützenden Industrie streben die Dorfbewohner nach einem besseren Leben, nachdem sie in Frieden und Glück gelebt haben.

Im Jahr 2020 betrieb die Familie der 40-jährigen Deji Quzhen ein Teehaus in dem Dorf, nachdem sie aus der Gemeinde Tsozi Qiangma im Bezirk Shuanghu zugezogen war. Sie sagt: „Seit der Eröffnung ist das Geschäft immer besser geworden. Das Teehaus hat so viel zu tun, dass es vor ein paar Tagen einen Kellner eingestellt hat. Sein monatliches Gehalt beträgt 2.000 Yuan RMB (umgerechnet 287,2 Euro).“

Das Dorfgeschäft läuft immer besser und Ngodrup Gyaltsen, ein junger Mann, der aus dem Bezirk Shuanghu umgesiedelt ist, hat eine Geschäftsmöglichkeit gefunden. Fotokopierer, Drucker, Papierschneider – in der neu eröffneten Werbefirma Ngodrup Gyaltsen gibt es fast alle Arten von Geräten. „In diesen Jahren werden immer mehr neue Geschäfte eröffnet, und wir haben viel Arbeit mit der Herstellung von Türschildern und dem Druck von Geschäftsnamen.“ Ngodrup Gyaltsen fügt hinzu, in diesen Tagen habe das Unternehmen auch neue Aufträge aus den Stätden Nagqu, Shigatse und anderen Orten erhalten.

(Quelle: CRI Deutsch)