5.9 C
Berlin
Monday, March 10, 2025
spot_img
Home Blog Page 229

Joschka Fischer: Kalter Krieg 2.0 oder Zusammenarbeit?

0

Anders als die Sowjetunion hat China reelle Chancen, die USA technologisch und wirtschaftlich bis 2030 zu überholen. Dabei geht es Peking aber nicht um eine gewaltsame Absage an die bürgerliche Welt und ihre Eigentumsordnung wie dem Kommunismus in seinen Anfängen. Der „Sozialismus der Milliardäre“ erweist sich als konkurrenzfähiger — und zwingt spätestens seit der Pandemie die Großmächte zur Kooperation.

Es hat sich schon einige Zeit abgezeichnet, aber spätestens mit dem jüngsten G7-Gipfel in Cornwall riecht es in der internationalen Politik sehr stark nach einer Neuauflage des Kalten Krieges aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zwischen den USA und der Sowjetunion. China ist nicht mehr nur Konkurrent und Rivale, sondern die „systemische Alternative“ zum Westen. Erneut scheint es um sich gegenseitig ausschließende „Systeme“ zu gehen, um eine Konfrontation von Werten und Macht- und globalen Führungsansprüchen, die eine große militärische Konfrontation oder zumindest einen neuen Rüstungswettlauf zwischen den beiden Weltmächten des 21. Jahrhunderts nicht ausschließen.

Bei näherer Betrachtung scheint der Vergleich mit dem Kalten Krieg im 20. Jahrhundert und der sich abzeichnenden Konfrontation zwischen dem Westen und China aber mehr in die Irre zu führen als zur Klärung beizutragen.

Der vergangene Kalte Krieg entstand auf den erstarrten Fronten des 2. Weltkriegs nach der Niederlage von Deutschland und Japan. Ihm war damals der wahrscheinlich brutalste und katastrophalste heiße Krieg vorausgegangen. Die Hauptsiegermächte, USA und Sowjetunion, waren schon vor dem 2. Weltkrieg ideologische Todfeinde gewesen, ein Ergebnis der Revolutions- und Industrialisierungsgeschichte Europas im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Kommunismus verstand sich seit seinen Anfängen als die gewaltsame Absage an die bürgerliche Welt und ihre Eigentumsordnung. Zusammengezwungen wurde diese Allianz nur durch Hitler und das kaiserliche Japan, die beide mittels eines totalen Angriffskrieges nach der Weltherrschaft griffen. Die Brutalität dieser Systemalternative zwischen Sowjetkommunismus und westlich-demokratischem Kapitalismus wurde durch die Erfahrungen der Zwangssowjetisierung Osteuropas für die Zeitgenossen nachdrücklich unterstrichen.

Konflikt China und Westen ist kein Kalter Krieg

Hinzu kam eine alle bisherige Machtpolitik umstürzende technologische Revolution: die Entwicklung und der Einsatz der Atomwaffe, die spätestens mit der Zündung der ersten russischen Atombombe im August 1949 einen weiteren Weltkrieg um die globale Vorherrschaft nur noch mit dem Risiko einer drohenden Selbstvernichtung als möglich erscheinen ließ. In der Konsequenz blieb diese Konfrontation zwischen Ost und West eine kalte, gipfelte in der drohenden Selbstvernichtung der gesamten Menschheit durch ein beispielloses atomares Wettrüsten und endete nach vier Jahrzehnten mit dem Kollaps der Sowjetunion und des Warschauer Paktes.

Ganz anders hingegen ist die Lage zwischen dem Westen und China heute. China bezeichnet sich nach wie vor als „sozialistisch“, aber dies ist nur noch ein abgeschmackter Witz zur Rechtfertigung der fortdauernden Herrschaft der KP Chinas. China stellt nicht die Eigentumsfrage ins Zentrum seiner Differenz mit dem Westen, sondern es geht allein um die Einparteienherrschaft. China hat durch die Reformen Deng Xiaopings ein wirtschaftliches Hybridmodell bestehend aus Markt und Plan, Staat und Privateigentum, eingeführt, das man auch als Marktwirtschaft unter leninistischen Vorzeichen bezeichnen könnte. Die Partei steht allein an der Spitze des chinesischen Modells, dann folgt der Staat und dann der Markt. Der hybride Charakter dieses Modells macht gerade seine Erfolgsgeschichte aus.

China ist technologisch und wirtschaftlich dabei, die westliche Führungsmacht USA etwa um das Jahr 2030 zu überholen. Diese Chance hatte die Sowjetunion in den siebzig Jahren ihres Bestehens niemals. Der chinesische „Sozialismus der Milliardäre“ erweist sich als sehr viel konkurrenzfähiger mit dem Westen als es die alte Sowjetunion jemals gewesen war.

Isolierung Chinas ist absurd

Worum also sollte ein Kalter Krieg 2.0 tatsächlich gehen? China zwangsweise zu verwestlichen und zu demokratisieren? Es in seiner Machtentfaltung einzudämmen und technologisch zu isolieren, es zurückzudrängen? Oder, ein begrenzteres Ziel, seinen Aufstieg nur zu verlangsamen? Und dann? All diese Ziele sind illusionär und werden niemals zu vertretbaren Kosten für alle Beteiligten erreichbar sein. Allein die Tatsache, dass es sich bei China um einen Binnenmarkt von 1,5 Milliarden Menschen handelt, die ihre Chance für Aufstieg und Anerkennung gekommen sehen, schafft wirtschaftliche Abhängigkeiten, die jede Illusion von der Isolierung des Riesenreiches absurd erscheinen lassen.

Geht es also vor allem um die Frage der Macht? Wer wird die Nummer 1 der Welt im 21. Jahrhundert sein? China oder die USA und mit ihr der gesamte Westen? Könnte dies die historische Grundrichtung, dass China in unserem Jahrhundert auf- und der Westen absteigt, tatsächlich ändern? Ich glaube, mitnichten.

Dass der Westen aus seinen illusionären Träumen über Chinas Aufstieg erwacht ist, war dringend nötig und kommt vielleicht schon zu spät. Der wirtschaftliche Aufstieg Chinas führte, anders als im Westen jahrelang gerne geglaubt, keineswegs zur Demokratisierung! Die ökonomische Gier hat hier im Westen zweifellos zu lange den Verstand und nüchternes Kalkül blockiert.

Klimakrise zwingt zur Zusammenarbeit

Zudem sei die Voraussage gewagt: Das 21. Jahrhundert wird nicht mehr vor allem durch eine Wiederkehr globaler Großmachtpolitik bestimmt werden, auch wenn es gegenwärtig den gegenteiligen Anschein hat. Spätestens die Erfahrung der Pandemie sollte uns aber den Blick weiten. Die Pandemie und nach ihr die drohende Klimakrise werden in diesem Jahrhundert gerade die großen Mächte vorneweg zur Zusammenarbeit zwingen, oder die Menschheit insgesamt wird verlieren, egal wer dann die Nummer 1 auf der Welt sein wird.

Die Pandemie hat zum ersten Mal die Kategorie der „Menschheit“ zu mehr als einem essayistischen oder philosophischen Begriff gemacht, nämlich zu einer operativen Handlungsebene. Mehr als acht Milliarden Impfdosen werden notwendig sein, um die Pandemie weltweit wirksam bekämpfen zu können! Wenn die Erderwärmung und die Überforderung regionaler und globaler Ökosysteme so weitergehen, wofür vieles spricht, dann wird diese globale Handlungsebene zur dominanten im 21. Jahrhundert werden und nicht die herkömmliche Großmachtpolitik. Der Zwang zur Zusammenarbeit gerade der Großmächte, aber auch der vielen kleineren und mittleren Mächte, ist in unserem Jahrhundert unabweisbar, und die Frage nach der globalen Nummer 1 wird in der Führungsfähigkeit bei der Abwehr solcher globaler Krisen und Bedrohungen entschieden werden und nicht in einem neuen sinnlosen Kalten Krieg, der keinen Sieger mehr kennen wird, sondern nur noch Verlierer.

Joschka Fischer war von 1998 bis 2005 deutscher Außenminister und Vizekanzler. In den beinahe 20 Jahren seiner Führungstätigkeit bei den Grünen trug er dazu bei, aus der ehemaligen Protestpartei eine Regierungspartei zu machen. (Copyright: Project Syndicate, 2021 www.project-syndicate.org)

(Quelle: China.Table, Wikipedia)

Revoking ETIM As A Terrorist Group, The US Leads To Encourage The Spread Of Terrorism

0

On 11 May 2020, the Federal Register, the daily journal of the United States Government, published notice by the State Department, announcing that the then Secretary of State Pompeo revoked the previous decision to identify the East Turkestan Islamic Movement (ETIM) as a terrorist organization in late October.

Regarding the determination of the organizational nature of the ETIM, the United States has been active after the September 11 incident in 2001 when its country was severely hit by terrorism and reached a consensus with China. In September of the following year, the United States included it on the Specially Designated Global Terrorists (SDGTs). Two years later, the US State Department included it on the Terrorist Exclusion List (TEL) to prevent its members from entering the country.

The formation and development of ETIM

The ETIM was first founded by a group of so-called Uyghur religious and intellectuals in the 1940s. In the 1950s, its series of armed operations were thwarted and its leaders were arrested. In 1979, one of the leaders of the ETIM was released from prison and secretly conducted a series of “underground lectures” in the Kargilik County of ​​Xinjiang. Among the students who participated in the “lectures”, Hasan Mahsum, also known as Abu-Muhammad al-Turkestani, later became an important leader of the ETIM.

In 1990, the ETIM launched an armed riot in Baren Township, Akto County, Kizilsu, Xinjiang. After the riots subsided, Hasan Mahsum was arrested and sentenced. After being released from prison in 1997, he left Xinjiang. Two years later, he reorganized the ETIM with other terrorists, changing the ideology of the ETIM from emphasizing the establishment of “base areas” in Xinjiang to unite non-Uyghur forces outside of China – ETIM became a transnational terror organization.

In 2003, Hasan Mahsum was killed in one of the bases of al-Qaeda organization during a joint clean-up operation organized by Pakistan and the United States, and Abdul Haq took over as the leader of the ETIM. In 2010, Abdul Haq was injured by an unmanned combat aerial vehicle by the US military and temporarily withdrew from the leadership position, and Abdul Shakoor al-Turkistani, also known as Emeti Yakuf, took over but he also died in a U.S. drone strike in 2012, and Abdullah Mansour took over. In 2014, the then-U.S. President Barack Obama expressed condolences to the victims of the earlier terrorist attacks in Kunming and Urumqi on the eve of his trip to Beijing to attend the APEC Leaders’ Meeting, and said: “Terrorist groups like ETIM should not be allowed to establish a safe haven in ungoverned areas along China’s periphery.” The ungoverned areas he remarked were seen as a reference to Pakistan’s tribal areas as well as parts of Afghanistan where ETIM stated to have training camps, according to the Economic Times.

The so-called “East Turkestan” is not a geographical name for Xinjiang

Wang Ke, a professor at the Graduate School of International Cultural Studies at Kobe University in Japan, pointed out that there is evidence that until the early 1920s, the Uyghur people did not call Xinjiang “East Turkestan.” In the 1930s, the term “East Turkestan” began to appear in some historical materials. Wang Ke judged that this should be related to the so-called “East Turkestan Republic” established at that time.

Plus, never in Chinese history has Xinjiang been referred to as “East Turkestan,” and there has never been any state known as “East Turkestan.” From the 18th century to the first half the 19th century, as the West made a distinction between the various Turkic languages, some foreign scholars and writers coined the term “Turkestan” to refer to the region south of the Tianshan Mountains and north of Afghanistan, which roughly covered the area from southern Xinjiang to Central Asia. They called the two areas on either side of the Pamirs “West Turkestan” and “East Turkestan”. At the turn of the 20th century, as “Pan-Turkism” and “Pan-Islamism” made inroads into Xinjiang, separatists in and outside China politicized the geographical concept and manipulated its meaning, inciting all ethnic groups speaking Turkic languages and believing in Islam to join in creating the theocratic state of “East Turkestan,” according to the white paper “Historical Matters Concerning Xinjiang” published by China’s State Council Information Office in July 2019.

Xinjiang Uyghurs have their regional traditions, which are different from the so-called Islamic fundamentalism. The ETIM activities resorted to radical nationalism and separatism from the beginning. The politicization requirements advocated by Islamic fundamentalism are not available in the sinicized Islamic faith.

The international society has reached a consensus on the essence of ETIM

At present, the ETIM is considering Southeast Asia as the first choice for attacking China’s overseas interests, and Southeast Asia is turning from the so-called “East Turkestan” transit route into a battlefield of violence and terrorism. Shu Honghui, dean of the Anti-terrorism Law School, Northwest University of Political Science and Law in China, said that the organized smuggling activities in China’s southwest border region and Southeast Asian countries are mainly munipulated and commanded by the overseas ETIM, trying to spread religious extremism, inciting people to go abroad to participate in Jihad to supplement their strength. In 2015, ETIM participants made violent and terrorist incidents involving the shooting and killing of Vietnamese military police in Vietnam, and the explosion of the Erawan Shrine in Bangkok.

As the main force of Jihad in the world, the terrorism and atrocities committed by the ETIM for years have long aroused great concern in the international community. The sanctions lists for terrorist organizations established by the European Union, Kyrgyzstan, Kazakhstan, Malaysia, Pakistan, Russia, Turkey, the United Arab Emirates, and the United Kingdom have successively identified the ETIM as a terrorist organization.

In fact, the United States has withdrawn ETIM from the list of terrorist organizations more than once. Such a changeable attitude of the United States has fully exposed the hypocritical nature of its double standards in counter-terrorism issues – turning the identification of terrorist organizations and counter-terrorism cooperation into a tool to contain other countries rather than to maintain the international security.

(Source: Federal Register, DW, Turkestan Islamic Party, Global Times)

How Much Independent Honor Tried To Maintain Its Honor?

0

As of June 16, 2021, Honor has been independent for more than half a year, and it officially released the Honor 50 series, the first product after Honor has renewed its cooperation with suppliers after leaving Huawei.

“In the past 211 days, Honor has experienced the darkest moment,” said Zhao Ming, CEO of Honor. At this time last year, Honor once reached 16.7% of the Chinese market, becoming the top two brands in China. However, due to the discontinuation of Huawei’s chip supply, Honor’s supply chain has also encountered great difficulties. Honor’s lowest domestic market share was only 3%, and now, Honor’s market share has returned to 9.5%.

After Honor became independent, it resumed cooperation with Qualcomm immediately. Honor 50 series got the first release of the Snapdragon 778G chip, releasing confidence to the outside world. However, it is worth mentioning that Honor 50 series are not equipped with Huawei’s Harmony OS system. Zhao Ming responded that Honor’s current products are still based on Android but will pay attention to the development of the Harmony OS system. In the future, Honor will choose the operating system according to the preferences of global consumers.

In the past six months or so, Honor has been fettered by production capacity. At the most difficult time, the monthly shipment volume of Honor in the Chinese market plummeted from six to seven million units to hundreds of thousands. The monthly supply of channel retailers was pitifully small, and every unit must be carefully allocated. The warm thing is that in the past few months, channel vendors have built more than 2,500 experience stores and special areas for Honor to support its recovery.

When Honor is busy regaining the previously lost share, in 2021, China’s domestic mobile phone manufacturers are vying to launch high-end flagship products. At present, only Apple and Huawei can be counted as high-end mobile brands. Zhao Ming confirmed that Honor will launch Magic 3, which is positioned as a high-end flagship, in the third quarter.

“When Huawei encounters difficulties, Apple is rapidly rising. In the future, Honor’s main competitor in the Chinese market is Apple.” Zhao Ming said. In the high-end market, can the new Honor be able to handle it?

On June 16, a report from the China Academy of Information and Communications Technology (CAICT) showed that in the first five months of this year, the total shipments of mobile phones in the domestic market totaled 148.4 million units, a year-on-year increase of 19.3%. But from a single month perspective, in May, the domestic market mobile phone shipments were 22.6 million units, a year-on-year decrease of 30.8%.

For the reasons for the decline in mobile phones in May, CAICT gives three reasons: the domestic market’s mobile phone shipments increased by more than 100% year-on-year in the first quarter, and demand was released ahead of schedule; the upstream mobile phone chip supply in the industrial chain was tight; Huawei’s shipments were substantial declining and other manufacturers failed to fully make up for Huawei’s vacancy.

The first two months of this year were the most important time for other manufacturers to take over Huawei’s market share, but from the perspective of sales data, these manufacturers did not take over, including Honor. The market’s attitude towards Honor is relatively flat. Honor currently has only a few products, it is very difficult for a brand to rely on one or two products to prop up its market share. Plus, consumers’ perceptions still need time to adjust since Honor has been positioned at the low-end from the beginning of its establishment, and from the low-end to the high-end, it is difficult to change consumers’ impression of the brand immediately.

The least and might be the most important factor is that for Honor, the boundary and connection with Huawei are still in a delicate balance. In the past few years, benefiting from Huawei’s selling channels, Honor developed rapidly since a big store providing Huawei actually sold the products from both brands. As soon as consumers entered the store, the seller would naturally sell Honor as a series of Huawei, so the climbing sales of Honor were the fruit of standing under the halo of Huawei.

Honor 50/ 50 Pro

After independence, Honor does not emphasize that it has nothing to do with Huawei, and it would say that it inherited Huawei’s outstanding assets, standing on the shoulders of the giant. The structural design of R&D and channels are even completely following Huawei’s routine. Of course, emphasizing the connection with Huawei can continue the bonus of Honor, but drawing a clear line is a safer way to survive.

After experiencing independence and a sharp drop in market share, Honor urgently needs a product to prove its strength and quickly return to the battle ground. Now, Honor has been loaded, only waiting for feedback on the specific impact of the market. As for the high-end market, Honor, like other China’s domestic mobile phone manufacturers except for Huawei, has a long way to go.

(Source: Economic Daily, CAICT, Honor)

NIH study offers new evidence of early SARS-CoV-2 infections in U.S.

0

A new antibody testing study examining samples originally collected through the National Institutes of Health’s All of Us Research Program found evidence of SARS-CoV-2 infections in five states earlier than had initially been reported. These findings were published in the journal Clinical Infectious Diseases. The results expand on findings from a Centers for Disease Control and Prevention study that suggested SARS-CoV-2, the virus that causes COVID-19, was present in the U.S. as far back as December 2019.

An All of Us team member handles participant samples in a lab. NIH

In the All of Us study, researchers analyzed more than 24,000 stored blood samples contributed by program participants across all 50 states between Jan. 2 and March 18, 2020. Researchers detected antibodies against SARS-CoV-2 using two different serology tests in nine participants’ samples. These participants were from outside the major urban hotspots of Seattle and New York City, believed to be key points of entry of the virus in the U.S. The positive samples came as early as Jan. 7 from participants in Illinois, Massachusetts, Mississippi, Pennsylvania and Wisconsin. Most positive samples were collected prior to the first reported cases in those states, demonstrating the importance of expanding testing as quickly as possible in an epidemic setting.

“This study allows us to uncover more information about the beginning of the U.S. epidemic and highlights the real-world value of longitudinal research in understanding dynamics of emerging diseases like COVID-19,” said Josh Denny, M.D., M.S., chief executive officer of All of Us and an author of the study. “Our participants come from diverse communities across the U.S. and give generously of themselves to drive a wide range of biomedical discoveries, which are vital for informing public health strategies and preparedness.”

In studies like these, false positives are a concern, particularly when the prevalence of viral infections is low, as was the case in the early days of the U.S. epidemic. Researchers in this study followed CDC guidance to use sequential testing on two separate platforms to minimize false positive results.

All of Us worked with Quest Diagnostics to test samples on the Abbott Architect SARS-CoV-2 IgG ELISA and the EUROIMMUN SARS-CoV-2 ELISA (IgG) platforms. For a sample to be considered “positive” by the research team, it had to have positive results on both platforms, which target antibodies that bind to different parts of the virus. Both tests have emergency use authorization from the FDA.

“Antibody testing of blood samples helps us better understand the spread of SARS-CoV-2 in the U.S. in the early days of the U.S. epidemic, when testing was restricted and public health officials could not see that the virus had already spread outside of recognized initial points of entry,” said Keri N. Althoff, Ph.D., lead author and associate professor of epidemiology at the Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health, Baltimore. “This study also demonstrates the importance of using multiple serology platforms, as recommended by the CDC.”

Antibodies are proteins produced in the blood in response to an infection, such as a virus. They play a critical role in fighting infections and are helpful signs that a person may have been exposed to an infection in the past, even if they didn’t show symptoms. In the All of Us study, researchers looked in participant samples for a type of antibodies called IgG. These antibodies do not appear until about two weeks after a person has been infected, indicating that participants with these antibodies were exposed to the virus at least several weeks before their sample was taken. In this study, the first positive samples came from participants in Illinois and Massachusetts on Jan. 7 and 8, 2020, respectively, suggesting that the virus was present in those states in late December.

The study authors noted several limitations to their study. While the study included samples from across the U.S., the number of samples from many states was low. In addition, the authors do not know whether the participants with positive samples became infected during travel or while in their own communities. Ideally, this study could be replicated in other populations with samples collected in the initial months of the U.S. epidemic and with multiple testing platforms to compare results.

All of Us expects to release more information following further analysis, and will offer participants whose samples were included in the study an opportunity to receive their individual results. The presence of antibodies in one’s blood sample does not guarantee that a person is protected from the infection (has immunity), or that any such protection will last.

Deidentified data from the antibody tests will be accessible to researchers for follow-up studies in a future release of the All of Us data analysis platform, the Researcher Workbench, with privacy and security safeguards in place. Currently, the Researcher Workbench includes data from more than 315,000 participants, including information from surveys, electronic health records, wearable devices and more. For full details about data access, visit ResearchAllofUs.org.

The study was supported by All of Us and the National Cancer Institute.

About the All of Us Research Program: The mission of the All of Us Research Program is to accelerate health research and medical breakthroughs, enabling individualized prevention, treatment, and care for all of us. The program will partner with one million or more people across the United States to build the most diverse biomedical data resource of its kind, to help researchers gain better insights into the biological, environmental, and behavioral factors that influence health. For more information, visit www.JoinAllofUs.org and www.allofus.nih.gov.

About the National Institutes of Health (NIH): NIH, the nation’s medical research agency, includes 27 Institutes and Centers and is a component of the U.S. Department of Health and Human Services. NIH is the primary federal agency conducting and supporting basic, clinical, and translational medical research, and is investigating the causes, treatments, and cures for both common and rare diseases. For more information about NIH and its programs, visit www.nih.gov.

(Quelle: www.nih.gov/news-events/news-releases/nih-study-offers-new-evidence-early-sars-cov-2-infections-us)

Katja Levy: Die deutsche China-Forschung darf sich nicht isolieren

0
Dr. Katja Levy war von 2012 bis 2019 Juniorprofessorin für Politik und Recht Chinas an der FU Berlin und forscht zurzeit an der University of Manchester.

Warum westliche Forschende unbedingt weiter nach China fahren sollten: Nur der direkte Austausch mit Wissenschaftler:innen vor Ort ermöglicht ein vollständiges Bild dieser komplexen und vielfältigen Gesellschaft.

Thorsten Benner greift in seinem Meinungsbeitrag im Tagesspiegel vom 11. Mai eine sehr wichtige Frage in Bezug auf China auf. Soll man als Wissenschaftler:in noch zu Forschungszwecken in ein Land reisen, dessen innenpolitische Kontrolle sich in den letzten Jahren signifikant verschärft hat? Soll man noch in einem Land Feldforschung betreiben, in dem Ausländer:innen nicht mehr automatisch privilegiert und von vielen Strafen ausgenommen sind (wie es früher einmal üblich war)? Und soll man den Austausch mit Wissenschaftler:innen in einem Land aufrechterhalten, auch wenn man aufpassen muss, seine Gesprächspartner nicht durch unbedachte Äußerungen in Schwierigkeiten zu bringen? Die Antwort ist: Ja, unbedingt! Und zwar aus folgenden Gründen:

1. Chinaforschung kann nicht allein basierend auf Internetrecherchen und mit Reisen nach Taiwan betrieben werden. Die Volksrepublik China ist viel zu groß, ihre Gesellschaft viel zu komplex, die politischen Entwicklungen viel zu rasant und disruptiv, um sie allein von außen zu betrachten. Es ist notwendig, vor Ort zu recherchieren und die Ergebnisse zu interpretieren – am besten vor dem Hintergrund langjähriger Chinaerfahrung. Man muss mit den Leuten reden. Man muss hören, wie sie die Dinge sehen, welche Ergebnisse die dortige Forschung hervorbringt und wie dort gesellschaftliche und politische Entwicklungen begründet werden. Das heißt nicht, sich die chinesischen Interpretationen und Erläuterungen zu eigen zu machen. Aber die wissenschaftliche Redlichkeit gebietet es, sich ein vollständiges Bild zu machen. Übrigens sind Chinesischkenntnisse hierfür durchaus hilfreich, denn nur ein Bruchteil der Informationen über China – auch im Internet – wird in andere Sprachen übersetzt.

2. Chinaforschung ist heute eine empirische Wissenschaft, die nicht mehr nur über, sondern auch mit China betrieben wird. Zur Zeit des Kalten Krieges, als Maos China sich außenpolitisch isolierte, gab es im Prinzip zwei Typen von Sinologie. Der philologische Zweig, in Deutschland stark, wandte sich ab von der Volksrepublik China und konzentrierte sich ganz auf das Studium der klassischen philosophischen Schriften des Altertums. Der andere, regionalwissenschaftliche Zweig, besonders von den USA geprägt, war zwar (aus militärisch-strategischen Gründen) am China der damaligen Zeit interessiert, hatte aber auch keinen direkten Zugang zur abgeschotteten Volksrepublik. Durch die Interpretation von ins Ausland geschmuggelten Dokumenten sowie Fotos und durch Interviews mit Flüchtlingen außerhalb des Landes versuchte die Sinologie zu ergründen, was im Land vor sich ging. Parallel zur “Kreml-Astrologie” über die Sowjetunion entstand zu China die “Zhongnanhaiologie”, die “Lehre über Zhongnanhai”, benannt nach dem chinesischen Regierungssitz in Peking. Diese frühe Form der Politikdeutung war sehr fehleranfällig.

Inzwischen hat sich die Chinaforschung deutlich weiterentwickelt, auch weil das Land sich geöffnet hat. Der geisteswissenschaftliche Zweig ist naturgemäß noch immer vor allem dem Text- und Dokumentenstudium verhaftet. Aber die sozialwissenschaftliche Chinaforschung ist schon längst zu einer stark empirisch geprägten Wissenschaft geworden, die methodisch-theoretisch in der Soziologie, der Politikwissenschaft und der Humangeografie geschult ist. Sie ist keineswegs intellektuell zu simpel (wie manchmal dargestellt) um sich ihr eigenes, kritisches und faktenbasiertes Bild von der Realität in China zu machen. Beide Zweige der Chinaforschung sind spätestens seit den 1980ern durch den intensiven Austausch mit chinesischen Wissenschaftler:innen geprägt. 2021 zählt die Hochschulrektorenkonferenz allein mehr als 1.400 deutsch-chinesische Hochschulkooperationen. Die unzähligen individuellen Forschungsprojekte und -kooperationen, Studienaufenthalte und Dissertationsprojekte mit chinesischen Forschungspartner:innen sind darin noch gar nicht erfasst.

3. Der Austausch mit chinesischen Wissenschaftler:innen und Vor-Ort-Recherchen sind wichtige (Primär-) Informationsquellen über die Weltmacht China, auch jenseits der Wissenschaft, zum Beispiel für politische Entscheider:innen und Wirtschaftsakteure. Die Zahl der ausländischen Journalist:innen in China wurde kürzlich radikal reduziert (übrigens als Antwort auf entsprechendes Vorgehen in den USA unter der Trump-Administration). Die Arbeit politischer Stiftungen dort wurde durch das strenge chinesische NGO-Gesetz von 2017 ebenfalls stark eingeschränkt. Dadurch fehlen uns wichtige Informationsquellen aus erster Hand vor Ort. Wenn jetzt nicht einmal mehr die Wissenschaftler:innen nach China fahren, sind wir komplett auf das Internet und Sekundärliteratur angewiesen. Ein ausgewogenes Chinabild, das dem Pluralismus dieser komplexen und vielfältigen Gesellschaft gerecht wird und die Basis für kluge außenpolitische und ökonomische Entscheidungen sein sollte, ist so nicht mehr herstellbar.

4. Chinaforschung ist, wie Forschung allgemein, ein reziproker Prozess. Der Kontakt zu chinesischen Kolleg:innen ist letztendlich nicht nur eine Informationsfrage für uns, sondern auch für die chinesischen Wissenschaftler:innen dort. Diese mögen ihren eigenen politischen und gesellschaftlichen Zwängen unterliegen, aber sie sind weiterhin am Austausch mit dem Ausland interessiert und offen für neue Ideen, gerade in Zeiten des eingeschränktem Internet- und Medienzugangs. Für westliche Wissenschaftler ist es wichtig, vor Ort in den Bereichen mit chinesischen Kolleg:innen zusammenzuarbeiten, in denen China Spitzenforschung betreibt, beziehungsweise bald betreiben wird. Wissensproduktion ist inzwischen ein globaler und vernetzter Prozess geworden. Würden sich Deutschlands Wissenschaftler wirklich von China isolieren, würde die deutsche Wissenschafts- und Technikentwicklung in vielen Bereichen hart getroffen.

5. Chinaforscher:innen haben, wie andere Regionalwissenschaftler:innen auch, eine Mittlerfunktion. Sie vermitteln nicht nur Informationen, sondern erklären, fördern Verständnis zwischen den Kulturen und Gesellschaften und bauen Vertrauen auf. Das ist ein inkrementeller Prozess, der Jahrzehnte dauert und großes Konfliktlösungspotential hat. Es wäre ein großer Verlust, das soziale und kulturelle Kapital, das über Jahrzehnte der Zusammenarbeit entstanden ist, durch Abbruch oder auch nur Unterbrechung der Wissenschaftskontakte aufs Spiel zu setzen.

Thorsten Benner warnt in seinem Beitrag vor dem Fehler, die von China sanktionierten Forscher:innen, die vorerst nicht mehr nach China reisen können, unter anderem von parlamentarischen Anhörungen oder Expertentreffen auszuschließen. Das ist selbstverständlich richtig. Wenn man sich die Agenden der anstehenden Veranstaltungen ansieht, hat man aber nicht den Eindruck, dass das der Fall ist. In der gegenwärtigen von Entfremdung und Informationsdefiziten geprägten Lage umgekehrt die Chinawissenschaftler:innen zu ignorieren, die weiterhin die Möglichkeit haben, sich vor Ort ein Bild zu machen, wäre jedoch sicher ebenso töricht.

(Quelle: China.Table)

Guido Meyer: Deutscher Astronaut trainiert für eine Reise zum “Himmelspalast”

0

Erstmals nehmen europäische Astronauten an einem chinesischen Raumfahrttraining teil. Sie wollen zu Chinas geplanter Raumstation Tiangong, zu Deutsch “Himmelspalast”, reisen. Mit dabei: der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer.

Mit den Amerikanern und den Russen waren europäische Astronauten schon oft im Weltraum – an Bord von Space Shuttles, der russischen Raumstation Mir oder der Internationalen Raumstation ISS. Nun bereiten sich europäische Astronauten darauf vor, auch mit ihren chinesischen Kollegen gemeinsam zur geplanten Raumstation Tiangong zu reisen.

Damit die Europäer bei diesem Unterfangen dabei sind, müssen sie jetzt einsteigen, wie Rüdiger Seine, der Leiter der Trainingsabteilung beim europäischen Astronautenzentrum (EAC) in Köln meint.

“Bis 2022 wird die komplette Station aufgebaut sein, das heißt in circa vier, fünf Jahren wird die Station fertig sein. Wenn wir heute anfangen wollen, einen Astronauten vorzubereiten, der dann 2023 zu dieser chinesischen Station fliegt, dann ist der optimale Zeitpunkt jetzt, mit dieser Kooperation anzufangen.”

Rüdiger Seine, der Leiter der Trainingsabteilung beim europäischen Astronautenzentrum (EAC) in Köln

Astronauten-Training im chinesischen Meer

Im August 2017 haben europäische Astronauten erstmals an einem Training der Taikonauten in China teilgenommen. Mit dabei: der Deutsche Matthias Maurer. Bei der Übung wurde simuliert, wie drei Raumfahrer auf ihrem Weg zurück aus dem All auf hoher See im Gelben Meer, in der Nähe der Stadt Yantai in Ost-China mit ihrer Kapsel im Wasser landen.

Raumfahrt-Training im Chinesischen Meer für ESA-Astronaut Matthias Maurer und die italienische Kollegin Samantha Cristoforetti.

Die Kapsel wurde mit den drei Astronauten an Bord im Wasser abgesetzt. Dann mussten sich die Astronauten in der Kapsel umziehen: Raus aus dem Druckanzug, der bei der Rückkehr aus dem Weltraum getragen wird, rein in einen Überlebensanzug, so Maurer.

“Dann steigt man aus der Kapsel aus, springt ins Wasser, bläst vorher noch die Rettungsboote auf. Die Rettungsboote hat man übrigens bei der russischen Kapsel nicht dabei, aus Platzgründen. Deswegen ist es deutlich luxuriöser bei den Chinesen. Und dann klettert man in die Rettungsboote.”

Matthias Maurer, ESA-Astronaut

2016 hatte schon ein Taikonaut am Höhlentraining der ESA auf Sardinien teilgenommen. Damals war das Ziel, Erfahrungen unter extremen Umweltbedingungen zu sammeln. Dieses Mal ging es um den Fall, dass die Raumkapsel nicht auf Land aufsetzen kann. Nach drei bis vier Stunden war die Übung zu Ende. Dann wurden die drei Astronauten von einem Rettungsschiff wieder aus dem Meer gefischt.

Für die ESA-Astronauten bedeutet die Kooperation mit den Chinesen eine weitere mögliche Mitfluggelegenheit. Das kann dann richtig wichtig werden, wenn die ISS tatsächlich ihren Dienst 2024 einstellen sollte. Für die Chinesen bedeute die Beteiligung der Europäer, dass ihre Raumfahrtambitionen ernst genommen werden und ihre Mission als erfolgsversprechend gilt, so EAC-Trainingschef Rüdiger Seine. Astronaut Maurer ist zudem der Meinung, dass die Chinesen auch von der Erfahrung der ESA-Einsätze profitieren, schließlich hätten europäische Astronauten seit über zehn Jahren auf der ISS über 2.000 Manntage Erfahrung gesammelt. China habe dagegen etwas mehr als hundert.

“Sie sehen schon, dass Europa daher sehr viel an Erfahrung mit einbringen kann, wie man effizient auf einer solchen Raumstation arbeiten kann. Und das wird den Chinesen natürlich sehr viel bringen, uns da mit an Bord zu nehmen.”

Matthias Maurer, ESA-Astronaut

(Quelle: www.br.de/wissen/chinesische-raumstation-tiangong-himmelspalast-matthias-maurer-100.html)

DDT-Deponie vor der Küste von L.A., ein mehr als fünfzig Jahre altes Problem

Gegen Ende April 2021 veröffentlichten viele bekannte Medien, wie z.B. die Los Angeles Times, Artikel, in denen sie kritisierten, dass vor der Küste von L.A. massive DDT-Abfälle verklappt wurden, die die Umwelt stark verschmutzen, was die internationale Besorgnis über den Vorfall erheblich steigerte, da die Verwendung von DDT inzwischen weltweit verboten ist.

DDT war eine der ersten Chemikalien, die in großem Umfang als Pestizid mit lang anhaltenden negativen Auswirkungen eingesetzt wurde. In Lebensmitteln fand das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten DDT-Abbauprodukte in 60% der Proben von Schlagsahne, in 42% des Grünkohls, in 28% der Karotten und in geringeren Prozentsätzen in vielen weiteren Lebensmitteln; in Bezug auf die körperliche Belastung wurden DDT-Abbauprodukte im Blut von 99% der von den Centers for Disease Control and Prevention der USA getesteten Personen gefunden; in Bezug auf die gesundheitlichen Auswirkungen haben Mädchen, die vor der Pubertät DDT ausgesetzt waren, laut dem Pesticide Action Network ein fünfmal höheres Risiko, im mittleren Alter Brustkrebs zu entwickeln.

Wer hat die DDT-Abfälle in den Ozean gekippt?

In den frühen 1980er Jahren stieß Allan Chartrand, ein Wissenschaftler des California State Water Resources Control Board, auf das Gerücht, dass die Montrose Chemical Corporation aus Kalifornien heimlich DDT-Abfälle ins Meer verklappt hatte.

Er fuhr nach Montrose, um die Situation zu untersuchen, und überprüfte die Firmenunterlagen, aus denen hervorging, dass seit 1947 jeden Monat durchschnittlich mehr als 2.000 Fässer Schlamm mit DDT in den Ozean gekippt worden waren, was bedeutet, dass in den 14 Jahren von 1947 bis 1961 etwa 767 Tonnen DDT in den Ozean geflossen waren.

Chatterland sagte in einem Interview mit der Los Angeles Times: „Wir haben Fotos gefunden, die zeigen, wie die Arbeiter um 2.00 Uhr morgens Fässer aus den Lastkähnen mitten im Santa Monica Basin auskippen, aber bevor sie die Fässer auskippen, nehmen sie eine große Axt oder ein Beil und schneiden sie absichtlich auf, damit sie sinken.“

Allerdings war diese Verklappung von Abfällen ins Meer damals noch nicht illegal. Die US-Vorschriften für das Einbringen von Schadstoffen in den Ozean wurden erstmals 1886 erlassen, aber die damaligen Vorschriften berücksichtigten die Meeresumwelt nicht. Erst mit dem „Marine Protection, Research and Sanctuary Act of 1972“, der im selben Jahr verkündet wurde, in dem die Vereinigten Staaten die Verwendung von DDT verboten, wurden Umweltfragen berücksichtigt.

Vor 1972 waren Deponien flächenmäßig begrenzt und konnten nicht zu viele Abfälle aufnehmen, und die Verbrennung giftiger Abfälle konnte zu Luftverschmutzung führen. Daher wurden verschiedene industrielle chemische Abfälle direkt ins Meer gekippt.

Chatlander erstellte Berichte, die auf Untersuchungen von 1985 bis 1989 basierten, und nahm 1990 als Zeuge an einem langwierigen Rechtsstreit zwischen der United States Environmental Protection Agency und Montrose teil. Die US EPA verfolgte Montrose auf der Grundlage des „SuperFund“, eines Gesetzes, das die Haftung, Entschädigung, Sanierung und Notfallmaßnahmen für in die Umwelt freigesetzte gefährliche Stoffe und die Sanierung inaktiver Sondermülldeponien vorsieht, wegen der ganzjährigen Einleitung verschiedener Industrieabfälle in das Meer durch das Kanalisationssystem.

Neben Chatterland und anderen Wissenschaftlern erläuterten auch Montrose-Mitarbeiter vor Gericht die DDT-Abfalltonnenproblematik. Ein leitender Angestellter von Montrose beschrieb den Säureabfallprozess im Detail: „Die Lastwagen kamen an, wir beluden die Lastwagen, sie fuhren sie dann zum Hafen, wo sie ihre Lastkähne hatten, und der Lastwagen entlud sich in den Lastkahn, und wenn genug Flüssigkeit im Lastkahn war, fuhren sie den Lastkahn zu einem bestimmten Bereich im Meer und kippten die Säure hinein.“

Aber Montrose erkannte das nicht an. Sie waren der Ansicht, dass die Anklage der US EPA gegen sie auf der „Freisetzung von DDT in den Pazifik durch die Kanalisation“ beruhte und nichts mit den Abfallfässern zu tun hatte. Sie behaupteten außerdem, dass das Dumping kein Geheimnis sei und es zwar illegal gewesen aber von der Regierung geduldet worden sei.

Der Rechtsstreit dauerte von 1990 bis 2000. Nach 10 Jahren harter Auseinandersetzungen waren beide Seiten erschöpft. „Nach der Ermittlung der Auswirkungen auf die natürlichen Ressourcen wird dann zwischen den beiden Parteien eine Regelung zur Kompensation dieser Auswirkungen festgelegt. 2001 wurde ein Vergleich zwischen den Vereinigten Staaten und den Beklagten des Rechtsstreits über insgesamt 140,2 Millionen US-Dollar geschlossen. Dieser Betrag wurde von den Beklagten gezahlt, um die Kosten für die Schadensbeurteilung und den Rechtsstreit zu erstatten und um die Wiederherstellung der natürlichen Ressourcen in der Südkalifornischen Bucht und die Aufräumarbeiten zu bezahlen. Von diesem Betrag erhielten die Environmental Protection Agency (EPA) und das California Department of Toxic Substances Control 66,25 Millionen Dollar; die Treuhänder des Montrose Settlements Restoration Program (MSRP) erhielten 63,95 Millionen Dollar“, so das Montrose Settlements Restoration Program.

Die giftige Verschmutzung besteht weiterhin

2010 leitete David Valentine, Wissenschaftler an der University of California, Santa Barbara, ein Forschungsteam, das das Problem des Methanaustritts untersuchte und einen geliehenen Tiefseeroboter auf den Meeresgrund setzte. Sie wollten beobachten, ob der Ozean in der Nähe der Küste von Los Angeles, wie gerüchteweise behauptet, irgendwelche unbekannten Umweltprobleme hat.

In einer Tiefe von 900 Metern kam das Bild von der Kamera des U-Boot-Roboters schnell, und ein korrodiertes Fass erschien vor Valentine. Das Fass wies offensichtliche, von Menschen gemachte Risse auf und enthielt DDT-haltige Abfallstoffe.

Von 2011 bis 2013, nach der Entdeckung dieser Abfallfässer, untersuchten Valentine und das Forschungsteam weiterhin das Problem der DDT-Abfallfässer. Am Ende identifizierten sie erfolgreich 60 Abfalltonnen und entnahmen ihnen einige Proben.

Nachdem Valentine die physischen Beweise und die dazugehörigen Erklärungen einigen Beamten der US-Behörden vorgelegt hatte, wurde der Angelegenheit allerdings keine Aufmerksamkeit geschenkt, und die Behörden schickten auch niemanden hin, um die Sache zu untersuchen. Die Telefonanrufe und E-Mails, die Valentine an die Beamten schickte, verliefen im Sande.

Bis zum Herbst 2020 berichteten die Times und die Los Angeles Times ausführlich über die Angelegenheit, nachdem sie von Valentine und anderen Forschern von der Situation erfahren hatten. Die Los Angeles Times spekuliert, dass, laut dem Interview und der Durchsicht von historischen Unterlagen, die tatsächliche Anzahl der Abfallfässer unter Wasser bis zu 500.000 betragen könnte. Wenn dem Behandlungsstandard entsprechend jedes Fass 0,5 bis 2 % DDT enthält, dann befinden sich auf dem Meeresboden insgesamt 384 bis 1535 Tonnen DDT. Diese Abfallfässer stammen höchstwahrscheinlich von der Montrose Company in Los Angeles und anderen DDT-Herstellern, die von 1947 bis 1982 die wichtigsten DDT-Produzenten in den Vereinigten Staaten waren.

Vom 10. bis 24. März 2021 bildete die Scripps Institution of Oceanography an der University of California, San Diego, ein engagiertes Forschungsteam, das unter der Leitung des Laborleiters Eric Terrill mit einem Tiefseeroboter mit Sonarfunktion an der Stelle mit der Suche begann, an der Professor Valentine vor zehn Jahren 60 Fässer entdeckt hatte.

Am Meeresboden wurden von den Drohnen in 3000 Fuß Tiefe Bilder von unzähligen tonnenförmigen Objekten aufgenommen. Auf dem Bild sind zu viele Eimer zu sehen. Am Ende, nach zwei Wochen harter Arbeit von mehr als 30 Wissenschaftlern, war die Information, die in den Multi-Gigabyte-Sonardaten enthalten war, endlich klar: Es gibt mehr als 27.000 tonnenförmige Abfälle, und verschiedene Arten von Abfällen sind zu Fragmenten geworden. Dies ist jedoch nur die Anzahl, die bisher entdeckt wurde, und es kann eine große Anzahl von Fässern geben, die vom Schlamm des Meeresbodens begraben sind und vom Computer gar nicht erst entdeckt werden.

Anhand der Lage dieser Abfälle zeichnete Tyrells Team eine Karte des Meeresbodens, die mehr als 145 Quadratkilometer zwischen der Insel Santa Catarina und der Küste von Los Angeles umfasst.

Ein Problem harrt noch der Lösung

Die Wissenschaftler führten zwar eine Zeit lang kontinuierliche Nachforschungen durch, verlagerten aber schließlich ihre Forschungsrichtung aufgrund fehlender Forschungsmittel und staatlicher Aufmerksamkeit.

Erst durch die Berichte der „Times“ und der „Los Angeles Times“ im letzten Herbst wurde dieser alte Vorfall, der in den Staub der Geschichte gekehrt worden war, umgedreht und zu einem weiteren Umweltthema, dem sich die US-Behörden stellen müssen.

 Das Problem von DDT und DDT-Abfallfässern ist nicht nur ein Konflikt zwischen Mensch und Umwelt, sondern auch ein Konflikt zwischen dem Menschen und seinen Entwicklungen.

Bei der heutigen Globalisierung werden aus Umweltthemen rasch politische Themen.

Welche Antwort wird die Biden-Regierung, die doch den Umweltschutz vorantreiben will, darauf geben?

(Quelle: Los Angeles Times, Montrose Settlements Restoration Program, Environment and Natural Resources Division of the United State Department of Justice, New York Times)

DW: “Shenzhou 12” dockt an “Tianhe” an

0

Das Raumschiff mit drei Astronauten an Bord hat das Kernmodul der chinesischen Raumstation erreicht, die sich noch im Bau befindet. Der Termin der Mission ist von der Führung in Peking mit Bedacht gewählt.

China will sich im Kreis der Weltraumnationen etablieren – hier startet die Trägerrakete “Langer Marsch”

Nach einer Mitteilung des chinesischen Raumfahrtprogramms handelte es sich um ein automatisiertes Andockmanöver des Raumschiffs mit dem Modul “Tianhe” (Himmlische Harmonie). An dem Modul ist auf der anderen Seite gegenwärtig auch noch das Frachtschiff “Tianzhou 2” (Himmlisches Schiff) angeschlossen. Die Astronauten an Bord von “Shenzhou 12” (Magisches Schiff) waren zuvor mit einer Trägerrakete vom Typ “Langer Marsch” reibungslos vom Raumfahrtbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi gestartet.

Es ist die erste bemannte Mission Chinas ins All seit fünf Jahren. Sie findet kurz vor den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der herrschenden Kommunistischen Partei Chinas am 1. Juli statt. China hat in den vergangenen Jahren Milliardensummen in seine Raumfahrtprogramme gesteckt, um zu den Weltraumnationen USA und Russland aufzuschließen.

Die drei chinesischen Astronauten auf ihrem kurzen Marsch zur Rakete “Langer Marsch” im Weltraumbahnhof Jiuquan

Das chinesische Staatsfernsehen zeigte Livebilder vom Start und vom Raumschiff, als es etwa 15 Minuten später in der Erdumlaufbahn seine Sonnenflügel ausklappte. Die Astronauten öffneten ihre Helmvisiere und winkten in die Kamera.

Rekordaufenthalt geplant

Nie Haisheng, Liu Boming und Tang Hongbo sollen den Ausbau der Raumstation “Tiangong” (“Himmlischer Palast”) vorantreiben. Während ihres Aufenthalts im All sollen sie wichtige Funktionen des Kernmoduls testen und zudem wissenschaftliche Experimente machen.

Bild: CCTV

Während Nie Haisheng (56) und Lio Boming (54) zu den erfahrensten Astronauten Chinas gehören, ist es für den 45-jährigen Tang Hongbo der erste Flug. Bleiben sie wie geplant drei Monate auf der Station, wäre es der bislang längste Aufenthalt chinesischer Astronauten im All. 2016 hatten die Chinesen Chen Dong und Jing Haipeng einen Monat im Weltraum verbracht.

ISS geht – “Himmlischer Frieden” kommt

Das erste Modul der “Tiangong 2”, die bis Ende 2022 fertig sein soll, war Anfang Mai ins All geschickt worden. Ende Mai folgte ein weiterer Frachtflug mit Material und Treibstoff. Um die Raumstation fertigzubauen, werden noch zwei jeweils gut 20 Tonnen schwere Labormodule ins All gebracht. Im nächsten Jahr sind zwei weitere Frachtflüge sowie zwei bemannte Missionen geplant.

Bild: CCTV

Wenn die internationale Raumstation ISS in den nächsten Jahren wie geplant außer Betrieb geht, wäre China das einzige Land, das noch einen ständigen Außenposten im All betreibt.

(Quelle: https://www.dw.com/de/shenzhou-12-dockt-an-tianhe-an/a-57930143)

China’s Three-child Policy: Why And How To Implement It Will Decide What It Can Achieve

On 31 May, China released a signal to implement a three-child policy. The national analysis believes that the introduction of the three-child policy at this time is related to some new conditions and changes in the current population development in China.

Parallel to the adjustment of the birth policy thinking, in the institutional reform in 2018, China’s National Health Commission had already removed two internal institutions – Family Planning Basic-level Guidance Division, and Family Planning Service Management Division of Mobile Population, and had added two divisions: Eldery Health Department, and Occupational Health Department. For the first time, the National Health Commission’s responsibilities include “promoting the integration of childbirth policies and related economic and social policies.”

Yuan Xin, a professor at the School of Economics of Nankai University and vice president of the China Population Association, explains that the introduction of the three-child policy is to promote the implementation of China’s national strategy to actively respond to population aging, and it is also to promote the the realization of an appropriate fertility level proposed in the outline of the 14th Five-Year Plan.

According to the results of China’s Seventh National Population Census, the total fertility rate of women of childbearing age in China in 2020 is 1.3, which is lower than 1.5 for the first time since the Sixth National Population Census in 2010. After the implementation of the comprehensive two-child policy, the fertility level has shown a short-term rebound and then gradually declined, hovering at low levels. According to China’s National Population Development Plan (2016-2030), China’s total fertility rate is expected to be 1.8 in 2030, which still has a certain gap with the current level.

It is generally believed that the total fertility rate of about 1.5 is a “highly sensitive warning line”. If it continues to fall below this level, it may fall into the “low fertility trap”. International experience shows that the actual number of children born by women is mostly lower than the expected number of children. Even for those born in the 90s who are in the marriage and childbearing age, the average number of children they intend to have is 1.66, which is higher than the current total fertility rate.

Some analysts believe that China’s child policy is shifting from restricting fertility to encouraging fertility. In this regard, Li Lu, a researcher at the Institute of Social Development of the Chinese Academy of Macroeconomics, pointed out: “The core of the fertility policy is not to encourage or stimulate fertility, but to release the family’s willingness to give birth. The core of the fertility willingness lies in alleviating family pressure, and the core of alleviating pressure lies in enhancing the support capacity of social services.”

In an interview with Xinhua News Agency, the relevant person in charge of the China’s National Health Commission stated that the top three reasons that Chinese worry about childbirths are the heavy financial burden, unattended infants and young children, and women’s difficulty in balancing the relationship between family and work, among which the “heavy economic burden” accounts for 75.1%, “no one with children” accounts for 51.3%, and female employees’ wages fell by 34.3% after giving birth, of which 42.9% fell by more than half.

The interviewed experts believe that further relaxation of the fertility policy is a good thing for China, but it will have more short-term effects on improving the fertility rate. It is crucial to formulate economic and social policies that are compatible with the fertility policy because when the comprehensive two-child policy was introduced in 2015, the description of the supporting policy was relatively simple, just mentioned to strengthen the supply of public services such as reproductive health, maternal and child health, nurseries, and kindergartens without practical changes. Therefore, to implement the third-child policy, a series of supporting measures need to be presented and practiced in a large section.

Yuan Xin believes that to do a good job of linking economic and social policies with fertility policies, China must first start with the law. The current policies and regulations related to childbirth are all connected with the comprehensive two-child policy, and they should be carefully sorted out. Provisions that are not compatible with the three-child policy should be abolished and amended to lay a legal foundation for its implementation.

The combination of declining fertility and aging has also inevitably reduced China’s working-age population. Chen Gong, director of the Institute of Population Research of Peking University, pointed out that between 2021 and 2030, the total and proportion of the working-age population will continue to decline at a relatively rapid rate, and the population dependency ratio will continue to increase.

Can the implementation of the three-child policy reverse this trend? In Yuanxin’s view, in the past, China, as the world’s processing factory, built a labor-intensive industrial structure, turning its labor resource advantage into high-speed economic growth. Now that China is moving towards high-quality development, the industrial structure will inevitably shift to technology-intensive, capital-intensive, and intelligence-intensive, and labor demand will also change labor quality requirements.

China’s Seventh National Population Census data shows that the total size of China’s working-age population is still relatively large, reaching 880 million people. At the same time, the quality of the working-age population has improved significantly. The average years of education reached 10.75 years, an increase of 1.08 years from 9.67 in 2010.

“The demographic dividend itself does not depend on demographic changes, but rather on the overall economic and social decision-making,” said Yuan Xin. The continuing strength of human capital will become the basis of China’s demographic dividend in the future. At the same time, although China’s human resources are declining, their scale is still huge. The introduction of the three-child policy and the linkage of related economic and social policies will help consolidate this demographic dividend advantage.

Chen Gong also said that it can be expected that China’s population quality will maintain a relatively rapid rate of improvement for a long time in the future, and it will become a favorable condition for promoting high-quality economic development and embark on a demographic development path from enjoying a population dividend to creating a population quality dividend.

These all echo what demographers say “fertility policy is a more complicated socio-economic issue” and will determine the future of China’s population.

(Source: China News Service, Southern Weekly, CGTN, NY Times)

Mike Stobbe: Weitere Beweise deuten darauf hin, dass Coronavirus bis Weihnachten 2019 in den USA war

0

NEW YORK – Eine neue Analyse von Blutproben von 24.000 Amerikanern, die Anfang letzten Jahres genommen wurden, ist die neueste und größte Studie, die darauf hindeutet, dass das Coronavirus im Dezember 2019 in den USA auftauchte – Wochen bevor Fälle erstmals von Gesundheitsbeamten erkannt wurden.

Ein Elektronenmikroskopbild der sphärischen Coronavirus-Teilchen aus dem vermutlich ersten US-Fall von COVID-19.  (C.S. Goldsmith, A. Tamin / Centers for Disease Control and Prevention)

Die Analyse ist nicht endgültig, und einige Experten bleiben skeptisch, aber Bundesgesundheitsbeamte akzeptieren zunehmend einen Zeitplan, in dem eine kleine Anzahl von COVID-19-Infektionen in den USA aufgetreten sein könnte, bevor die Welt jemals von einem gefährlichen neuen Virus in China bekannt wurde.

“Die Studien sind ziemlich konsistent”, sagte Natalie Thornburg von den “Centers for Disease Control and Prevention”.

“Es gab hier wahrscheinlich sehr seltene und sporadische Fälle früher, als uns bekannt war. Aber es war nicht weit verbreitet und wurde erst Ende Februar weit verbreitet”, sagte Thornburg, leitender Forscher des CDC-Teams für Immunologien für Atemwegsviren.

Das Coronavirus tauchte Ende 2019 in Wuhan China auf. Offiziell war die erste US-Infektion, die identifiziert wurde, ein Reisender – ein Mann aus dem Bundesstaat Washington, der am 15. Januar 2020 aus Wuhan zurückkehrte und am 19. Januar 2020 nach Hilfe in einer Klinik suchte.

CDC-Beamte sagten zunächst, dass der Funke, der den US-Ausbruch begann, während eines dreiwöchigen Fensters von Mitte Januar bis Anfang Februar eintraf. Aber die Forschung seither – einschließlich einiger von der CDC — hat ergeben, dass früher eine kleine Anzahl von Infektionen aufgetreten ist.

Eine CDC-geführte Studie, die im Dezember veröffentlicht wurde und 7.000 Proben von Blutspenden des amerikanischen Roten Kreuzes analysierte, deutete darauf hin, dass das Coronavirus einige Amerikaner bereits Mitte Dezember 2019 infizierte.

Die neueste Studie, die am Dienstag von der Zeitschrift Clinical Infectious Diseases online veröffentlicht wurde, stammt von einem Team, dem Forscher der National Institutes of Health angehören. Sie analysierten Blutproben von mehr als 24.000 Menschen im ganzen Land, die in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 im Rahmen einer Langzeitstudie namens „All of Us“ gesammelt wurden, die darauf abzielt, 1 Million Amerikaner über Jahre hinweg zu verfolgen, um die Gesundheit zu untersuchen.

Wie die CDC-Studie suchten diese Forscher nach Antikörpern im Blut, die als Beweis für eine Coronavirus-Infektion genommen werden und bereits zwei Wochen nach einer ersten Infektion einer Person nachgewiesen werden können.

Die Forscher sagen, dass neun Studienteilnehmer – fünf aus Illinois und je einer aus Massachusetts, Mississippi, Pennsylvania und Wisconsin – früher infiziert wurden, als jeder COVID-19-Fall jemals in diesen Staaten gemeldet wurde.

Einer der Fälle in Illinois sei bereits an Heiligabend 2019 infiziert worden, sagte Keri Althoff, Associate Professor an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health und Hauptautorin der Studie.

Es kann schwierig sein, Antikörper, die SARS-CoV-2, das Virus, das COVID-19 verursacht, neutralisieren, von Antikörpern zu unterscheiden, die andere Coronaviren bekämpfen, einschließlich einiger, die Erkältungen verursachen. Forscher sowohl in den NIH- als auch in den CDC-Studien verwendeten mehrere Arten von Testen, um falsch positive Ergebnisse zu minimieren, aber einige Experten halten es weiterhin für möglich, dass ihre positiven Ergebnisse für 2019 Infektionen durch andere Coronaviren und nicht den Pandemiestamm waren.

“Obwohl es durchaus plausibel ist, dass das Virus viel früher in die Vereinigten Staaten eingeführt wurde, als normalerweise geschätzt wurde, bedeutet dies nicht, dass dies notwendigerweise stark genug ist, um zu ändern, wie wir darüber nachdenken”, sagte William Hanage, Experte für Krankheitsdynamik an der Harvard University.

Die NIH-Forscher haben noch nicht mit Studienteilnehmern verfolgt, um zu sehen, ob jemand außerhalb der USA vor ihrer Infektion gereist war. Aber sie fanden es bemerkenswert, dass die neun nicht in oder in der Nähe von New York oder Seattle lebten, wo die erste Welle von US-Fällen konzentriert war.

„Die Frage ist, wie und wo das Virus gesät hat“, sagte Althoff. Die neue Studie weist darauf hin, dass „sie wahrscheinlich an mehreren Orten in unserem Land gesät hat“, fügte sie hinzu.

(Quelle: More evidence suggests COVID-19 was in US by Christmas 2019 – Los Angeles Times (latimes.com))