Der Yundan-See befindet sich im westlichen Teil der Insel von Xiamen in der Provinz Fujian. Er hat eine Wasserfläche von 1,6 Quadratkilometern und eine Grünfläche von 1,2 Quadratkilometern.
(Quelle: CRI Deutsch, Xinhuanet)
Der Yundan-See befindet sich im westlichen Teil der Insel von Xiamen in der Provinz Fujian. Er hat eine Wasserfläche von 1,6 Quadratkilometern und eine Grünfläche von 1,2 Quadratkilometern.
(Quelle: CRI Deutsch, Xinhuanet)
Am vergangenen Frühlingsfest waren die emsigen China-Europa-Expresszüge, Seefrachtschiffe und unaufhörliche grenzüberschreitende E-Commerce-Geschäfte die Beweise für die tiefgehende Integration des chinesischen Handels in der Welt.
Während des diesjährigen Frühlingsfests beschäftigte sich China weiterhin mit der Verbindung mit der Welt. Am Tiefwasserhafen Yangshan in der ostchinesischen Metropole Shanghai hat der Höhepunkt des Außenhandels, der in vergangenen Jahren oft vor dem Frühlingsfest vorgekommen waren, in diesem Jahr aber bis zu den Feiertagen des Frühlingsfests gewährt.
Seit Januar hat der Containerumschlag am größten Kai des Tiefwasserhafens Yangshan 850.000 TEU übertroffen und damit einen neuen Rekord aufgestellt. Während des Frühlingsfests arbeiteten die Menschen dort wie auch sonst rund um die Uhr. Chen Jianfeng, Manager des Shengdong-Kais am Tiefwasserhafen Yangshan, sagte, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei der Umschlag an seinem Kai in den Feiertagen um 15 bis 20 Prozent gestiegen.
Die China-Europa-Expresszüge liefen während des diesjährigen Frühlingsfests unaufhörlich zwischen den Ländern in Asien und Europa. Täglich liefen während des Frühlingsfests auf der Eisenbahnlinie „Yiwu-Xinjiang-Europa“ acht Züge, die chinesische Produkte wie mit neuen Energien angetriebene Autos, Smartphones und Computer in mehr als 160 Städte in über 50 Ländern brachten. Feng Xubin, Vorstandsvorsitzender der YXE Trading Service Group, sagte: „Dies ist das zehnte Frühlingsfest, an dem wir keinen Urlaub haben. In diesem Jahr waren wir sogar noch beschäftigter. Vom Tag vor dem chinesischen Neujahr bis zum siebten Tag des ersten Monats nach dem Mondkalender haben wir mehr als 68 Züge verschickt.“
Während des diesjährigen Frühlingsfests fuhren täglich rund 30 China-Europa-Expresszüge von China aus. Seit Anfang dieses Jahres sind bereits mehr als 1.800 China-Europa-Expresszüge verschickt worden, die einen wichtigen Kanal für den Handel zwischen Asien und Europa gebildet haben. Sie verbinden 112 chinesische Städte mit 219 Städten in 25 europäischen Ländern.
Die hochqualitative Infrastruktur Chinas macht seinen internationalen Handel reibungslos. Neue Formen und Modelle des Außenhandels führen zu einem effektiveren Lieferkettensystem. Ein chinesisches Überseelager im US-amerikanischen Bundesstaat New Jersey erhielt während des Frühlingsfests eine Reihe von Containern mit Möbelstücken aus der chinesischen Provinz Guangdong. Die Waren in diesem Lager decken 15 US-amerikanische Bundesstaaten ab. Nach einer Onlinebestellung erhalten die Konsumenten schnellstens am selben Tag oder am zweiten Tag ihre Waren.
Derzeit haben mehr als 1.800 Überseelager von chinesischen grenzüberschreitenden E-Commerce-Händlern in über 220 Ländern weltweit die Effizienz der einheimischen Lieferung von chinesischen Produkten erhöht. Yuan Shenglong, ein Forscher beim Institut für Außenwirtschaft an der Akademie über die Forschung von Makroökonomie, sagte, neue Infrastrukturen für Außenhandel wie die Überseelager böten ausländischen Kunden bequemere Einkaufserlebnisse. Die chinesischen grenzüberschreitenden E-Commerce-Händler verfügten über eine vollständige Industriekette und ihre internationale Konkurrenzfähigkeit erhöhe sich ständig. Dies sei ein neuer Vorteil des chinesischen Außenhandels.
Heute hat China engere Kontakte mit der Welt und verfügt über reichlichere Formen des Außenhandels. China integriert sich weiterhin in die globale Industriekette und verleiht dem globalen Markt neue Impulse.
(Quelle: CRI Deutsch)
Seit den 1980er-Jahren hat Xiamen in der chinesischen Provinz Fujian alle Anstrengungen bei der ökologischen Restaurierung der Stadt unternommen. Bisher hat die Lokalregierung von Xiamen fünf Ziele angestrebt, die auf die ökologische Wiederherstellung des Yundang-Sees abzielen. Mit sechs verschiedenen Parks ist das Seegebiet zu einem „Erholungszentrum“ für die Bewohner geworden.
(Quelle: CRI Deutsch)
Der Besuch von Wang Yi in Spanien war der erste Auslandsbesuch des chinesischen Außenministers im Jahr des Drachens und sehr erfolgreich. Dies sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, am Dienstag vor der Presse.
China und Spanien seien umfassende strategische Partner. Der Besuch von Außenminister Wang Yi sei mit dem Ziel erfolgt, den wichtigen Konsens, der von den Führern der beiden Länder erreicht wurde, umzusetzen und einen guten Start für die neuen 50 Jahre der chinesisch-spanischen Beziehungen zu schaffen.
Ungeachtet der Veränderungen im internationalen Klima hätten China und Spanien stets an der Tradition des gegenseitigen Respekts, des gegenseitigen Vertrauens und der Win-Win-Zusammenarbeit festgehalten und die bilateralen Beziehungen mit einer stabilen und freundschaftlichen Politik weiterentwickelt. Spanien habe zudem sein festes Engagement für die Ein-China-Politik bekräftigt. Die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit zwischen China und Spanien habe sich in den letzten Jahren weiter vertieft, wobei China zum wichtigsten Handelspartner Spaniens außerhalb der Europäischen Union geworden sei.
Beide Seiten bekräftigten während des Besuchs, dass sie an Offenheit und Zusammenarbeit festhalten und die Schaffung einer Reihe von beispielhaften Projekten in den Bereichen Telekommunikation, medizinische Versorgung, Elektrofahrzeuge und grüne Energie fördern wollen. Spanien sei ein wichtiges Land der Europäischen Union und habe die gleichen oder ähnlichen Ansichten zu wichtigen internationalen und regionalen Fragen wie China. Beide Seiten bekräftigten, dass sie gemeinsam die globalen Herausforderungen angehen, die gesunde und stabile Entwicklung der Beziehungen zwischen China und der EU durch die chinesisch-spanische Freundschaft fördern und mehr Stabilität in eine von Turbulenzen geprägte Welt bringen wollen, so Mao Ning weiter.
(Quelle: CRI Deutsch)
* Amid the joyous festivities at popular spots like the Ice-Snow World theme park, tens of thousands have also flocked to a memorial outside the city center.
* The notorious Unit 731 was a top-secret biological and chemical warfare research base established in Harbin as the nerve center for Japanese biological warfare in China and Southeast Asia during World War II.
* More and more young people are braving the wind and snow to come here and learn about history, demonstrating the strength and responsibility of the younger generation in China.
Since the beginning of the year, Harbin, capital of northeast China’s Heilongjiang Province, has emerged as a top winter destination. But, amid the joyous festivities at popular spots like the Ice-Snow World theme park, tens of thousands have also flocked to a memorial outside the city center.
On a frigid weekday morning, with the temperature in the city dropping to minus 26 degrees Celsius, the spirits of those visiting the Exhibition Hall of Evidence of Crimes Committed by Unit 731 of the Japanese Imperial Army remained undeterred.
Braving the freezing weather, people queued up at the public square outside the exhibition hall. Among the visitors were many young people, some accompanied by their children. Despite the harsh weather, they patiently waited for one or two hours, with volunteers distributing hot water and warming pads to alleviate the cold.
The notorious Unit 731 was a top-secret biological and chemical warfare research base established in Harbin as the nerve center for Japanese biological warfare in China and Southeast Asia during World War II. At least 3,000 people were used for human experiments by Unit 731, and more than 300,000 people in China were killed by Japan’s biological weapons.
This winter the exhibition hall has been ranked third among all other tourist attractions in Harbin by the world’s leading travel platform TripAdvisor.
This exhibition hall showcases documents, experimental utensils and tools used by the Japanese, along with videos that record the accounts of former Unit 731 soldiers.
Xu Xiaomeng and her two friends patiently waited for nearly 30 minutes before gaining entry to the hall. “It is worthwhile because this history should be remembered by every Chinese,” said the 32-year-old Xu, who works as a middle school English teacher in central China’s Hubei Province.
They planned their trip based on recommendations from social media, and the exhibition hall was on their “must-visit” list.
According to Xu, the frozen experiment performed on Chinese victims was the most unsettling aspect of the exhibition. She acknowledged that the curators might have omitted certain graphic details, but the exhibits still startled her.
Her friend Huang Guangjing, who is a Chinese literature teacher, said that she was profoundly dismayed to learn about the germ warfare conducted by Unit 731. “I will share everything with my students to ensure that they carry forward the memory.”
Qian Xiaomin, a 36-year-old resident of Hangzhou, capital city of east China’s Zhejiang Province, said that she and her 12-year-old son had planned to spend a week in Harbin, with the exhibition hall being their first stop.
Following their visit, her son Qian Yanchu decided to document his impressions of the exhibition in his diary. “If I could turn back in time, I would join the army to protect my fellow countrymen,” the boy said, adding that for now he wants to work hard and contribute to the building of a stronger nation.
Numerous children and teenagers, just like Qian, were visiting the exhibition hall. Most of them quietly looked at the exhibits and attentively listened to the descriptions, occasionally posing questions to their parents.
Lin Yanlu, accompanied by her six-year-old son and septuagenarian parents, was among the visitors. She said that her son tried to read the descriptions himself and was petrified by the vivid accounts of vivisection. “Our country has grown stronger, but this transformation came at the cost of many martyrs,” she told her son.
In addition to the exhibition hall, people also flocked to the Northeast China Revolutionary Martyrs’ Memorial Hall, which has welcomed over 65,000 visitors this year, excluding those who joined virtual tours online. Of all the visitors a large percentage are young people, including more than 30,000 from 270 student groups.
Guide Gao Peng, 30, has been working at the Unit 731 exhibition hall for six years. “I always encounter visitors with various questions,” he said. “Through our conversations, my aim is for them to gain a deeper understanding of the historical events from those years, fostering not hatred but rather the courage and motivation to move forward.”
To cope with the surge in visitors, the exhibition hall changed the opening time from 9 a.m. to 8 a.m. starting from late December in 2023, and extended opening hours.
Since the beginning of this year, the daily average number of visitors has continued to surpass 17,000. As of the end of January, the exhibition has welcomed over 500,000 visitors, with approximately 90 percent coming from outside Heilongjiang, and 60 percent being young people.
Meanwhile, discussions about visits to the exhibition hall continued to gain widespread attention on Chinese social media. On Sina Weibo, searches related to these topics surpassed 360 million, and posts tagged with “731” were viewed around 2.6 billion times on Douyin, the Chinese version of TikTok.
“More and more young people are braving the wind and snow to come here and learn about history, demonstrating the strength and responsibility of the younger generation in China,” said Jin Chengmin, head of the exhibition hall.
In the final room, an electronic screen displays the names of the victims, accompanied by bouquets placed there by the visitors. At the exhibition hall exit, visitors pass through a lengthy, dimly lit tunnel with a glimmer of light at its end. Staff members gently prompt them as they attempt to turn back, advising, “Keep moving forward, don’t look back.”
(Source: Xinhuanet)
Während des Frühlingsfestes begann auf Hainan die Hochsaison für den Tourismus und auch auf dem Duty-Free-Markt herrschte ein wahrer Shopping-Boom.
Den Statistiken der Zollbehörde von Haikou zufolge beliefen sich die zollfreien Einkäufe beim Verlassen der Insel Hainan in den ersten sieben Tagen des Frühlingsfestes auf 2,214 Milliarden Yuan RMB, die Zahl der zollfreien Einkäufer lag bei 268.900 und der Pro-Kopf-Verbrauch betrug 8.235 Yuan RMB. Diese Daten spiegeln die Vitalität des chinesischen Verbrauchermarktes wider.
In der Haikou International Duty Free City wurden rote Bögen, rote Laternen und andere Dekorationen mit Drachenelementen zum chinesischen Neujahrsfest aufgebaut und die Besucher machen zahlreiche Fotos. In den großen Markengeschäften herrscht reger Andrang und in einigen Geschäften bilden sich lange Schlangen vor den Kassen.
In einem Geschäft für Hautpflegeprodukte wartet Li Siying, eine Touristin aus Wuhan, um ihre Bestellung zu bezahlen. Sie kauft Hautpflegeprodukte im Wert von mehr als 3.000 Yuan RMB für sich und bringt einige für ihre Freunde mit. „In der Duty-Free-Stadt gibt es mehr Waren, eine größere Auswahl und günstigere Preise und man kann jetzt auch kaufen und abholen, was sehr praktisch ist“, so Li.
Um den zollfreien Konsum während des Frühlingsfestes zu fördern, stellte die Regierung von Haikou 27.500 Gutscheine im Gesamtwert von zwölf Millionen Yuan RMB für den zollfreien E-Konsum auf der Insel zur Verfügung, die auch mit der Nutzung von Rabatten in den Geschäften der einzelnen zollfreien Bereiche kombiniert werden konnten, was den Verbrauchern größere Vorteile brachte.
Long Lifan, eine Touristin aus Guizhou, kauft in der Haikou International Duty Free City eine neue Uhr. „Der zollfreie Preis beträgt 6.000 Yuan RMB, aber es gibt Rabatte und elektronische Gutscheine und am Ende kostet sie 5.280 Yuan RMB, was viel billiger ist.“ Long Lifan erklärt weiter, die Uhr sehe gut aus, der Preis sei auch gering und als nächstes wolle sie noch Parfüm und Hautpflegeprodukte kaufen.
Während des Frühlingsfestes verband die Sanya International Duty Free City das traditionelle Fest mit neuen Modetrends, indem sie Elemente, wie chinesische Drachen und ethnische Stile, miteinander kombinierte und so zahlreiche Touristen zum Einkauf lockte. Die Sanya International Duty Free City verzeichnete an den ersten drei Feiertagen zum Frühlingsfest im Durchschnitt täglich mehr als 56.000 Kunden und erzielte einen durchschnittlichen Tagesumsatz von über 100 Millionen Yuan RMB.
(Quelle: CRI Deutsch)
Nach einem starken Schneefall sieht Beijing schön aus und verfügt über eine besondere Anmut.
(Quelle: CRI Deutsch, VCG)
Russland integriert sich in Eurasien. Es zu isolieren ist ein absurder Gedanke.
Russlands groß-eurasische Strategie macht seine Eindämmung unmöglich. Zu diesem Schluss muss eigentlich jeder kommen, der sich nicht ausschließlich von der Meinung westlicher Politiker und Medienvertreter über Russland leiten lässt. Schaut man sich stattdessen die maßgeblichen strategischen Konzepte an, ergibt sich ein ganz anderes Bild. Für viele im Westen wäre es ein erheblicher Schock, wenn man sich des Ausmaßes der Selbsttäuschung bewusst würde, aber die Realität ist nun einmal die Realität.
Der Programmdirektor des Waldai-Diskussionsclubs, Timofei Bordachev, hat kürzlich einen aufrüttelnden Strategiebericht verfasst. Darin geht es um die Bedeutung der strategischen Ausrichtung Russlands beim Aufbau einer groß-eurasischen Partnerschaft. BRICS plus spielt dabei ebenfalls eine zentrale Rolle. Russland hat seit dem 1. Januar dieses Jahres bekanntermaßen den Vorsitz der BRICS-Gruppe inne. Höhepunkt wird das Treffen der Staats- und Regierungschefs im Oktober in der tatarischen Hauptstadt Kasan sein. Dem Waldai-Diskussionsclub gehören übrigens mehr als 1000 Vertreter der internationalen Wissenschaft aus 85 Ländern an. Die USA sind ebenso präsent wie Ägypten, Iran, China, Japan, Israel, Großbritannien und Frankreich.
“Schließlich befindet sich Russland bereits im Zentrum eines ganzen Systems internationaler Institutionen und Partnerschaften, von denen jede ihren eigenen Charakter hat, der der zukünftigen internationalen Ordnung innewohnt, nicht der vergangenen.” (Timofei Bordachev)
Bordachev argumentiert, dass Russlands Strategie, sich nach Eurasien und darüber hinaus zu orientieren, völlig unabhängig vom Verhalten des Westens sei, insbesondere natürlich in der Ukraine-Krise. Die Strategie, die sich “Greater Eurasia” nennt, nutzt die Vorteile der geostrategischen Lage Russlands, um weitreichende internationale Partnerschaften in Wirtschaft, Diplomatie, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft aufzubauen. Die Vereinigten Staaten von Amerika und Europa, so beschreibt Bordachev, seien dagegen eher relativ isoliert. Das betrifft ihre geografische Lage, denn die USA liegen zwischen Pazifik und Atlantik, während Europa an den nordwestlichen Rand des eurasischen Kontinents gedrängt ist. Es betrifft aber auch die abnehmende Bedeutung und Glaubwürdigkeit des Westens in der multilateralen und bilateralen Vernetzung.
Die Zusammenarbeit im groß-eurasischen Raum schaffe den Rahmen für eine neue internationale Ordnung, deren zentrale politische Plattformen die BRICS seien, deren Erweiterung, so Bordachev, das wichtigste internationale Ereignis des Jahres 2023 gewesen sei. Die russische Führung werde sich voll auf die Entwicklung der BRICS und die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit im groß-eurasischen Raum konzentrieren. Natürlich werde die militärische Stärke der USA gegenüber der großen Mehrheit nicht außer Acht gelassen, aber ein Angriff auf Mitglieder dieser groß-eurasischen Partnerschaft, etwa auf den Iran, hätte eine entsprechend heftige Gegenreaktion zur Folge, kalkuliert Bordachev.
Die Entscheidungen und Reaktionen der BRICS-Staaten bzw. der groß-eurasischen Partnerschaft werden zwar nicht zentral gesteuert, aber, so Bordachev, das Selbstverständnis der Staaten, die die Mehrheit in der Welt bilden, beruhe auf dem Recht, unabhängige Entscheidungen zu treffen. Der Begriff “Weltmehrheit” oder “World Majority” ist ein wichtiger Begriff im Vokabular eurasischer Intellektueller. Im Westen spielt er allerdings kaum eine Rolle, sieht man sich doch nach wie vor als das Maß aller Dinge.
Aufgrund seiner besonderen geografischen Lage sei Russland in den meisten regionalen Foren und Formaten präsent, und auch der Kooperationsprozess zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion und China, das insbesondere seine Belt and Road Initiative vorantreibe, schreite voran. Generell, so Bordachev, biete der Reichtum an Interaktionen zwischen den Ländern des Großraums Eurasien eine enorme Anzahl an vielversprechenden außenpolitischen Feldern. All dies sei nicht durch ein Ursache-Wirkungs-Scharnier mit dem Verhalten des Westens verbunden, sondern der Prozess sei eigenständig und entwickle eine unabhängige Dynamik.
Einer der profiliertesten Befürworter der Hinwendung Russlands zu Eurasien ist Professor Sergej Karaganow. Er proklamiert die Sibirisierung Russlands. Würde Peter der Große heute leben, so Karaganow, würde er eine neue Hauptstadt gründen, diesmal in Sibirien. Für Karaganow, Dekan der Fakultät für Weltpolitik an der russischen Eliteuniversität HSE, bedeutet das allerdings keine Abkehr vom westlichen Erbe. Dennoch sieht er die dreihundertjährige Aneignung der europäischen Kultur durch die russische als einen abgeschlossenen Prozess. Heute ist es Russland, sagt Kaganow, das das Gute der europäischen Kultur bewahren will, während Europa selbst seine eigene Hochkultur immer weiter zerstört. Ohne den europäischen Einfluss wären Tolstoi, Puschkin, Gogol, Blok und viele andere Giganten der russischen Kulturgeschichte nicht möglich gewesen.
“Wäre Peter [der Große] heute am Leben, hätte er sicher eine neue Hauptstadt in Sibirien gegründet und das Fenster nach Asien stark erweitert. Neben Moskau und St. Petersburg braucht Russland dringend eine dritte, sibirische Hauptstadt.” (Sergej Karaganow)
Das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, so Karaganow in einem weitsichtigen Grundsatzpapier, dass ein neues Kapitel in der Geschichte Russlands aufgeschlagen worden sei: die Entwicklung Sibiriens als Drehscheibe nach Osten. Sibirien verfüge über gigantische Rohstoffreserven, fruchtbares Land, Wälder, nahezu unbegrenzte Süßwasserressourcen. Dort könne man eine sibirische Maschinenbauindustrie auf moderner Basis aufbauen, neue Routen auf den Meridian-Linien sollten gebaut werden, der Nördliche Seeweg sollte Südsibirien mit China und Südostasien verbinden, die westsibirischen Regionen vor allem mit Indien, anderen Ländern Südasiens und dem Mittleren Osten. Eine der Achsen des internationalen Nord-Süd-Verkehrskorridors, der von St. Petersburg über den Iran bis an die Westküste Indiens führt, wird demnächst sogar fertiggestellt.
Karaganow plädiert für ein nationales Programm zur Entwicklung von Oststudien, einschließlich der Kenntnis orientalischer Sprachen, Völker und Kulturen an russischen Schulen: Das kulturell und religiös offene Russland habe einen gigantischen Wettbewerbsvorteil. Im Gegensatz zu den Europäern habe die sibirische Kultur den Osten nie unterworfen oder versklavt. So wie Alexander der Große, Galilei, Dante, Machiavelli oder Goethe in den kulturellen Schatz Russlands eingegangen seien, müssten in Zukunft Sun Tzu, Konfuzius, Tagore, Al-Kwarizmi, Ibn Sina und andere östliche Genies in den Kanon der russischen Kultur aufgenommen werden.
Diese Wendung nach Osten ist wahrscheinlich eine der wichtigsten Weichenstellungen auf dem Weg zu einer wirklich multipolaren Welt. Wenn das Projekt gelingt, ohne dass der untergehende Westen einen dritten Weltkrieg anzettelt, dann ist Groß-Eurasien ein riesiges Betätigungsfeld für den Aufbau von Infrastruktur, Industriezentren, Kulturmetropolen und für den Dialog der klassischen Kulturen und gebildeten Völker.
Quellen & Links:
https://geopolitics.co/2024/01/04/russias-european-journey-is-over/
Als die Nacht hereinbricht, arbeiten der 30-jährige Yan Yiting und seine Frau noch immer an ihrem eigenen Nudelstand im Kreis Rongjiang in der südwestchinesischen Provinz Guizhou. Ihr Imbissstand befindet sich in der Nähe des Stadions, in dem die berühmte Dorf-Superliga (Cun Chao), die dörfliche Fußballliga, stattfindet. Infolgedessen hat sich der Kundenverkehr an der Bude stark erhöht. Yan sagte: „Unser Geschäft läuft heute ziemlich gut. Wir schätzen, dass unser Stand bis ein oder zwei Uhr früh geöffnet bleiben wird.“ Er habe bereits mehr als 700 gerollte Reisnudeln verkauft und kaum eine Pause gemacht.
Die neue Saison der Dorf-Superliga 2024, die letzten Monat begonnen hat, läuft bereits und sorgt für eine lebhafte Atmosphäre im Bezirk Rongjiang. Scharen von Touristen und Fußballfans haben in den örtlichen Dörfern zu einer großen Nachfrage nach Konsumgütern geführt, insbesondere in den Bereichen Gastronomie, Beherbergung, Herstellung lokaler Spezialitäten und Tourismus.
Nach Angaben des Büros für die Dorf-Superliga des Kreises Rongjiang hat der Kreis seit der Veröffentlichung der Dorf-Superliga 2023 im Internet mehr als 7,33 Millionen Touristen empfangen und insgesamt über 8,1 Milliarden Yuan RMB (etwa 1,1 Milliarden Dollar) an Tourismuseinnahmen erzielt.
Touristin Ma Xianhua aus dem nordwestchinesischen autonomen Gebiet Ningxia der Hui-Nationalität trug Früchte und Brot in ihrer Tasche und hatte eine Kamera um den Hals. „Dieser Batikschal, den ich hier gekauft habe, zeigt die einzigartigen Merkmale der lokalen ethnischen Minderheiten. Außerdem sind die Reisnudeln und das Barbecue im Landkreis köstlich“, erzählte Ma aufgeregt und erklärte, dass sie zum ersten Mal in den Landkreis reiste.
Um den Besuchern einen Rundum-Service zu bieten, hat der Kreis Rongjiang sein Angebot an Hotelzimmern und Restaurants erweitert und spezielle Touristenpakete mit Aktivitäten wie dem Besuch alter Dörfer, dem Erleben von Volksbräuchen sowie dem Speisengenuss aufgelegt.
Die von den Einheimischen organisierten und ausgetragenen Dorfturniere wurden im Jahr 2023 zu einem Sportphänomen in China, das beträchtliche wirtschaftliche Vorteile mit sich gebracht und zugleich auch international große Aufmerksamkeit erregt hat. Neben „Cun Chao“ haben sich auch Basketball- und Volleyballturniere in Dörfern in ganz China etabliert. Ihre große Popularität hat NBA-Stars und Vertreter der englischen Premier League zu Besuchen und zur Erkundung von Kooperationsmöglichkeiten veranlasst.
Im Dorf Taipan im Kreis Taijiang, 200 Kilometer vom Kreis Rongjiang entfernt, wurde die Dorf-Basketball-Liga, auch „Cun BA“ genannt, aus dem Basketballspiel „6. Juni“ der örtlichen Miao-Nationalität entwickelt. Dank einer Reihe von „Cun BA“-Veranstaltungen empfing der Kreis Taijiang in den ersten drei Quartalen 2023 über 4,68 Millionen Touristen, die nach Angaben der örtlichen Behörden mehr als 5,4 Milliarden Yuan RMB an Tourismuseinnahmen einbrachten.
In der Stadt Wenchang in der südchinesischen Provinz Hainan freuen sich die Dorfbewohner ebenfalls über die Teilnahme an Volleyballturnieren unter den üppigen Kokospalmen. Die aufregenden Volleyballspiele beleben nicht nur das Nachtleben, sondern tragen auch dazu bei, die Ressourcen des ländlichen Kultur- und Sporttourismus in ein neuartiges und integriertes Wirtschaftsentwicklungsmodell zu verwandeln.
Cheng Tonglin, außerordentlicher Professor an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Guizhou, sagte, in den letzten Jahren haben die von den Dörfern organisierten Turniere und besonderen Aktivitäten eine Plattform für die boomende Entwicklung des Kulturtourismus geschaffen und die Wiederbelebung des ländlichen Raums weiter vorangetrieben. Weitere Anstrengungen seien erforderlich, um den Aufbau ländlicher Infrastrukturen zu verstärken, die Kreativität sowie den Enthusiasmus der Einheimischen ständig zu fördern und mehr unverwechselbare Dorf-Veranstaltungen zu schaffen, um die Popularität und Vitalität der ländlichen Gebiete Chinas zu fördern, so der außerordentliche Professor.
(Quelle: CRI Deutsch, VCG)