Projekt hilft, ländliche Gebiete in Tibet mit Obst und Gemüse zu versorgen

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In den abgelegenen Weidegebieten des Landkreises Shanza in dem Autonomen Gebiet Tibet im Südwesten Chinas sind frisches Obst und Gemüse für Wu Wa zu einem alltäglichen Anblick geworden – ein starker Gegensatz zu Wus Kindheit, als Äpfel eine seltene Delikatesse waren und grünes Gemüse kaum auf den Esstisch kam.

Der über 25.000 Quadratkilometer große Landkreis liegt im Herzen des Qinghai-Tibet-Plateaus und befindet sich auf einer durchschnittlichen Höhe von 4.700 Metern. Nahezu 90 Prozent der 23.000 Einwohner von Shanza sind in der Viehzucht tätig.

Die raue Kombination aus kaltem Klima, unfruchtbarem Land sowie großer Höhe stellte den Anbau von Obst und Gemüse in der Region vor große Herausforderungen, sodass die Einheimischen auf Fleisch und Milchprodukte als Hauptbestandteile ihrer Ernährung angewiesen waren.

Im Jahr 2019 startete die regionale Handelsbehörde ein Pilotprojekt zur Verteilung von Obst und Gemüse in Shanza. Mit einer Investition von fast drei Millionen Yuan RMB (circa 388.000 Euro) wurden ein Lager für Frischwaren gebaut, 16 Verkaufsstände für Obst und Gemüse im gesamten Bezirk eingerichtet sowie Kühlgeräte und Transportfahrzeuge angeschafft.

Im Rahmen der Initiative wurden Frischwaren und lebenswichtige Güter verpackt und aus der fast 600 Kilometer entfernten Regionalhauptstadt Lhasa und manchmal sogar aus Xining, der Hauptstadt der Nachbarprovinz Qinghai, in den Landkreis transportiert. Die Waren wurden dann an die Verkäufer in den Städten und Dörfern verteilt. Wu sagte dazu: „Jetzt können wir frische Produkte wie Drachenfrüchte, Kiwis und Kirschen genießen. Außerdem können wir immer Gemüse zu unseren Mahlzeiten essen.“

Das Projekt wurde von den Einwohnern gut angenommen und inzwischen gibt es 44 Verkaufsstände im Bezirk. Angaben zufolge hat die Bezirksregierung jedes Jahr 70.000 Yuan RMB zur Verfügung gestellt, um den täglichen Betrieb sowie die Treibstoffkosten der Verkäufer zu subventionieren, damit die Preise für die Produkte konstant bleiben.

Früher dauerte es zwei Tage, bis ein Produkt von Lhasa nach Shanza geliefert wurde. Jetzt fährt ein mit 20 Tonnen Frischwaren wie Paprika, Kartoffeln, Kohl, Mandarinen, Trauben und Äpfeln beladener Lkw in der Regel um 19 oder 20 Uhr in Lhasa ab und erreicht Shanza in etwa zwölf Stunden.

Shere Gyatso betreibt einen Obst- und Gemüsestand und sagte, dass er zwei- bis dreimal pro Woche Lieferungen erhält, die jeweils etwa 50 Kilogramm wiegen. Er erklärte: „Ich benachrichtige die Dorfbewohner in unserer WeChat-Gruppe, sobald die frischen Produkte eintreffen. Die Nachfrage der Dorfbewohner ist gestiegen. Gelegentlich muss ich die Vorräte aufstocken. Äpfel und Kohl sind die begehrtesten Produkte.“

Letztes Jahr nahm er an einem Schulungsprogramm teil, das von den Versorgungs- und Vermarktungsgenossenschaften des Bezirks organisiert wurde, um die Techniken der Obst- und Gemüsekonservierung zu erlernen. Er sagte: „Diese Kenntnisse haben mir geholfen, frühere Probleme bei der Konservierung zu überwinden. Ich kann meine Bestände mit mehr Sorten aufstocken und den Dorfbewohnern mehr Möglichkeiten bieten.“

Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen des Pilotprojekts insgesamt 218 Tonnen frisches Obst und Gemüse an die Haushalte des Bezirks verteilt, was 30 Prozent des Obst- und Gemüseverbrauchs des Bezirks entspricht.

(Quelle: CRI Deutsch)