Tibetische Bauern finden ihr Glück mit Zieräpfeln

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Mitte März waren die Bewohner des abgelegenen Dorfes Gudiao in den Bergen der autonomen tibetischen Präfektur Garze in der südwestchinesischen Provinz Sichuan damit beschäftigt, Wasser aus dem Fluss zu pumpen. Ihr Ziel war es, eine Reihe von Setzlingen zu bewässern, die sie gerade gepflanzt hatten. Diese Setzlinge gehören zur Art „Malus toringoides“, einer Baumart, die rote Früchte trägt und in einer Höhe von etwa 3.000 Metern gedeiht. Die Dorfbewohner bezeichnen sie als Zierapfel-Bäume. Die zarten Triebe des Baumes können für Tee und die Blätter für medizinische Zwecke verwendet werden. Die roten Früchte können zudem zu Getränken und Marmeladen verarbeitet werden.

„Wir nennen die Zierapfel-Früchte Rubine, weil in den letzten Jahren immer mehr Dorfbewohner durch die Anpflanzung dieser Bäume reich geworden sind“, so Tashi Dorje, Mitglied der Dorfverwaltung.

Bereits vor der groß angelegten Anpflanzung waren Zierapfel-Bäume in der Gegend weit verbreitet, wurden aber von den Dorfbewohnern oft vernachlässigt. Im Jahr 2016 gab es im Bezirk Dawu, in dem Gudiao liegt, mehr als 50.000 Zierapfel-Bäume, die einem jährlichen Fruchtertrag von rund 1.500 Tonnen lieferten.

„Damals waren die Berge mit Zieräpfeln bedeckt, von denen die meisten verfaulten und unberührt auf dem Boden lagen“, erinnert sich Chen Gang, ehemaliger Direktor des Amtes für Umweltschutz und Forstwirtschaft in Dawu. Einige Dorfbewohner brachten die Früchte zur Analyse zu Experten und stellten fest, dass sie sehr nahrhaft sind und verschiedene Vitamine und Aminosäuren enthalten.

Im Jahr 2017 begannen die Menschen in Dawu mit der Entwicklung der Zierapfel-Industrie und brachten ein aus den Früchten hergestelltes Getränk auf den Markt. „Anfangs schmeckte das Getränk sauer. Später verbesserten wir die Rezeptur und die Verpackung und begannen 2019 mit der Produktion in großem Maßstab“, so Chen. Da die Dorfbewohner keine Erfahrung mit der Herstellung von Getränken hatten, mussten sie alles von Anfang an lernen.

Nach jahrelangen Bemühungen konnten die Früchte aus Dawu schließlich zu Marmeladen, Konserven, Getränken und anderen Produkten verarbeitet werden. Das charakteristische Getränk ist inzwischen in der Region für seinen süß-sauren Geschmack und sein reiches Aroma bekannt. In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach Zieräpfeln weiter zugenommen. Im Jahr 2022 pflanzte Dawu 32.000 Zierapfel-Bäume, deren Anzahl auf 143.000 Bäume im Jahr 2023 anstieg. In diesem Jahr kaufte der Landkreis 177.000 Setzlinge, um die Anpflanzung in fünf Gemeinden weiter zu fördern.

Mit dem Wachstum der Zierapfel-Industrie ist auch die Nachfrage nach entsprechenden Setzlingen deutlich gestiegen. Die Dorfbewohner in Gudiao betrachten die Zierapfel-Setzlinge als eine weitere wichtige Einkommensquelle. „Setzlinge, die über 1,2 Meter hoch sind, können für drei Yuan RMB pro Stück verkauft werden. Letztes Jahr habe ich mit dem Verkauf von Setzlingen mehr als 60.000 Yuan RMB verdient“, sagte der Dorfbewohner Yungdrung Phuntsog. Damit liegt sein Einkommen weit über dem normalen Lohn der meisten Dorfbewohner.

(Quelle: CRI Deutsch, Xinhuanet)