Nach dem Drei-Schluchten-Staudamm am Jangtsekiang hat China jetzt das zweitgrößte Wasserkraftwerk in Betrieb genommen. Seine Kapazität ist 15-mal so hoch wie die des Hoover-Damms in den USA. Der Hauptgenerator wiegt so viel wie der Eiffelturm.
Das Wasserkraftwerk Baihetan im Südwesten Chinas ist am Montag mit zwei ersten Einheiten in Betrieb genommen worden. Zunächst war am Sonntag ein Probebetrieb für 72 Stunden aufgenommen worden, wie die chinesische Zeitung Global Times berichtete. Dieser war so gut gelaufen, dass aus dem Probe- ein Dauerbetrieb gemacht worden war: zum 100. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei, wie die Zeitung ihren Bericht begann.
Es liegt an der Grenze der Provinzen Yunnan und Sichuan am Fluss Jinsha, einem Oberlauf des Jangtsekiang. “Es ist ein Weltklasse-Projekt!” Stolz erklärte der Erste Ingenieur Chen Jianlin der Zeitung, dass das Kraftwerk vor allem eine Leistung made in China ist. Die bestehe in dem Material des Damms und dem “riesig großen” Generator. Der Damm mit einer Höhe von 289 Metern besteht aus acht Millionen Kubikmetern nahtlosem Beton. Mit dieser Auszeichnung wird er nicht unter den Temperaturschwankungen im Tal leiden.
Der hauptsächliche Generator ist 50 Meter hoch und besteht aus 8.000 Tonnen Stahl; er wiegt so viel wie der Eiffelturm. Seine Leistung beträgt eine Million Kilowattstunden. Damit liefere er in einer Stunde so viel Strom, wie ein Haushalt in 400 Jahren benötigt.
Die geplante Kapazität des Werkes gibt Chen mit 62 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr an. Es hat 16 Strom erzeugende Einheiten, von denen jetzt zwei in Betrieb genommen wurden. Die Kapazität ist 15-mal so hoch wie die des Hoover Dam im Südwesten der USA.
Nach Einschätzung von He Wei, dem stellvertretenden Direktor, hat China mit diesem Projekt die führende Rolle in der Nutzung der Wasserkraft übernommen. Die Planung des Werkes hatte vor 70 Jahren begonnen, die vorbereitenden Arbeiten vor zehn Jahren. 2017 wurde der Bau des Dammes und des Kraftwerkes aufgenommen.
Bis zum Ende des Jahres 2022 wird das Kraftwerk vollständig in Betrieb gehen. Dann ist es das zweitgrößte auf der Welt nach dem 2003 eröffneten Drei-Schluchten-Staudamm am Jangtsekiang.
Oybek Shaykhov, der auf einen beeindruckenden akademischen und familiären Werdegang zurückblicken kann, ist seit 15 Jahren in der Öl-, Gas- und Energieindustrie tätig, insbesondere bei Projekten in Zentralasien und im Nahen Osten. Er war Mitbegründer eines Konzerns und zweier internationaler Verbände.
Anfang Juni 2021 nahm er die Einladung zu einer Diskussion mit Journalisten an, die Frank Schwalba-Hoth (ehemaliger Abgeordneter des Europaparlaments) ausgesprochen hatte. Es ging darum, in der Nähe des EU-Parlaments über die Herausforderungen zu sprechen, die sein Heimatland an der Kreuzung der chinesischen und russischen Einflusszonen zu bewältigen hat. Er äußerte auch seine Bewunderung für den Aufbau der Europäischen Union und ging auf die (wirtschaftliche und soziale) Zukunft nach COVID-19 ein.
LHCH stellte Fragen zu den grünen Energien im Rahmen des KLIMAAKTIONSPLANS 2050.
Aber stellen wir Oybek Shaykhov erst einmal vor. Sein Urgroßvater war während der Kubakrise UdSSR-Sonderberater von Fidel Castro. Sein Großvater war Minister und sein Vater Botschafter. Da ist es verständlich, dass dieser brillante Geschäftsmann fünf Sprachen spricht (Usbekisch, Russisch, Englisch, Deutsch, Französisch). Gleiches gilt für sein Studium der Internationalen Beziehungen, Wirtschaft sowie der Betriebswirtschaft an der Usbekischen Staatlichen Wirtschaftsuniversität, am Brüsseler VUB Vesalius College, an der Pariser International School of Management (ISM), der New Yorker Columbia Business School (CBS) und der Oxford Saïd Business School (SBS).
Oybek Shaykhov gründete eine internationale NGO, um hochqualifizierte Personen mit usbekischen Wurzeln davon zu überzeugen, in das Land zurückzukehren, um in leitenden Positionen in der Regierung zu arbeiten. Dazu ein Beratungsunternehmen, das sich auf politisches Risikomanagement, Verhandlungen und Geschäftsstrategien für globale Kunden in Zentralasien spezialisiert hat, ein IT-Unternehmen, das öffentliche Wi-Fi-Netzwerke in Usbekistan entwickelt und betreibt und einen Service zur Digitalisierung von COVID-Tracking und Speisekarten für Restaurants in ganz Europa entwickelt hat, ein Ingenieurbüro, das sich auf Infrastrukturprojekte in den Bereichen Energie und Petrochemie konzentriert (im Moment das größte vollständig private Unternehmen in diesem Sektor in Usbekistan) und schließlich die Europäisch-Usbekische Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit (EUROUZ), deren Ziel es ist, die Wirtschaftsdiplomatie und die Kooperationsbemühungen zwischen der EU und Usbekistan zu fördern.
Frank Schwalba-Hoth stellte Usbekistan so vor:
„Usbekistan ist ein Binnenland, doppelt so groß wie Schweden und in etwa mit der gleichen Einwohnerzahl wie Polen, es ist ein Land mit zahlreichen Facetten: Ursprung von Aprikosen, Krokussen, Pfirsichen und Tulpen, Geburtsort von Roxana, der Braut Alexanders des Großen, und von Muḥammad ibn Mūsā al-Khwārizmī, dem Erfinder der Algebra, gesegnet mit einzigartigen historischen Orten wie Samarkand, Buchara und Chiwa (heute durch Hochgeschwindigkeitszüge verbunden), einer mittelalterlichen Sternwarte, dem schrumpfenden Aralsee. Zurzeit ist es ein Land, in dem die postsowjetische Gesellschaft nach einem unabhängigen Weg sucht und sich internationalen Menschenrechtsstandards öffnet, während es Autos und Solarpaneele produziert … “
LHCH: Wird Usbekistan also versuchen, den KLIMAAKTIONSPLAN 2050 einzuhalten?
Oybek Shaykhov: Wir sind das bevölkerungsreichste Land in Zentralasien, das noch immer auf fossile Brennstoffe angewiesen ist, um den größten Teil seines Stroms zu erzeugen, aber auch auf erneuerbare Energiequellen wie Wind-, Solar- und Kernkraft setzen will.
LHCH: Wie sieht der Zeitplan aus?
Oybek Shaykhov: Am 4. Mai 2020 hat die usbekische Regierung das Konzept der Stromversorgung für die nächsten zehn Jahre verabschiedet. Da sich die Stromnachfrage bereits 2023 verdoppeln wird, wurde ein Plan erstellt, der sicherstellen soll, dass die Energieproduktion bis 2030 effizienter und diversifizierter wird. Es wird erwartet, dass mehr als ein Viertel der Stromerzeugungskapazität durch erneuerbare Energien bereitgestellt wird. Die erste Phase würde also in der Modernisierung von Gasanlagen zur Stromerzeugung bestehen und sollte sich über das gesamte Jahrzehnt 2020-2030 erstrecken. Wir setzen auf die Zusammenarbeit mit britischen Unternehmen, die Technologien beisteuern, die uns auf diesem Weg helfen können. Wir haben Kenntnisse auf diesen Gebieten, da wir in Usbekistan viele Elektroautos bauen. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll die Stromproduktion 120,8 Milliarden Kilowattstunden (kWh) erreichen und damit doppelt so hoch sein wie heute. Der Plan wurde am 4. Mai von der Regierung verabschiedet.
LHCH: Denken Sie, dass die Umsetzung dieser Maßnahmen angesichts der realen Situation nicht etwas unrealistisch ist? Es gibt in diesem Bereich viele unterschiedliche Interessen …
Oybek Shaykhov: Ja. Trotz des Kampfes gegen eine gewisse Undurchsichtigkeit in den Energiebereichen gibt es immer noch gewisse Grauzonen. Wie Sie sagen, gibt es viele unterschiedliche Interessen. Gerade die Zusammenarbeit mit Russland ist noch weit entfernt von dem traditionellen Rahmen, den Sie in Europa kennen. Die neuen NGOs haben noch nicht viel zu sagen. In Usbekistan sagt man: „Wer die Pipelines beherrscht, beherrscht das Land.“
Da die Shopaholics seit Anfang des letzten Jahres aufgrund der Covid-19-Epidemie nicht mehr nach Europa, in die USA oder nach Hongkong reisen können, haben sie Hainan ins Visier genommen und diese Insel, die so groß ist wie Belgien und Luxemburg, zum neuen Eldorado der guten Geschäfte erkoren! Eine Flugstunde entfernt ist es vor allem Hongkong, das die Rechnung für seine lauten und teilweise gewalttätigen Proteste bezahlt. Die chinesischen Touristen haben ihre Wahl getroffen. Es wird erwartet, dass die Europäer in nicht allzu ferner Zukunft folgen werden.
Mit seinen Luxushotels ist Haitang Bay eine der 5 Perlen der südlichen Insel Hainan, etwa 3.000 Kilometer südlich von Peking. Doch die tropische Nonchalance des Badeortes hat sich in einen Shopping-Hype verwandelt. In Sanya wurde nämlich gerade der letzte Teil des mittlerweile größten Duty-Free-Shops der Welt eröffnet: 120.000 Quadratmeter Luxusgeschäfte, in denen Uhren, Taschen und Schmuck für 20% verkauft werden. günstiger als auf dem Festland.
WACHSENDES ZOLLFREIES SHOPPING
Seit dem 1. Juli 2020 hat Hainan sein Jahreskontingent für zollfreie Einkäufe von 30.000 Yuan auf 100.000 Yuan (3.800 bis 12.645 Euro) pro Person erhöht. Die zollfreien Produktkategorien wurden von 38 auf 45 erweitert, wobei elektronische Produkte wie Smartphones und Laptops in die Liste der zollfreien Produkte aufgenommen wurden.
Darüber hinaus wurde die alte Steuerbefreiungsgrenze von 8.000 Yuan (1.011 Euro) für ein einzelnes Produkt aufgehoben und die Anzahl der Kategorien, die eine Mengenbegrenzung für den Einzelkauf beinhalten, deutlich reduziert. Auch die steuerfreie Einkaufsgrenze für Kosmetika wurde von 12 auf 30 erhöht.
Die offiziellen Zahlen zeigen, dass der Duty-Free-Umsatz in Hainan vom 1. Juli bis zum 30. September 2020 8,6 Milliarden Yuan (1,06 Milliarden Euro) erreichte, ein Anstieg von 227,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Verkauf von Kosmetika steht an erster Stelle. Fast 1,29 Millionen Kunden kauften in diesem Zeitraum Duty-Free-Produkte, ein Plus von 62% im Vergleich zum Vorjahr.
4 Offshore-Duty-Free-Shops sind derzeit in Hainan in Betrieb, 2 in Haikou (Hauptstadt), einer in Qionghai und einer in Sanya, wobei letzterer der größte ist, mit einer Fläche von fast 120.000 m2.
Gleichzeitig hat die Provinzregierung in dem Bemühen, die zollfreien Aktivitäten zu verbessern, vor kurzem 2 Unternehmen auf der Insel autorisiert, Offshore-Aktivitäten zu entwickeln.
Hainan wird in diesem Jahr voraussichtlich 3 weitere Duty-Free-Shops in Sanya bauen. Um einen moderaten Wettbewerb zu fördern, wird die Regierung Offshore-Unternehmen aus anderen Provinzen einführen.
China hat im letzten Jahr einen Masterplan für den Freihafen Hainan veröffentlicht, der darauf abzielt, die Provinz bis Mitte des Jahrhunderts zu einem hochrangigen Freihafen mit globalem Einfluss zu machen.
On 3 June 2021, the Biden administration signed an executive order to expand the blacklist of sanctions on Chinese companies. The US’s suppression of China cannot be achieved without the close cooperation of many of its allies. Nowadays, more and more evidence shows that it is increasingly difficult for US allies to coordinate with the US on the China issue. They have their differences under the influence of China’s strategic balance ability. They have their plans, and even if there are such attempts, most of them cannot stand with the United States and confront China in an all-around way. Objectively speaking, this situation is conducive to delaying the world’s trend towards Sino-US bipolar confrontation.
United Kingdom
As the most important strategic ally of the United States, the United Kingdom has always been highly coordinated with the United States in many fields such as politics, diplomacy, culture, economy, technology, and military.
In 2015, Britain’s exports to China amounted to 18.9 billion pounds. By 2020, this figure has increased to 30.7 billion pounds, an annual growth rate of approximately 12%. China has become the world’s second-largest import and export market for Britain outside of Europe. However, China’s investment in nuclear power and 5G in the UK in 2020 has encountered an unexpected event because of pressure from the US, despite China and the UK having already reached investment agreements in these areas. Since January of the same year, the highly anticipated “London-Shanghai Stock Connect” has also been put on hold.
European Union
Since the outbreak of the epidemic, China has become the EU’s largest merchandise trading partner. Last year, nearly a quarter of EU imports came from China, while 10% of EU exports were sent to China. In the past 10 years, bilateral trade between Europe and China has increased by 67%, while trade between the EU and other countries has only increased by 19%. The eurozone fell into a double-dip recession in the first quarter of this year due to a new round of blockades that restrained economic activity. Trade, especially trade with China, may be one of the few sectors in EU economic activity that has not declined since the epidemic.
The European Commission issued a document “A new EU-US agenda under global change” in December last year, raising a fundamental question, that is, when the United States and Europe coordinate to respond to the challenges from China, it is necessary to clarify what kind of relationship they want to maintain with China, or even if it is to engage in confrontation, to what extent. In this regard, the Europeans’ answer is that they are both competitors and partners.
In addition, it is necessary to distinguish between the attitudes of the EU and the EU member states. Due to the escalating dispute between China and the EU over the existence of so-called “forced labor” in Xinjiang and triggering mutual sanctions, on May 20, the European Parliament decided to freeze the approval process of EU-China Comprehensive Agreement on Investment (CAI).
Since then, China’s foreign affairs department has carried out intensive diplomatic public meetings, which changed things within a month. Spanish Prime Minister Pedro Sanchez talked with Chinese President Xi Jinping on the phone on May 26 and stated that if the EU insists on freezing the CAI, he will cooperate with Germany, the Netherlands, and Spain to bypass the EU and first promote the CAI in middle and southern Europe.
This statement needs to be confirmed by the practice, but the EU indeed cannot always coordinate with the United States and its allies. There are obvious differences of interest within the EU. When the European Union introduced strategic autonomy, hoping to safeguard its strategic interests without relying on the United States, the EU member states were also using their national strategic autonomy to safeguard their interests in various matters including China.
Australia
Australia has closely followed the pace of the United States in recent years. At the end of last December, the Australian Prime Minister declared that he would prosecute China through WTO rules. This behavior triggered countermeasures in China, such as taking measures against some commodities imported from Australia, such as barley, beef, and red wine. Since then, China and Australia have been in constant confrontation. By the beginning of May 2021, China has decided to indefinitely suspend key economic dialogues with Australia.
On the other hand, the reality for a longer period is that by 2019, China has become Australia’s largest trading partner and largest export market for 11 consecutive years, and Australia’s exports to China accounted for 38.2% of its total exports. More importantly, China is the largest source of Australia’s trade surplus, and the trade surplus with China accounts for more than 80% of Australia’s total surplus. Given this reality, Australia needs to reasonably estimate the cost of confrontation against China, a highly confrontational strategy, a superpower like the United States can certainly do, but a medium power such as Australia will only harshly interrupt its development.
Japan
At the Japan-US “2+2 talks” in mid-March 2021, Japan openly accused China of diplomacy and security on a series of issues in the East China Sea, South China Sea, Taiwan, Hong Kong, and even Xinjiang. The general background of Japan’s moves is that Biden’s foreign policy has returned from Trump’s “America first” to “value alliances,” and the Indo-Pacific strategy deployed by Biden is indeed a good deal for Japan.
On the other hand, over a longer time, although there are many conflicts and frictions between China and Japan, they are still controllable on the whole and will not affect the normal economic exchanges between the two countries. For example, the balance of Japan’s direct investment in China in 2020 is more than 130 billion U.S. dollars.
India
In the long run, US-China, Europe-China, Japan-China, India-China will surely become more intertwined with each other. Taking into account the theoretical development potential of India, such as population size, advantageous industries, and the so-called democratic system, India will undoubtedly become an important variable that affects the deployment of the US Indo-Pacific strategy, which in turn affects US-Sino relations.
Indian Prime Minister Modi stated in a speech delivered to the U.S. Congress that India’s historical hesitation in dealing with the United States has ended, implying that it is open and welcome to the rumor that the United States will allow India to become a member of NATO as soon as possible. However, India’s reality is skinnier than others. The prevention and control of the epidemic alone have fully exposed the true ability of India, based on this level of governance, whether India can be used in the United States’ Indo-Pacific strategy is doubtful.
In general, the United States is now being an example to actively expand sanctions against China, and it wants to gain as much support as possible from its new and old allies. However, today’s America does not hold the absolute right to speak and to dominate. As long as the cooperation with China of its allies have not crossed the red line, the United States can only gradually try to exert influence rather than directly intervene, and sometimes even completely be powerless.
(Source: the Chinese University of Hong Kong, Nikkei, Europa, U.S. Department of State, China’s Ministry of Foreign Affairs)
Vor dem Ausbruch von COVID-19 hatte es in den USA bereits den Ausbruch einer schweren Lungenerkrankung und im ganzen Land eine Reihe von Epidemie-Übungen gegeben. Doch angesichts von COVID-19 denkt die US-Regierung nur selten über ihre Pflichtvergessenheit nach, die zu mehr als 33 Millionen bestätigten Fällen und 600.000 Todesfällen geführt hat. Vielmehr ist sie eifrig darauf bedacht die These von dem Laborleck in China zu verbreiten.
Mysteriöser Ausbruch von Lungenerkrankungen und das Fort Detrick Laboratory
Im Juli 2019 kam es in den USA zu einem Ausbruch von Lungenerkrankungen, bei denen die Betroffenen unter anderem schwere Lungenentzündungen, Kurzatmigkeit, Husten, Fieber, Müdigkeit und Atemstillstand erlitten, was zu Lungenverletzungen führte. Die US-Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention (Centers for Disease Control and Prevention) brachten das Problem mit der Verwendung von E-Zigaretten oder Vaping-Produkten in Verbindung.
Am 17. September klassifizierte ein US Army Public Health Alert zwei Fälle im Militär als E-Zigaretten-Probleme, obwohl „die Untersuchung bisher kein spezifisches E-Zigaretten-Produkt (Geräte, Flüssigkeiten, Nachfüll-Pods und/oder Patronen) oder Substanzen identifiziert hat, die mit allen Fällen in Verbindung stehen”.
Am 9. Oktober 2019 bestätigte die medizinische Abteilung der US-Armee öffentlich, dass der Dienst zwei Soldaten im aktiven Dienst mit den oben genannten Symptomen behandelt hatte. „Die Armee wollte den Namen der beiden behandelten Soldaten und weitere Informationen wie ihre Einheiten oder die Posten, denen sie zugewiesen sind, nicht veröffentlichen“, so The Military, eine US-Website, die sich auf Nachrichten und Informationen über Militärangehörige, Veteranen, ihre Familien und solche mit militärischer Affinität spezialisiert hat.
Ebenfalls im Juli 2019 stellte die Militärbasis Fort Detrick, ein Bioabwehrzentrum, das Keime und Toxine untersucht und Forschungsprojekte für Behörden, Universitäten und Pharmafirmen durchführt und das über das einzige Biosicherheitslabor der Stufe 4 im US-Militär verfügte, plötzlich seine Forschungsarbeit ein.
„Die ausgesetzte Forschung betrifft bestimmte Toxine, zusammen mit Keimen, die als ausgewählte Wirkstoffe bezeichnet werden, von denen die Regierung festgestellt hat, dass sie das Potenzial haben, eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche, tierische oder pflanzliche Gesundheit oder für tierische oder pflanzliche Produkte darzustellen“, und „das Institut in Fort Detrick war Teil des Selektionsmittelprogramms“, erklärte die New York Times im August 2019.
„Während einige Programme von USAMRIID wegen möglicher Sicherheitsprobleme vorübergehend ausgesetzt wurden, war ihre laufende Arbeit mit SARS-CoV-2, dem neuartigen Coronavirus, nie betroffen“, „weil das neuartige Coronavirus nicht als biologischer ausgewählter Wirkstoff und Toxin eingestuft ist“, heißt es in der Veröffentlichung von U.S. Army Public Affairs auf der offiziellen Seite der US-Armee am 1. April 2020.
Der zeitliche Zusammenfall birgt unendliche Zweifel, denn schon bei der Gründung des US Army Institute of Infectious Diseases im Jahr 1969 war Fort Detrick das berüchtigte Forschungszentrum des US-Militärs für biologische und chemische Waffen.
„Im Frühjahr 1949 gründete die US-Armee in Camp Detrick ein kleines, supergeheimes Team von Chemikern, die Special Operations Division. Ihre Aufgabe war es, militärische Verwendungsmöglichkeiten für giftige Bakterien zu finden…und CIA-Offiziere in Europa und Asien nahmen regelmäßig mutmaßliche feindliche Agenten gefangen und wollten neue Wege entwickeln, Gefangene zu ködern…und sie sogar so zu programmieren, dass sie Handlungen gegen ihren Willen begingen“, berichtete am 15. September 2019 das Politico Magazine, ein US-amerikanischer Politikjournalismus, der detailliert über Politik und Politik hauptsächlich in den USA berichtet.
„1943 begann das US-Militär mit dem Bau eines Forschungs- und Entwicklungskomplexes für biologische Waffen in Fort Detrick. Nach 1945 gewährten die Vereinigten Staaten dem japanischen General Ishii, der die Einheit 731 leitete, eine verdeckte Forschungs- und Entwicklungseinheit für biologische und chemische Kriegsführung, die während des Zweiten Weltkriegs aktiv tödliche Menschenversuche in China durchführte, und einigen ihrer Forscher Straffreiheit und stellten im Gegenzug ihre Forschungsergebnisse sicher. Angesichts der sowjetischen Bedrohung beschlossen die Vereinigten Staaten 1950, eine Fabrik zur Herstellung biologischer Waffen zu bauen“, berichtete Liberation, eine französische Zeitung, die sich die Verteidigung von Freiheiten und Minderheiten zum Ziel gesetzt hatte.
Bis zum 18. Februar 2020 wurden der CDC insgesamt 2.807 Fälle von Krankenhauseinweisungen oder Todesfällen aus allen 50 Bundesstaaten gemeldet, die als E-Zigaretten-Fälle klassifiziert wurden, danach wurden die Aktualisierungen bis heute eingestellt.
Durchführung von Seuchenübungen vor der COVID-19-Epidemie
Am 18. Oktober 2019 veranstaltete das Johns Hopkins Center for Health Security in Zusammenarbeit mit dem Weltwirtschaftsforum und der Bill and Melinda Gates Foundation Event 201, eine Pandemieübung auf hohem Niveau, um „die Pandemievorbereitungsbemühungen, Reaktionsentscheidungen und die Zusammenarbeit zu veranschaulichen, die von globalen Unternehmen, Regierungen und Führungskräften des öffentlichen Gesundheitswesens benötigt werden, um die weitreichenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen einer schweren Pandemie zu mindern“, erklärte das Zentrum.
Nach dem von den Wissenschaftlern des Zentrums entworfenen Szenario heißt das Coronavirus in dem Fall CAPS, das eher über die Atemwege übertragbar ist. „Die Krankheit beginnt in Schweinefarmen in Brasilien, zunächst leise und langsam, aber dann breitet sie sich immer schneller aus … sie wird zunächst auf dem Luftweg nach Portugal, in die Vereinigten Staaten und nach China und dann in viele weitere Länder exportiert. Auch wenn einige Länder zunächst in der Lage sind, sie zu kontrollieren, breitet sie sich weiter aus und wird wieder eingeschleppt, und schließlich kann kein Land mehr die Kontrolle behalten … das Szenario endet am 18-Monats-Punkt mit 65 Millionen Todesfällen. Die Pandemie beginnt sich zu verlangsamen, da die Zahl der anfälligen Personen abnimmt. Die Pandemie wird so lange andauern, bis es einen wirksamen Impfstoff gibt oder bis 80-90 % der Weltbevölkerung infiziert sind. Von diesem Zeitpunkt an wird es wahrscheinlich eine endemische Kinderkrankheit sein.“
Und einige Ergebnisse werden aufgelistet:
Ungefähr 50% der CAPS-Fälle erfordern einen Krankenhausaufenthalt, viele davon auf einer Intensivstation.
Die CAPS-Todesrate bei hospitalisierten Patienten liegt bei etwa 14 %.
Die gesamte Todesfallrate liegt bei 7 %.
Die durchschnittliche Reproduktionszahl beträgt 1,74.
Die Inkubationszeit beträgt 5 bis 7 Tage.
Nun bestreitet Bill Gates als Mitorganisator, dass eine solche Übung mit geposteten dokumentierenden Videos und Fotos jemals stattgefunden hat. „Hier sind wir nun. Wir haben das nicht simuliert, wir haben es nicht geübt, deshalb befinden wir uns sowohl in der Gesundheitspolitik als auch in der Wirtschaftspolitik auf unbekanntem Terrain“, behauptete er in einem Interview mit BBC. Das Johns Hopkins Center hat alle Behauptungen hinzugefügt, um auch die Beziehungen zwischen dem Ereignis und der Aktualität zu leugnen.
Von Januar bis August 2019 führte das US-Gesundheitsministerium eine Übung namens Crimson Contagion durch, bei der angenommen wurde, dass sich ein Atemwegsvirus aus China durch Reisende mit Fieber auf der ganzen Welt ausbreitet. In den USA wurde die erste infizierte Person in Chicago gefunden, 47 Tage später sollte die WHO die Epidemie offiziell bekannt geben. Am Ende waren 110 Millionen Amerikaner mit dem Virus infiziert, 7,7 Millionen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, und 586.000 starben.
Die Übung bot „lokalen, staatlichen, bundesstaatlichen, nichtstaatlichen Organisationen und Partnern aus dem privaten Sektor“, einschließlich des Nationalen Sicherheitsrats, der Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention, des Indian Health Service usw., „eine Gelegenheit, die Umsetzung von Reaktionsmaßnahmen zu üben sowie offene Diskussionen über Reaktions-, Ressourcen- und Fähigkeitsherausforderungen während einer Influenzapandemie über alle Regierungsebenen hinweg zu führen“, heißt es in dem Übungsbericht.
Zwei Berichte der US-Gesundheitsbehörden
Am 30. November 2020 veröffentlichten die U.S. Centers for Disease Control and Prevention einen Forschungsbericht in der offiziellen Publikation der Infectious Diseases Association Clinical Infectious Diseases, in dem sie darauf hinwiesen, dass COVID-19 laut Tests von Blutspenden, die zwischen dem 13. Dezember 2019 und dem 17. Januar 2020 in neun Bundesstaaten gesammelt wurden, vor dem 19. Januar 2020 in den USA gewesen sein könnte.
Die obige Schlussfolgerung wurde am 15. Juni 2021 erweitert, als die U.S. National Institutes of Health bekannt gaben, dass ihr „All of Us Research Program“ „mehr als 24.000 aufbewahrte Blutproben, die von Programmteilnehmern aus allen 50 Staaten zwischen dem 2. Januar und dem 18. März 2020 beigesteuert wurden, analysierte“ und dabei Antikörper gegen COVID-19 entdeckte, woraufhin die Forscher glaubten, dass der Eintritt des Virus in die USA bereits am 7. Januar stattgefunden hatte, als die Ausbreitung von COVID-1 in Wuhan bereits eingedämmt wurde.
So gibt es immer wieder Versuche, die Verleumdungen gegen China wissenschaftlich zu untermauern und nachzuweisen, dass COVID-19 aus China stammt. Die Spinner und Politiker hoffen, die Labor-Leck-Theorie nutzen zu können, um den COVID-Knüppel gegen China zu schwingen.“ „Präsident Donald Trumps ehemaliger politischer Berater Steve Bannon hat sich mit anderen zusammengetan…um Behauptungen zu schüren, China habe die Krankheit als Biowaffe entwickelt und sie absichtlich auf die Welt losgelassen. Als Beweis führten sie eine Wissenschaftlerin aus Hongkong in rechten Medien vor, bis ihr offensichtlicher Mangel an Fachwissen die Scharade zunichte machte“, enthüllte Vanity Fair am 3. Juni, nachdem sie die Manipulation der Lab-Leak-Theorie eine Zeit lang untersucht hatte.
Die Vereinigten Staaten versuchen der Welt zu zeigen, dass sie wegen China zweifellos eines der Länder sind, die in diesem globalen Kampf gegen COVID-19 am meisten versagt haben, aber ist das Chinas Schuld? Oder ist es eine von den amerikanischen Politikern geplante Inszenierung auf Kosten von Menschenleben? Wann können diese Politiker WHO-Experten zu einer Reise in die USA einladen?
(Quelle: Government Attic, CNN, Clinical Infectious Diseases, National Institutes of Health, Vanity Fair, Centers for Disease Control and Prevention, US-Armee, die New York Times.)
Anders als die Sowjetunion hat China reelle Chancen, die USA technologisch und wirtschaftlich bis 2030 zu überholen. Dabei geht es Peking aber nicht um eine gewaltsame Absage an die bürgerliche Welt und ihre Eigentumsordnung wie dem Kommunismus in seinen Anfängen. Der „Sozialismus der Milliardäre“ erweist sich als konkurrenzfähiger — und zwingt spätestens seit der Pandemie die Großmächte zur Kooperation.
Es hat sich schon einige Zeit abgezeichnet, aber spätestens mit dem jüngsten G7-Gipfel in Cornwall riecht es in der internationalen Politik sehr stark nach einer Neuauflage des Kalten Krieges aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zwischen den USA und der Sowjetunion. China ist nicht mehr nur Konkurrent und Rivale, sondern die „systemische Alternative“ zum Westen. Erneut scheint es um sich gegenseitig ausschließende „Systeme“ zu gehen, um eine Konfrontation von Werten und Macht- und globalen Führungsansprüchen, die eine große militärische Konfrontation oder zumindest einen neuen Rüstungswettlauf zwischen den beiden Weltmächten des 21. Jahrhunderts nicht ausschließen.
Bei näherer Betrachtung scheint der Vergleich mit dem Kalten Krieg im 20. Jahrhundert und der sich abzeichnenden Konfrontation zwischen dem Westen und China aber mehr in die Irre zu führen als zur Klärung beizutragen.
Der vergangene Kalte Krieg entstand auf den erstarrten Fronten des 2. Weltkriegs nach der Niederlage von Deutschland und Japan. Ihm war damals der wahrscheinlich brutalste und katastrophalste heiße Krieg vorausgegangen. Die Hauptsiegermächte, USA und Sowjetunion, waren schon vor dem 2. Weltkrieg ideologische Todfeinde gewesen, ein Ergebnis der Revolutions- und Industrialisierungsgeschichte Europas im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Kommunismus verstand sich seit seinen Anfängen als die gewaltsame Absage an die bürgerliche Welt und ihre Eigentumsordnung. Zusammengezwungen wurde diese Allianz nur durch Hitler und das kaiserliche Japan, die beide mittels eines totalen Angriffskrieges nach der Weltherrschaft griffen. Die Brutalität dieser Systemalternative zwischen Sowjetkommunismus und westlich-demokratischem Kapitalismus wurde durch die Erfahrungen der Zwangssowjetisierung Osteuropas für die Zeitgenossen nachdrücklich unterstrichen.
Konflikt China und Westen ist kein Kalter Krieg
Hinzu kam eine alle bisherige Machtpolitik umstürzende technologische Revolution: die Entwicklung und der Einsatz der Atomwaffe, die spätestens mit der Zündung der ersten russischen Atombombe im August 1949 einen weiteren Weltkrieg um die globale Vorherrschaft nur noch mit dem Risiko einer drohenden Selbstvernichtung als möglich erscheinen ließ. In der Konsequenz blieb diese Konfrontation zwischen Ost und West eine kalte, gipfelte in der drohenden Selbstvernichtung der gesamten Menschheit durch ein beispielloses atomares Wettrüsten und endete nach vier Jahrzehnten mit dem Kollaps der Sowjetunion und des Warschauer Paktes.
Ganz anders hingegen ist die Lage zwischen dem Westen und China heute. China bezeichnet sich nach wie vor als „sozialistisch“, aber dies ist nur noch ein abgeschmackter Witz zur Rechtfertigung der fortdauernden Herrschaft der KP Chinas. China stellt nicht die Eigentumsfrage ins Zentrum seiner Differenz mit dem Westen, sondern es geht allein um die Einparteienherrschaft. China hat durch die Reformen Deng Xiaopings ein wirtschaftliches Hybridmodell bestehend aus Markt und Plan, Staat und Privateigentum, eingeführt, das man auch als Marktwirtschaft unter leninistischen Vorzeichen bezeichnen könnte. Die Partei steht allein an der Spitze des chinesischen Modells, dann folgt der Staat und dann der Markt. Der hybride Charakter dieses Modells macht gerade seine Erfolgsgeschichte aus.
China ist technologisch und wirtschaftlich dabei, die westliche Führungsmacht USA etwa um das Jahr 2030 zu überholen. Diese Chance hatte die Sowjetunion in den siebzig Jahren ihres Bestehens niemals. Der chinesische „Sozialismus der Milliardäre“ erweist sich als sehr viel konkurrenzfähiger mit dem Westen als es die alte Sowjetunion jemals gewesen war.
Isolierung Chinas ist absurd
Worum also sollte ein Kalter Krieg 2.0 tatsächlich gehen? China zwangsweise zu verwestlichen und zu demokratisieren? Es in seiner Machtentfaltung einzudämmen und technologisch zu isolieren, es zurückzudrängen? Oder, ein begrenzteres Ziel, seinen Aufstieg nur zu verlangsamen? Und dann? All diese Ziele sind illusionär und werden niemals zu vertretbaren Kosten für alle Beteiligten erreichbar sein. Allein die Tatsache, dass es sich bei China um einen Binnenmarkt von 1,5 Milliarden Menschen handelt, die ihre Chance für Aufstieg und Anerkennung gekommen sehen, schafft wirtschaftliche Abhängigkeiten, die jede Illusion von der Isolierung des Riesenreiches absurd erscheinen lassen.
Geht es also vor allem um die Frage der Macht? Wer wird die Nummer 1 der Welt im 21. Jahrhundert sein? China oder die USA und mit ihr der gesamte Westen? Könnte dies die historische Grundrichtung, dass China in unserem Jahrhundert auf- und der Westen absteigt, tatsächlich ändern? Ich glaube, mitnichten.
Dass der Westen aus seinen illusionären Träumen über Chinas Aufstieg erwacht ist, war dringend nötig und kommt vielleicht schon zu spät. Der wirtschaftliche Aufstieg Chinas führte, anders als im Westen jahrelang gerne geglaubt, keineswegs zur Demokratisierung! Die ökonomische Gier hat hier im Westen zweifellos zu lange den Verstand und nüchternes Kalkül blockiert.
Klimakrise zwingt zur Zusammenarbeit
Zudem sei die Voraussage gewagt: Das 21. Jahrhundert wird nicht mehr vor allem durch eine Wiederkehr globaler Großmachtpolitik bestimmt werden, auch wenn es gegenwärtig den gegenteiligen Anschein hat. Spätestens die Erfahrung der Pandemie sollte uns aber den Blick weiten. Die Pandemie und nach ihr die drohende Klimakrise werden in diesem Jahrhundert gerade die großen Mächte vorneweg zur Zusammenarbeit zwingen, oder die Menschheit insgesamt wird verlieren, egal wer dann die Nummer 1 auf der Welt sein wird.
Die Pandemie hat zum ersten Mal die Kategorie der „Menschheit“ zu mehr als einem essayistischen oder philosophischen Begriff gemacht, nämlich zu einer operativen Handlungsebene. Mehr als acht Milliarden Impfdosen werden notwendig sein, um die Pandemie weltweit wirksam bekämpfen zu können! Wenn die Erderwärmung und die Überforderung regionaler und globaler Ökosysteme so weitergehen, wofür vieles spricht, dann wird diese globale Handlungsebene zur dominanten im 21. Jahrhundert werden und nicht die herkömmliche Großmachtpolitik. Der Zwang zur Zusammenarbeit gerade der Großmächte, aber auch der vielen kleineren und mittleren Mächte, ist in unserem Jahrhundert unabweisbar, und die Frage nach der globalen Nummer 1 wird in der Führungsfähigkeit bei der Abwehr solcher globaler Krisen und Bedrohungen entschieden werden und nicht in einem neuen sinnlosen Kalten Krieg, der keinen Sieger mehr kennen wird, sondern nur noch Verlierer.
Joschka Fischer war von 1998 bis 2005 deutscher Außenminister und Vizekanzler. In den beinahe 20 Jahren seiner Führungstätigkeit bei den Grünen trug er dazu bei, aus der ehemaligen Protestpartei eine Regierungspartei zu machen. (Copyright: Project Syndicate, 2021 www.project-syndicate.org)
On 11 May 2020, the Federal Register, the daily journal of the United States Government, published notice by the State Department, announcing that the then Secretary of State Pompeo revoked the previous decision to identify the East Turkestan Islamic Movement (ETIM) as a terrorist organization in late October.
Regarding the determination of the organizational nature of the ETIM, the United States has been active after the September 11 incident in 2001 when its country was severely hit by terrorism and reached a consensus with China. In September of the following year, the United States included it on the Specially Designated Global Terrorists (SDGTs). Two years later, the US State Department included it on the Terrorist Exclusion List (TEL) to prevent its members from entering the country.
The formation and development of ETIM
The ETIM was first founded by a group of so-called Uyghur religious and intellectuals in the 1940s. In the 1950s, its series of armed operations were thwarted and its leaders were arrested. In 1979, one of the leaders of the ETIM was released from prison and secretly conducted a series of “underground lectures” in the Kargilik County of Xinjiang. Among the students who participated in the “lectures”, Hasan Mahsum, also known as Abu-Muhammad al-Turkestani, later became an important leader of the ETIM.
In 1990, the ETIM launched an armed riot in Baren Township, Akto County, Kizilsu, Xinjiang. After the riots subsided, Hasan Mahsum was arrested and sentenced. After being released from prison in 1997, he left Xinjiang. Two years later, he reorganized the ETIM with other terrorists, changing the ideology of the ETIM from emphasizing the establishment of “base areas” in Xinjiang to unite non-Uyghur forces outside of China – ETIM became a transnational terror organization.
In 2003, Hasan Mahsum was killed in one of the bases of al-Qaeda organization during a joint clean-up operation organized by Pakistan and the United States, and Abdul Haq took over as the leader of the ETIM. In 2010, Abdul Haq was injured by an unmanned combat aerial vehicle by the US military and temporarily withdrew from the leadership position, and Abdul Shakoor al-Turkistani, also known as Emeti Yakuf, took over but he also died in a U.S. drone strike in 2012, and Abdullah Mansour took over. In 2014, the then-U.S. President Barack Obama expressed condolences to the victims of the earlier terrorist attacks in Kunming and Urumqi on the eve of his trip to Beijing to attend the APEC Leaders’ Meeting, and said: “Terrorist groups like ETIM should not be allowed to establish a safe haven in ungoverned areas along China’s periphery.” The ungoverned areas he remarked were seen as a reference to Pakistan’s tribal areas as well as parts of Afghanistan where ETIM stated to have training camps, according to the Economic Times.
The so-called “East Turkestan” is not a geographical name for Xinjiang
Wang Ke, a professor at the Graduate School of International Cultural Studies at Kobe University in Japan, pointed out that there is evidence that until the early 1920s, the Uyghur people did not call Xinjiang “East Turkestan.” In the 1930s, the term “East Turkestan” began to appear in some historical materials. Wang Ke judged that this should be related to the so-called “East Turkestan Republic” established at that time.
Plus, never in Chinese history has Xinjiang been referred to as “East Turkestan,” and there has never been any state known as “East Turkestan.” From the 18th century to the first half the 19th century, as the West made a distinction between the various Turkic languages, some foreign scholars and writers coined the term “Turkestan” to refer to the region south of the Tianshan Mountains and north of Afghanistan, which roughly covered the area from southern Xinjiang to Central Asia. They called the two areas on either side of the Pamirs “West Turkestan” and “East Turkestan”. At the turn of the 20th century, as “Pan-Turkism” and “Pan-Islamism” made inroads into Xinjiang, separatists in and outside China politicized the geographical concept and manipulated its meaning, inciting all ethnic groups speaking Turkic languages and believing in Islam to join in creating the theocratic state of “East Turkestan,” according to the white paper “Historical Matters Concerning Xinjiang” published by China’s State Council Information Office in July 2019.
Xinjiang Uyghurs have their regional traditions, which are different from the so-called Islamic fundamentalism. The ETIM activities resorted to radical nationalism and separatism from the beginning. The politicization requirements advocated by Islamic fundamentalism are not available in the sinicized Islamic faith.
The international society has reached a consensus on the essence of ETIM
At present, the ETIM is considering Southeast Asia as the first choice for attacking China’s overseas interests, and Southeast Asia is turning from the so-called “East Turkestan” transit route into a battlefield of violence and terrorism. Shu Honghui, dean of the Anti-terrorism Law School, Northwest University of Political Science and Law in China, said that the organized smuggling activities in China’s southwest border region and Southeast Asian countries are mainly munipulated and commanded by the overseas ETIM, trying to spread religious extremism, inciting people to go abroad to participate in Jihad to supplement their strength. In 2015, ETIM participants made violent and terrorist incidents involving the shooting and killing of Vietnamese military police in Vietnam, and the explosion of the Erawan Shrine in Bangkok.
As the main force of Jihad in the world, the terrorism and atrocities committed by the ETIM for years have long aroused great concern in the international community. The sanctions lists for terrorist organizations established by the European Union, Kyrgyzstan, Kazakhstan, Malaysia, Pakistan, Russia, Turkey, the United Arab Emirates, and the United Kingdom have successively identified the ETIM as a terrorist organization.
In fact, the United States has withdrawn ETIM from the list of terrorist organizations more than once. Such a changeable attitude of the United States has fully exposed the hypocritical nature of its double standards in counter-terrorism issues – turning the identification of terrorist organizations and counter-terrorism cooperation into a tool to contain other countries rather than to maintain the international security.
(Source: Federal Register, DW, Turkestan Islamic Party, Global Times)
As of June 16, 2021, Honor has been independent for more than half a year, and it officially released the Honor 50 series, the first product after Honor has renewed its cooperation with suppliers after leaving Huawei.
“In the past 211 days, Honor has experienced the darkest moment,” said Zhao Ming, CEO of Honor. At this time last year, Honor once reached 16.7% of the Chinese market, becoming the top two brands in China. However, due to the discontinuation of Huawei’s chip supply, Honor’s supply chain has also encountered great difficulties. Honor’s lowest domestic market share was only 3%, and now, Honor’s market share has returned to 9.5%.
After Honor became independent, it resumed cooperation with Qualcomm immediately. Honor 50 series got the first release of the Snapdragon 778G chip, releasing confidence to the outside world. However, it is worth mentioning that Honor 50 series are not equipped with Huawei’s Harmony OS system. Zhao Ming responded that Honor’s current products are still based on Android but will pay attention to the development of the Harmony OS system. In the future, Honor will choose the operating system according to the preferences of global consumers.
In the past six months or so, Honor has been fettered by production capacity. At the most difficult time, the monthly shipment volume of Honor in the Chinese market plummeted from six to seven million units to hundreds of thousands. The monthly supply of channel retailers was pitifully small, and every unit must be carefully allocated. The warm thing is that in the past few months, channel vendors have built more than 2,500 experience stores and special areas for Honor to support its recovery.
When Honor is busy regaining the previously lost share, in 2021, China’s domestic mobile phone manufacturers are vying to launch high-end flagship products. At present, only Apple and Huawei can be counted as high-end mobile brands. Zhao Ming confirmed that Honor will launch Magic 3, which is positioned as a high-end flagship, in the third quarter.
“When Huawei encounters difficulties, Apple is rapidly rising. In the future, Honor’s main competitor in the Chinese market is Apple.” Zhao Ming said. In the high-end market, can the new Honor be able to handle it?
On June 16, a report from the China Academy of Information and Communications Technology (CAICT) showed that in the first five months of this year, the total shipments of mobile phones in the domestic market totaled 148.4 million units, a year-on-year increase of 19.3%. But from a single month perspective, in May, the domestic market mobile phone shipments were 22.6 million units, a year-on-year decrease of 30.8%.
For the reasons for the decline in mobile phones in May, CAICT gives three reasons: the domestic market’s mobile phone shipments increased by more than 100% year-on-year in the first quarter, and demand was released ahead of schedule; the upstream mobile phone chip supply in the industrial chain was tight; Huawei’s shipments were substantial declining and other manufacturers failed to fully make up for Huawei’s vacancy.
The first two months of this year were the most important time for other manufacturers to take over Huawei’s market share, but from the perspective of sales data, these manufacturers did not take over, including Honor. The market’s attitude towards Honor is relatively flat. Honor currently has only a few products, it is very difficult for a brand to rely on one or two products to prop up its market share. Plus, consumers’ perceptions still need time to adjust since Honor has been positioned at the low-end from the beginning of its establishment, and from the low-end to the high-end, it is difficult to change consumers’ impression of the brand immediately.
The least and might be the most important factor is that for Honor, the boundary and connection with Huawei are still in a delicate balance. In the past few years, benefiting from Huawei’s selling channels, Honor developed rapidly since a big store providing Huawei actually sold the products from both brands. As soon as consumers entered the store, the seller would naturally sell Honor as a series of Huawei, so the climbing sales of Honor were the fruit of standing under the halo of Huawei.
After independence, Honor does not emphasize that it has nothing to do with Huawei, and it would say that it inherited Huawei’s outstanding assets, standing on the shoulders of the giant. The structural design of R&D and channels are even completely following Huawei’s routine. Of course, emphasizing the connection with Huawei can continue the bonus of Honor, but drawing a clear line is a safer way to survive.
After experiencing independence and a sharp drop in market share, Honor urgently needs a product to prove its strength and quickly return to the battle ground. Now, Honor has been loaded, only waiting for feedback on the specific impact of the market. As for the high-end market, Honor, like other China’s domestic mobile phone manufacturers except for Huawei, has a long way to go.
A new antibody testing study examining samples originally collected through the National Institutes of Health’s All of Us Research Program found evidence of SARS-CoV-2 infections in five states earlier than had initially been reported. These findings were published in the journal Clinical Infectious Diseases. The results expand on findings from a Centers for Disease Control and Prevention study that suggested SARS-CoV-2, the virus that causes COVID-19, was present in the U.S. as far back as December 2019.
In the All of Us study, researchers analyzed more than 24,000 stored blood samples contributed by program participants across all 50 states between Jan. 2 and March 18, 2020. Researchers detected antibodies against SARS-CoV-2 using two different serology tests in nine participants’ samples. These participants were from outside the major urban hotspots of Seattle and New York City, believed to be key points of entry of the virus in the U.S. The positive samples came as early as Jan. 7 from participants in Illinois, Massachusetts, Mississippi, Pennsylvania and Wisconsin. Most positive samples were collected prior to the first reported cases in those states, demonstrating the importance of expanding testing as quickly as possible in an epidemic setting.
“This study allows us to uncover more information about the beginning of the U.S. epidemic and highlights the real-world value of longitudinal research in understanding dynamics of emerging diseases like COVID-19,” said Josh Denny, M.D., M.S., chief executive officer of All of Us and an author of the study. “Our participants come from diverse communities across the U.S. and give generously of themselves to drive a wide range of biomedical discoveries, which are vital for informing public health strategies and preparedness.”
In studies like these, false positives are a concern, particularly when the prevalence of viral infections is low, as was the case in the early days of the U.S. epidemic. Researchers in this study followed CDC guidance to use sequential testing on two separate platforms to minimize false positive results.
All of Us worked with Quest Diagnostics to test samples on the Abbott Architect SARS-CoV-2 IgG ELISA and the EUROIMMUN SARS-CoV-2 ELISA (IgG) platforms. For a sample to be considered “positive” by the research team, it had to have positive results on both platforms, which target antibodies that bind to different parts of the virus. Both tests have emergency use authorization from the FDA.
“Antibody testing of blood samples helps us better understand the spread of SARS-CoV-2 in the U.S. in the early days of the U.S. epidemic, when testing was restricted and public health officials could not see that the virus had already spread outside of recognized initial points of entry,” said Keri N. Althoff, Ph.D., lead author and associate professor of epidemiology at the Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health, Baltimore. “This study also demonstrates the importance of using multiple serology platforms, as recommended by the CDC.”
Antibodies are proteins produced in the blood in response to an infection, such as a virus. They play a critical role in fighting infections and are helpful signs that a person may have been exposed to an infection in the past, even if they didn’t show symptoms. In the All of Us study, researchers looked in participant samples for a type of antibodies called IgG. These antibodies do not appear until about two weeks after a person has been infected, indicating that participants with these antibodies were exposed to the virus at least several weeks before their sample was taken. In this study, the first positive samples came from participants in Illinois and Massachusetts on Jan. 7 and 8, 2020, respectively, suggesting that the virus was present in those states in late December.
The study authors noted several limitations to their study. While the study included samples from across the U.S., the number of samples from many states was low. In addition, the authors do not know whether the participants with positive samples became infected during travel or while in their own communities. Ideally, this study could be replicated in other populations with samples collected in the initial months of the U.S. epidemic and with multiple testing platforms to compare results.
All of Us expects to release more information following further analysis, and will offer participants whose samples were included in the study an opportunity to receive their individual results. The presence of antibodies in one’s blood sample does not guarantee that a person is protected from the infection (has immunity), or that any such protection will last.
Deidentified data from the antibody tests will be accessible to researchers for follow-up studies in a future release of the All of Us data analysis platform, the Researcher Workbench, with privacy and security safeguards in place. Currently, the Researcher Workbench includes data from more than 315,000 participants, including information from surveys, electronic health records, wearable devices and more. For full details about data access, visit ResearchAllofUs.org.
The study was supported by All of Us and the National Cancer Institute.
About the All of Us Research Program: The mission of the All of Us Research Program is to accelerate health research and medical breakthroughs, enabling individualized prevention, treatment, and care for all of us. The program will partner with one million or more people across the United States to build the most diverse biomedical data resource of its kind, to help researchers gain better insights into the biological, environmental, and behavioral factors that influence health. For more information, visit www.JoinAllofUs.org and www.allofus.nih.gov.
About the National Institutes of Health (NIH): NIH, the nation’s medical research agency, includes 27 Institutes and Centers and is a component of the U.S. Department of Health and Human Services. NIH is the primary federal agency conducting and supporting basic, clinical, and translational medical research, and is investigating the causes, treatments, and cures for both common and rare diseases. For more information about NIH and its programs, visit www.nih.gov.
Warum westliche Forschende unbedingt weiter nach China fahren sollten: Nur der direkte Austausch mit Wissenschaftler:innen vor Ort ermöglicht ein vollständiges Bild dieser komplexen und vielfältigen Gesellschaft.
Thorsten Benner greift in seinem Meinungsbeitrag im Tagesspiegel vom 11. Mai eine sehr wichtige Frage in Bezug auf China auf. Soll man als Wissenschaftler:in noch zu Forschungszwecken in ein Land reisen, dessen innenpolitische Kontrolle sich in den letzten Jahren signifikant verschärft hat? Soll man noch in einem Land Feldforschung betreiben, in dem Ausländer:innen nicht mehr automatisch privilegiert und von vielen Strafen ausgenommen sind (wie es früher einmal üblich war)? Und soll man den Austausch mit Wissenschaftler:innen in einem Land aufrechterhalten, auch wenn man aufpassen muss, seine Gesprächspartner nicht durch unbedachte Äußerungen in Schwierigkeiten zu bringen? Die Antwort ist: Ja, unbedingt! Und zwar aus folgenden Gründen:
1. Chinaforschung kann nicht allein basierend auf Internetrecherchen und mit Reisen nach Taiwan betrieben werden. Die Volksrepublik China ist viel zu groß, ihre Gesellschaft viel zu komplex, die politischen Entwicklungen viel zu rasant und disruptiv, um sie allein von außen zu betrachten. Es ist notwendig, vor Ort zu recherchieren und die Ergebnisse zu interpretieren – am besten vor dem Hintergrund langjähriger Chinaerfahrung. Man muss mit den Leuten reden. Man muss hören, wie sie die Dinge sehen, welche Ergebnisse die dortige Forschung hervorbringt und wie dort gesellschaftliche und politische Entwicklungen begründet werden. Das heißt nicht, sich die chinesischen Interpretationen und Erläuterungen zu eigen zu machen. Aber die wissenschaftliche Redlichkeit gebietet es, sich ein vollständiges Bild zu machen. Übrigens sind Chinesischkenntnisse hierfür durchaus hilfreich, denn nur ein Bruchteil der Informationen über China – auch im Internet – wird in andere Sprachen übersetzt.
2. Chinaforschung ist heute eine empirische Wissenschaft, die nicht mehr nur über, sondern auch mit China betrieben wird. Zur Zeit des Kalten Krieges, als Maos China sich außenpolitisch isolierte, gab es im Prinzip zwei Typen von Sinologie. Der philologische Zweig, in Deutschland stark, wandte sich ab von der Volksrepublik China und konzentrierte sich ganz auf das Studium der klassischen philosophischen Schriften des Altertums. Der andere, regionalwissenschaftliche Zweig, besonders von den USA geprägt, war zwar (aus militärisch-strategischen Gründen) am China der damaligen Zeit interessiert, hatte aber auch keinen direkten Zugang zur abgeschotteten Volksrepublik. Durch die Interpretation von ins Ausland geschmuggelten Dokumenten sowie Fotos und durch Interviews mit Flüchtlingen außerhalb des Landes versuchte die Sinologie zu ergründen, was im Land vor sich ging. Parallel zur “Kreml-Astrologie” über die Sowjetunion entstand zu China die “Zhongnanhaiologie”, die “Lehre über Zhongnanhai”, benannt nach dem chinesischen Regierungssitz in Peking. Diese frühe Form der Politikdeutung war sehr fehleranfällig.
Inzwischen hat sich die Chinaforschung deutlich weiterentwickelt, auch weil das Land sich geöffnet hat. Der geisteswissenschaftliche Zweig ist naturgemäß noch immer vor allem dem Text- und Dokumentenstudium verhaftet. Aber die sozialwissenschaftliche Chinaforschung ist schon längst zu einer stark empirisch geprägten Wissenschaft geworden, die methodisch-theoretisch in der Soziologie, der Politikwissenschaft und der Humangeografie geschult ist. Sie ist keineswegs intellektuell zu simpel (wie manchmal dargestellt) um sich ihr eigenes, kritisches und faktenbasiertes Bild von der Realität in China zu machen. Beide Zweige der Chinaforschung sind spätestens seit den 1980ern durch den intensiven Austausch mit chinesischen Wissenschaftler:innen geprägt. 2021 zählt die Hochschulrektorenkonferenz allein mehr als 1.400 deutsch-chinesische Hochschulkooperationen. Die unzähligen individuellen Forschungsprojekte und -kooperationen, Studienaufenthalte und Dissertationsprojekte mit chinesischen Forschungspartner:innen sind darin noch gar nicht erfasst.
3. Der Austausch mit chinesischen Wissenschaftler:innen und Vor-Ort-Recherchen sind wichtige (Primär-) Informationsquellen über die Weltmacht China, auch jenseits der Wissenschaft, zum Beispiel für politische Entscheider:innen und Wirtschaftsakteure. Die Zahl der ausländischen Journalist:innen in China wurde kürzlich radikal reduziert (übrigens als Antwort auf entsprechendes Vorgehen in den USA unter der Trump-Administration). Die Arbeit politischer Stiftungen dort wurde durch das strenge chinesische NGO-Gesetz von 2017 ebenfalls stark eingeschränkt. Dadurch fehlen uns wichtige Informationsquellen aus erster Hand vor Ort. Wenn jetzt nicht einmal mehr die Wissenschaftler:innen nach China fahren, sind wir komplett auf das Internet und Sekundärliteratur angewiesen. Ein ausgewogenes Chinabild, das dem Pluralismus dieser komplexen und vielfältigen Gesellschaft gerecht wird und die Basis für kluge außenpolitische und ökonomische Entscheidungen sein sollte, ist so nicht mehr herstellbar.
4. Chinaforschung ist, wie Forschung allgemein, ein reziproker Prozess. Der Kontakt zu chinesischen Kolleg:innen ist letztendlich nicht nur eine Informationsfrage für uns, sondern auch für die chinesischen Wissenschaftler:innen dort. Diese mögen ihren eigenen politischen und gesellschaftlichen Zwängen unterliegen, aber sie sind weiterhin am Austausch mit dem Ausland interessiert und offen für neue Ideen, gerade in Zeiten des eingeschränktem Internet- und Medienzugangs. Für westliche Wissenschaftler ist es wichtig, vor Ort in den Bereichen mit chinesischen Kolleg:innen zusammenzuarbeiten, in denen China Spitzenforschung betreibt, beziehungsweise bald betreiben wird. Wissensproduktion ist inzwischen ein globaler und vernetzter Prozess geworden. Würden sich Deutschlands Wissenschaftler wirklich von China isolieren, würde die deutsche Wissenschafts- und Technikentwicklung in vielen Bereichen hart getroffen.
5. Chinaforscher:innen haben, wie andere Regionalwissenschaftler:innen auch, eine Mittlerfunktion. Sie vermitteln nicht nur Informationen, sondern erklären, fördern Verständnis zwischen den Kulturen und Gesellschaften und bauen Vertrauen auf. Das ist ein inkrementeller Prozess, der Jahrzehnte dauert und großes Konfliktlösungspotential hat. Es wäre ein großer Verlust, das soziale und kulturelle Kapital, das über Jahrzehnte der Zusammenarbeit entstanden ist, durch Abbruch oder auch nur Unterbrechung der Wissenschaftskontakte aufs Spiel zu setzen.
Thorsten Benner warnt in seinem Beitrag vor dem Fehler, die von China sanktionierten Forscher:innen, die vorerst nicht mehr nach China reisen können, unter anderem von parlamentarischen Anhörungen oder Expertentreffen auszuschließen. Das ist selbstverständlich richtig. Wenn man sich die Agenden der anstehenden Veranstaltungen ansieht, hat man aber nicht den Eindruck, dass das der Fall ist. In der gegenwärtigen von Entfremdung und Informationsdefiziten geprägten Lage umgekehrt die Chinawissenschaftler:innen zu ignorieren, die weiterhin die Möglichkeit haben, sich vor Ort ein Bild zu machen, wäre jedoch sicher ebenso töricht.