Was genau ist nun der „American Dream“? Merriam-Webster definiert es als „eine glückliche Lebensweise, die durch harte Arbeit erreicht werden kann, einschließlich eines guten Jobs, eines schönen Hauses, zwei Ergehendern und genug Geld, um übermäßig für Wünsche und Bedürfnisse auszugeben.“ Diese Definition unterscheidet sich vom ursprünglichen Zweck des Begriffs, der 1931 in James Truslow Adams Buch „The Epic of America“ geprägt wurde. In seinem Buch sagt er: „Es ist kein Traum von Kraftfahrzeugen und hohen Löhnen nur, sondern ein Traum von sozialer Ordnung, in dem jeder Mann und jede Frau in der Lage sein wird, die volle Statur zu erreichen, von der sie angeboren fähig sind.“ Die ursprüngliche Idee des Begriffs war also nicht dazu gedacht, eine Gesellschaft zu definieren, in der jeder perfekt war, sondern eine Gesellschaft, die es jedem Einzelnen erlaubte, zu definieren, was für ihn perfekt war. Ob es in der Tat bedeutete, eine 9-5-Tätigkeit auszuüben, nach Hause zu Ihrer Frau und zwei Kindern zu einer warmen Mahlzeit zu kommen, oder sich nie niederzulassen, jeden Tag anders zu leben. Der amerikanische Traum hat sehr viele Ausländer nach den USA zur Einwanderung gezogen, als die anderen Länder relativ zurückgeblieben waren.

Junge Amerikaner würden heute schon sagen, dass die Idee des Erfolgs in Amerika in den letzten Generationen immer schwieriger zu verstehen ist. Dies ist vor allem aus der mangelnden Unterstützung für das Eingehen von Risiken entstanden. Der Amerikanische Traum wird mehr zu einem imaginären Konzept wird. Die Zeichen dafür lassen sich immer deutlicher zeigen.

Dauerhafte Armut und verfestigter Reichtum

In den USA wächst die Zahl der Armen und Obdachlosen trotz Wirtschaftsaufschwung weiter. Zwischen vier und sieben Millionen Menschen, unter ihnen hunderttausende Kinder, leiden an Hunger, so New York Times 2003, „wächst die Zahl der Armen und Obdachlosen… Selten war in dieser Stadt die Alltagsarmut so greifbar wie heute“.

Die Kernursache ist, dass die USA seit Ende der 70er Jahre ein total finanz-orientierendes Wirtschaftsmodell für sich entschieden haben. Durch Investitionen der amerikanischen Konzerne in den Schwellenländern erschaffen die USA dort verschiedene Standorte für Herstellung der billigen Produkte. Die amerikanischen Streitkräfte beschützen ihre Investitionen weltweit mit 374 Auslandsstationen. Dies nennt man Kolonialismus II, im Vergleich zur britischen kolonialen Brutalität. Es führte aber dazu, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen keine Chancen mehr haben können, weil die Fabriken ständig ins Ausland umgebaut wurden. Die Arbeitsstellen werden abgebaut. Durch Finanzkrise 2008 erhielten die Wallstreet-Eliten Millarden US-Dollars von den Finanzinstitutionen, aber die jungen und armen Amerikaner bleiben weiter im Not. Die so genannte „Farbrevolution“, die CIA in den anderen Ländern langfristig inszeniert, wirkt in die USA durch die Occupy-Wallstreet-Bewegung 2011 zurück. Es war auch ein wichtiger Grund dafür, dass Trump 2016 die Machtergreifung durch seine angelsächsisch-weißen Unterstützer erfolgreich machen konnte.

In einer regelmäßigen Umfrage der US-Zensusbehörde gaben Ende Januar 2021 etwa 24 Millionen Erwachsene an, in der Vorwoche nicht genug Lebensmittel gehabt zu haben, um sich und ihre Familie versorgen zu können – hauptsächlich, weil sie es sich nicht leisten konnten, einzukaufen. Das sind etwa elf Prozent der Bevölkerung. Es ist seit Ausbruch der Corona-Pandemie in den USA schlimmer geworden. Die Polizei in Portland hinderte am 17. Februar die Menschen daran, Lebensmittel zu sammeln, die von lokalen Supermärkten weggeworfen wurden. Die Offiziere drohten, Menschen festzunehmen. Als die Beamten jedoch den Tatort verließen, konnten diejenigen, die dastanden, doch später in der Nacht etwas Essen abholen.

Sammeln von entsorgten Lebensmitteln aus Müllcontainern im Supermarkt bei Stromausfall 02.2021

2020 für Wallstreet war Rekord zu Rekord, wie die Geschichte vor 2008 wieder passierte, und 2021 geht es noch weiter. Wie viele Amerikaner genießen eigentlich diese Erfolge und wer trägt dann die Konsequenzen?

Gescheiterter Multikulturalismus

Im territorialen Gebiet, wo sich die USA heute befinden, gehörte nicht den Amerikanern. Diese vereinigten Staaten waren ein Ausgangsstatus der britischen kolonialen Kriege. Die Vereinigten Staaten haben eine Ansammlung von angelsächsischen Weißen als Hauptkörper, nämlich britischer Abstammung und ethnischen Gruppen, ergänzt durch spanische, französische, asiatische und afrikanische Abstammungen. In diesem amerikanischen Multikulturmodell gibt es niemals eine Gerechtigkeit, insbesondere für afrikanische und asiatische Volksgruppen. Amerikaner ist keine Nation, sondern nur ein staatlicher Begriff aus Politik.

Verschiffung der Sklaven aus Afrika nach Nordamerika

Nicht nur die Sklaven aus Afrika, sondern auch der systematische Völkermord von Indianern, lassen sich in der amerikanischen Geschichte als Schamflecken für ihre Demokratiebasis bezeichnen. Unterdrückung und Ermorden der asiatischer Volksgruppen aus den gleichen rassistischen Gründen sind eine weitere beschämende Geschichte in den USA.

29. Dezember 1890: Beim Massaker von Wounded Knee in South Dakota ermordeten US-Soldaten 300 Sioux-Indianer. llustration: The Granger Collection, Alamy

Bis heute geschehen anhaltende Diskriminierungsvorfälle, darunter oft Polizeigewalt, gegen Afroamerikaner in den USA, obwohl die Afroamerikaner erst ab 80er Jahren ihre politische Position in der Gesellschaft berechtigt haben. Im aktuellen Status sind sie noch immer ärmer, kränker, bildungsferner, und ist ein wesentlicher Grund für die Massenproteste nach dem Tod von George Floyd in den USA.

Afroamerikaner haben jeden Grund, den Kontakt mit der Polizei zu meiden. Denn sind sie erst mal im Gwahrsam, kann das schnell mit Haft, Vermögensverlust und dem Entzug des Wahlrechts enden. (Foto von Black-Lives-Matter-Protesten in New York am 18. Juli 2020) Foto: REUTERS/Andrew Kelly

Soziale Unzufriedenheiten, wirtschaftliche Ungleichheiten, ethnische Probleme und religiöse Auseinandersetzungen sind für die amerikanischen Institutionen, wie CIA, NED, usw. die guten Instrumente, einen politischen Putsch in den anderen Ländern durchzuführen. Nun stehen in ihrem eigenen Land Unruhen vor einem größeren Sturm.

Fehlende Infrastrukturen

Ständig steigende Investitionen für militärische Einsätze im Ausland verursachen weniger Ausbau der Infrastrukturen im Inland dramatisch. Autobahnen, Landstraßen, Flughäfen, Bahnhöfe, Eisenbahnschienen, öffentliche Stromanlagen usw., sind veraltet und seit 20 Jahren fast nichts neu gebaut.

Camden in New Jersey, Die Infrastrukturprobleme in den USA nehmen zu. (Foto: LAIF)

Alle zwei Minuten platzt in 2014 irgendwo in den USA eine verrottete Hauptwasserleitung. Hypermoderne Elektroautos aus Kalifornien rumpeln über Autobahnen wie Waschbretter. Umspannanlagen, die schon vor 50 Jahren veraltet waren, halten die Energieversorgung am Laufen. Die Infrastruktur in der Internet-Nation Nummer eins der Welt ist in weiten Teilen überaltert, schlecht gewartet oder unzureichend. Es war der zweite Einsturz einer großen Brücke seit 2007, als im Minnesota eine Autobahnbrücke über den Mississippi kollabierte. Strukturell wichtige Stahlkomponenten hatten nachgegeben. 13 Menschen starben, 145 wurden verletzt, als die gesamte Konstruktion in wenigen Sekunden zusammenbrach und sie mit ihren Autos in den Fluss stürzten.

Die Leute in Houston warten eiskalt, um Benzin nachzufüllen. (AP)

Im US-Bundesstaat Texas waren an der zweiten Februar-Woche einige Millionen Menschen zum Teil Tage lang ohne Strom. Der Grund ist bloß ein ungewöhnlicher Kälteeinbruch. Stromausfälle in den USA sind häufiger als in Deutschland, obwohl die USA alle möglichen Energiequellen haben. Das Problem liegt an Strom-Infrastrukturen. Neue große Bauprojekte und Renovierungsprojekte kommen immer im Capitol Hill zum endlosen Streit. Aber im Gegensatz dazu, für militärische Einsätze im Ausland gehen die Entschließungen immer schnell durch. Auslandsinteressen gehen aber nicht an normalen Bürgern, sondern nur an Finanzunternehmen und große Konzerne, die eng mit Wallstreet verbündet sind. Mit einem GiniKoeffizienten von 0,39 sind die Einkommen in den USA beispielsweise deutlich ungleicher verteilt als in Deutschland und den meisten europäischen Ländern.

Extrem-unfaire Aufteilung von Sozialvermögen (Wirtschaftsinteressen) ist Kernproblem in den heutigen USA, wie in allen anderen imperialistischen Reichen, die niedergegangen sind. Die oben genannten Probleme sind nicht kritisch, nur wenn die USA als Boss der Welt bleiben, um „Amerikanischen Traum“ zu garantieren, indem ihre 320 Mio. Staatsbürger an den gesamten Weltressourcen teilen. Dazu brauchen die USA ihre Allianzstaaten und Untertanen, als Spargel zu ernten. Nur so können 90% normale Amerikaner ein gutes Leben führen und ihren „American Dream“ verwirklichen. Leider schaffen die USA heutzutage nicht mehr. Diese Einzelprobleme werden immer wieder auftauchen und zu Unruhen führen, bis eine richtige Lösung herausgefunden wird, oder die USA zerspaltet werden. Jedoch werden natürlich die USA versuchen, ihre Probleme nach außen auszutreiben, indem sie woanders auf der Welt Konflikte, Unruhen, sogar Kriege erzeugen.