Das imaginäre Szenario in Science Fictions wird Realität – ein Gebäude verwandelt sich in eine riesige wiederaufladbare Batterie.

Die Kohlendioxidemissionen des Gebäudes werden fast um die Hälfte reduziert und etwa 100.000 kWh Strom werden jährlich eingespart, aber die Nutzer des Gebäudes bemerken keine Veränderung. Das ist das „Zeugnis“ des weltweit ersten PEDF-Gebäudes in der südchinesischen Metropole Shenzhen, das sich seit knapp zwei Jahren in Betrieb befindet.

PEDF, die Verkürzung von Photovoltaic, Energy storage, Direct current und Flexibility, bedeutet eine vereinbarte Anwendung von Photovoltaik, Energiespeicherung, Gleichstromverteilung und flexibler alternativer Stromübertragung. „Photovoltaik (P)“ bezieht sich auf die Installation von Photovoltaikanlagen auf Oberfläche eines Gebäudes. „Energiespeicherung (E)“ bedeutet die Verwendung von dezentralen Stromspeichern inklusive intelligenter Ladesäulen, Elektrofahrzeugen usw., um das Gebäude in einen großen Energiespeicher umzuwandeln. Die Verkürzung „D“, auf Englisch „Direct current“ bezieht sich auf die Verwendung von Gleichstromverteilung in dem Gebäude, während der letzte Begriff „F“ bedeutet, dass das Stromsystem des Gebäudes zu einer flexiblen Last für das Netz wird.

Das genannte erste PEDF-Gebäude befindet sich in dem Green Industrial Park von der China Vonstruction und Technology Group Co. LTD. in Shenzhen. Wie der Chefdesigner des Projekts, Qi He, vorstellte, sei das 400 Quadratmeter große Gebäudedach mit einer großen Anzahl von photovoltaischen Solaranlagen ausgestattet, die im Jahresdurchschnitt mehr als 60.000 Grad Strom erzeugen und fast ein Drittel des Stromverbrauchs im Gebäude decken könnten. Zur Energiespeicherung werden um das Gebäude herum Energiespeicherbatterien und bidirektionale Ladesäulen errichtet, um den photovoltaischen Strom zu speichern, den das Gebäude tagsüber nicht verbrauchen kann. 

Jiang Yi, Mitglied der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen, der das PEDF-Konzept entwickelt hat, ist  der Meinung, dass der Kern des Konzepts in der „Flexibilität“ liegt. Wenn große Anteile von Windkraft und Fotovoltaik erzeugt werden, die relativ instabil und unstetig sind, ist es notwendig, diese gewonnene saubere Energie gut zu speichern bzw. zu verwalten. Beispielsweise könnten mehr flexible Gleichstromgeräte verwendet werden, um dieses Problem zu lösen.

Qi He zufolge gebe es landesweit mehr als hundert PEDF-Pilotprojekte in unterschiedlichem Maße, die zur Verwirklichung der ambitionierten Emissionsziele Chinas beitragen sollten. In dem „PEDF-Modell“ liege wahrscheinlich die künftige Entwicklungsrichtung der Architektur, so Qi weiter.

(Quelle: CRI Deutsch, VCG)