Die letzten 35 Jahre haben in China eine Entwicklung zum Vorteil aller Beteiligten gebracht. Auch die ausländischen Investitionen hatten sich gelohnt. Die wirtschaftliche Beziehung zwischen China und der EU verliefen aber nicht bilateral. Die EU hat sich von den USA abhängig gemacht und sich damit immer mehr von China isoliert.
Das Jahr 2023 war aber auch dadurch gekennzeichnet, dass sich Europäische Wirtschaftsunternehmen gegen die von den USA thematisierte Abkoppelung von China zur Wehr setzte. Die großen Konzerne in Deutschland und Frankreich erkannten, dass damit auch ihr Absatzmarkt in China verloren ginge, was insbesondere zu dramatischen Verlusten in der Europäischen Autoindustrie führen würde. Schon jetzt ist eine Deindustrialisierung in Europa bemerkenswert, was in weiterer Konsequenz zu wirtschaftlichen Rückschlägen führen kann.
Es muss ein Kräfteausgleich statt Rivalität und Ausgrenzung stattfinden! Eine Blockbildung gegen China ist der falsche Weg. Ein Miteinander ist die einzig richtige Lösung für Europa im Triangel mit den USA und China. Die südostasiatischen Staaten haben es vorgemacht und China als vollwertigen Handelspartner neben den USA akzeptiert. Dadurch wurde ihre eigene Position als Zentrum zwischen den Großmächten gestärkt. Ein stabiles wirtschaftliches Gleichgewicht zwischen China und Europa ist wichtig. Es gilt, im Sinne von Wohlstand und Klimaneutralität wechselseitige Vorteile partnerschaftlicher Zusammenarbeit zu nutzen.
China hat in Fragen des Umweltschutzes weltweit eine Vorreiterrolle übernommen: Die Investitionen in Photovoltaik und andere erneuerbare Energieformen bewirken, dass der CO2-Ausstoß in China im kommenden Jahr tatsächlich sinken könnte. Auch bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems, bei Biotech-, Pharma -und Medizintechnik kann Europa profitieren.
Umgekehrt sind neue Geschäftschancen für Hersteller von Agrar- und Landmaschinen sowie sonstigen Landwirtschaftstechnologien, insbesondere aber im Skisport vor allem für Österreich vorhanden.
Die Zusammenarbeit zwischen Europa und China, ein friedliches Nebeneinander unter wechselseitiger Wahrung des Respekts, wird beide Teile stärken und uns allen zugute kommen.
Präsident der Austrian Chinese Business Association
Rechtsanwalt
Prof. Dr. Georg Zanger