Tenzin: Wächter von Schwarzhalskranichen auf dem Dach der Welt

409

Der tibetische Kreis Lhünzhub liegt im Talgebiet im Mittellauf des Yarlung Tsangpo-Flusses und ist bekannt als die „Kornkammer von Lhasa“. Der Stausee Hutoushan in Lhünzhub ist auf beiden Seiten von Bergen umgeben. Ganz in der Nähe liegt eine große Fläche fruchtbarer Felder. So gilt der Stausee als ein idealer Ort für die Schwarzhalskraniche, um im Winter Futter und Unterschlupf zu finden.

Der Tibeter Tenzin wurde 2015 vom Forstamt des Kreises Lhünzhub als Wildtierschützer eingestellt. Zu seinen Hauptaufgaben gehört der Schutz der Wildvögel im Wildtierschutzgebiet. Von Ende Oktober bis März des nächsten Jahres überwintert eine große Anzahl von Schwarzhalskranichen im Feuchtgebiet des Flusses Pengbo im Kreis Lhünzhub. Es ist die geschäftigste Zeit für den Wächter. Zu seinen täglichen Aufgaben gehören unter anderem Patrouille, Fütterung und Rettung der Wildtiere.

Unterwegs auf der Patrouille schaut sich Tenzin um, ob sich die Schwarzhalskraniche in Zäunen oder an Strommasten verfangen haben oder dagegen gestoßen sind oder auch, ob sie von streunenden Hunden angriffen wurden beziehungsweise krank geworden sind. Außerdem beobachtet er aufmerksam die Lebensbedingungen verschiedener Wildvögel, die hier zu Hause sind. In den vergangenen Jahren hat er dabei zwei Motorräder kaputt gefahren.

Statistiken des Amts für Forst- und Grünlandverwaltung des Kreises Lhünzhub zufolge sind in den letzten drei Jahren etwa 1.800 bis 2.000 Schwarzhalskraniche zur Überwinterung nach Lhünzhub geflogen. In einem Jahr konnten einmal 400 bis 500 Schwarzhalskraniche beobachtet werden. Schwarzhalskraniche stehen in China unter dem nationalen Tierschutz der ersten Stufe. Sie gehören zu der einzigen Art von Kranichen, die auf dem Hochland leben und dort auch brüten. Zudem werden sie von den Tibetern als „heilige Vögel“ betrachtet.

Mit voller Liebe für die ökologische Umwelt sowie die Lebewesen in der Natur hält Tenzin an seinem Glauben fest und tut sein Bestes, um den Lebensraum der Schwarzhalskraniche besser zu schützen. Es gibt viele Menschen wie Tenzin auf dem Hochland von Tibet, die dort aufwachsen und ihre Heimat lieben. Mit zunehmenden Bemühungen, um die biologische Vielfalt weiter zu schützen, zieht die Qinghai-Tibet-Hochebene heutzutage bereits viele Zugvögel zur Überwinterung an. Allein die Zahl der Schwarzhalskraniche dort ist von weniger als 3.000 auf über 10.000 gestiegen. Die quantitative Änderung ist ein starker Beweis für die Bemühungen Tibets, um seine Ökologie zu verbessern.

(Quelle: CRI Deutsch)