Wang Yi telefoniert mit Annalena Baerbock

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Der chinesische Staatskommissar und Außenminister Wang Yi ist am Dienstag mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock zu einem Videogespräch zusammengekommen.

Dabei sagte Wang Yi, im laufenden Jahr jährt sich die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Deutschland zum 50. Mal. In den vergangenen 50 Jahren habe man einen außergewöhnlichen Weg zurückgelegt, auf dem beide Länder das Konzept der Suche nach Gemeinsamkeiten bei gleichzeitiger Wahrung der Unterschiede und der Erzielung von gegenseitigem Nutzen beibehalten hätten. Die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen sei vertieft und eine umfassende strategische Partnerschaft aufgebaut worden, die in der heutigen Welt zu einem wichtigen Stabilitätsfaktor geworden sei. Eine gesunde und stabile Entwicklung der chinesisch-deutschen Beziehungen liege im Interesse beider Seiten und werde auch dazu beitragen, dass beide Länder eine positive Rolle bei der Erhaltung von Frieden, Stabilität und Entwicklung in der Welt spielten.

Wang Yi forderte zudem die angemessene Nutzung des Mechanismus der Regierungskonsultationen, um diesen „Supermotor“ immer wieder aufzutanken und den bilateralen Beziehungen neuen Schwung zu verleihen. Beide Seiten sollten sich auf den 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen vorbereiten, hochrangige Dialoge über Strategie, Sicherheit, Finanzen und Kultur fördern und den freundschaftlichen Austausch zwischen den Menschen, den Lokalregierungen und den Jugendlichen sowie in der Bildung und der Kultur verstärken, um das Fundament der Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu stärken.

Wang Yi erklärte ferner, China und Deutschland seien in den vergangenen 50 Jahren tief in die Entwicklung des jeweils anderen Landes eingebunden und hätten davon profitiert. Die praktische Zusammenarbeit sei immer die Grundlage der deutsch-chinesischen Beziehungen gewesen. China ist seit sechs Jahren in Folge der größte Handelspartner Deutschlands, während Deutschland der größte Handelspartner Chinas in Europa ist. China sei bereit, die Zusammenarbeit mit Deutschland in traditionellen Bereichen zu vertiefen und die Kooperation in aufstrebenden Bereichen wie intelligente Fertigung, Information und Kommunikation, Dienstleistungshandel und Fahrzeuge mit erneuerbaren Energien auszubauen, um neue Wachstumspunkte für die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder zu schaffen.

Der Außenminister Chinas betonte, dass sich China und Deutschland in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befänden und ihre Volkswirtschaften sich in hohem Maße ergänzten. Die Zusammenarbeit sei schon immer der Grundgedanke des bilateralen Austauschs gewesen. Und auch der Wettbewerb sollte wohlwollend und geordnet sein, um die beschleunigte Entwicklung der beiden Länder voranzutreiben. Er hoffe, dass die neue deutsche China-Strategie positiv und pragmatisch bleibe und positive Erwartungen wecke.

Die beiden Seiten tauschten sich auch über globale Themen aus. Wang Yi sagte, China und Deutschland seien sowohl Nutznießer als auch Mitwirkende der Globalisierung. Das Rufen nach Entkopplung und Unterbrechung der Industrie- und Lieferkette sei nicht im Interesse beider Seiten und aller Länder. Als zwei große Länder sollten China und Deutschland ihre strategische Kommunikation weiter verstärken und sich gemeinsam bemühen, der Welt mehr Stabilität und positive Energie zu verleihen. Insbesondere sollten beide Seiten für einen echten Multilateralismus eintreten, die Demokratisierung der internationalen Beziehungen fördern und die Grundsätze der UN-Charta sowie die grundlegenden Normen der internationalen Beziehungen auf der Grundlage des Völkerrechts aufrechterhalten.

Die beiden Seiten tauschten sich über die aus der Ukraine-Krise resultierende Lebensmittelproblematik aus. Wang Yi betonte, China ernähre ein Fünftel der Weltbevölkerung auf weniger als 9 Prozent der Weltfläche. Dies sei an sich schon ein großer Beitrag für die Welt. Gleichzeitig habe China kontinuierlich Nahrungsmittelsoforthilfe für die bedürftigsten Länder geleistet. In der gegenwärtigen Situation sollte sich die internationale Gemeinschaft so schnell wie möglich für einen Waffenstillstand einsetzen und einen grünen Kanal für Getreideexporte aus Russland und der Ukraine schaffen.

Die beiden Seiten tauschten sich auch über Afghanistan und andere Themen aus.

(Quelle: CRI Deutsch)