Tausende von Jangtse-Krokodilen im Krokodil-Naturschutzgebiet in der Provinz Anhui werden umziehen, weil das Wetter umschlägt und kälter wird. Sie werden von draußen nach drinnen ziehen, um dort den kalten Winter zu verbringen. Anders als in den Vorjahren sind in diesem Jahr die ersten Überwinterungsbecken im Naturschutzgebiet offiziell eröffnet worden.

In den nächsten Tagen werden etwa 2.000 Jangtse-Krokodile aus dem Aufzuchtbecken in die Überwinterungsanlage gebracht. Die Mitarbeiter fangen die Krokodile derzeit mit Händen im Schlamm. In der Vorstellung vieler Menschen sind Krokodile sehr wild und sie mit bloßen Händen zu bewegen, klingt gefährlich.

Tatsächlich hat das Jangtse-Krokodil unter allen Krokodilen ein sehr sanftmütiges sowie schüchternes Temperament und greift Menschen im Allgemeinen nicht aktiv an. Aber es ist immer noch ein Krokodil, welches sein wildes Wesen behalten hat. Der Umzug eines Krokodils muss daher von professionellen Mitarbeitern durchgeführt werden.

Die Umzüge erfolgen in der Reihenfolge vom kleinsten zum größten Tier. Heute ist der erste Tag und die ersten, die umziehen müssen, sind hauptsächlich junge Krokodile unter sieben Jahren, die sich noch nicht so gut an die Umgebung anpassen können und deshalb so schnell wie möglich in einen Raum gebracht werden müssen. Bevor sie in den warmen Raum umziehen, müssen die Krokodile gespült sowie sterilisiert werden.

Nach der Eingewöhnung wird die Temperatur im Überwinterungshaus auf etwa zehn Grad Celsius gehalten. Die Mitarbeiter werden das Haus regelmäßig reinigen und befeuchten, damit die Krokodile den Winter über sicher sind.

Dieses Jahr hat das Naturschutzgebiet künstliche Höhlen neben dem Fütterungsbecken gebaut. Wenn es abkühlt, werden die Krokodile durch die Löcher hineinklettern. Wie auf den Überwachungsbildern zu sehen ist, haben bereits einige Krokodile versucht, in das Gebiet zu gelangen.

Das Jangtse-Krokodil ist eine seltene, in China endemische Art, die von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „stark gefährdet“ eingestuft wird, weil es nur noch wenige von ihnen gibt.